bookforum: thomas laqueur rezensiert dagmar herzogs sex after fascism, die deutsche übersetzung erscheint im september 2005. klingt spannend & klug.
[gleichfalls im bookforum: ein kleines pynchon-special]
Wort: gay vague Quelle: new york times
das ist eine tolle geschichte: nyt > "miss leavitt's stars": the female computer erzählt von henrietta leavitt, der die astronomie reichlich kenntnisse über die entfernung zwischen sternen verdankt, obwohl sie doch nur eine art ein-euro-job für pickering's harem erledigen sollte.
The Harvard College Observatory, at the forefront of exploiting photography, accumulated half a million plates during the early years of the 20th century. To analyze the images, Edward Pickering, the observatory's director, employed a company of women, mostly students or graduates of Radcliffe College, to measure the brightness, color and position of each star. They were paid a minimal wage to carry out the drudgery, freeing up the male astronomers to spend their nights staring into space.These female computers -- the word originally meant a person who did the monotonous, repetitive, tedious work, not the modern machines that do all that for us -- were able to find moments in between the drudgery to speculate about their data. And since some of them were brilliant, they made serious changes in astronomy.
diätwahn. intuition. große liebe. die verfrauenzeitschriftung der deutschen nachrichtenmagazine.
samstags am obststand im mercado olaf scholz gesehen, beim nachhausefahren an einem olaf-scholz-plakat vorbeigefahren, darüber gesprochen, mit welchem werkzeug aus der photoshop-palette man diese plakat-haare herstellt (ich tippte auf stempel), m., die sagte, dass das "bei haaren wie seinen" leicht ginge, ich, der sich fragte, ob sich der grafiker den haarstempel wohl abgespeichert hat, automatisierung, rationalisierung, workflow, Sie wissen schon. und dabei sah er am obststand, ohne haarstempel, so viel ansprechender aus als auf dem olaf-scholz-spricht-plakat.
tage in der eigenen sauce. und wie verdächtig einem gleich wieder die eigenen glücksschübe werden, zellhaufen, der man ist, auf immer dieselben stimuli anspringend, ah! sonne, ah! hitze, fährst mit dem fahrrad zickzack durch die stadt, in den alsterwiesen lesen frauen in sorgsam geplanter blitzweißer unterwäsche (boy's cut statt strings) die süddeutsche zeitung, das geschirrgeklapper in den straßencafés, gestern mitten auf der großen rainstraße stand ein klavier, an dem eine frau in einem altrosa kostüm the time of our lives spielte und ich trank dazu gletscherwein, willst dein handy zücken und alle, alle, alle anrufen, bloß um durchzugeben, wie grandios alles ist (& inbesonders hamburg im sommer, das räkelige aufwachen der stadt nach der regenzeit) und gleich wieder: kannst du nicht machen, zellhaufen, stimuli, sterbenslangweilige, sterbensdurchschaubare reiz-reaktions-schemata, die innere pavlovsche misttöle, mehr ist das nicht, gleich auf die to-do-getting-things-done-liste, important but not urgent: im nächsten hamburger herbst glücklich werden, bei regen im seitenwind.
[ & meine unverbrüchliche liebe zum schrabbeligen dorftennen-bass & dem typen der das links hinten stumpf runterschrabbelt & bambambam, immer ein bisschen zu laut, bis der song aus ist & kriegt mich immer sofort & das anti-virtuose daran & heaven is a place where nothing ever happens & sofort wieder dieser wunsch, in die swamps auszuwandern, nach ganz unten, schlitz beer und cajun und meine braut, für die ich alligatoren fange & ]
& das glaubt mir auch keiner, aber ich bin jung gewesen in einer epoche, in der einem die unbekanntesten und entferntesten reisbauern & fabrikarbeiterinnen schwestern & brüder sein konnten & man liebte sie sogar & in meiner erinnerung bilde ich mir ein, man liebte sie tatsächlich & arglos & wie man eben lieben soll: einfach so & wenn man etwas las über sie & wenn man fotos sah von ihnen, dachte man: schwester! bruder!
seltsam schäbige welt, die sich das nehmen ließ
[ & meine willy fleckhaus euphorie jedes mal wenn ich einen bibliothek suhrkamp-band aus dem regal ziehe ]
[ & meine unverbrüchliche nils minkmar begeisterung, heute die muffig herumstehenden möbel ]
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