Freitag, 2. September 2005

William Faulkner reads from his story "The Old Man"





(What's So Funny 'Bout) Peace, Love And Understanding?





Wie kann es sein, dass die mächtigste Nation der Erde nicht schnellere Linderung der Katastrophe schafft? Wie kann es an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und Transportmittel fehlen?





Donnerstag, 1. September 2005

"sie hat auch das talent, keinen bh zu tragen."





Außerdem passe auf diese Körper auch noch mehr Creme, was gut für die Verkäufe sei, fügt Nebel hinzu.
Quelle: spon




And when they say That you're not good enough Well the answer is You're not

[in der zeile darauf - "but who are they?" - macht paul simon es wieder kaputt.]





Wenn jetzt jemand in mein Weblog hineingesehen und sich gefragt hat, ob mir etwas widerfahren ist.

Was den Text in eine körperliche Lebensäußerung verwandelt, Atmen, Herzschlag vergleichbar. Der Weblogtext ist der Spiegel, den man sich selbst unter die Nase hält: beschlägt ihn das Leben noch?


In Wahrheit habe ich Stifter gelesen.


In Wahrheit habe ich auf Balkonen geraucht.


In Wahrheit habe ich auf dem Fahrrad gesessen.


In Wahrheit habe ich Windhunden zugesehen.

[Die Sehnsucht nach einem Leben, in dem sie einen Windhund hätte.]


Das Leben auf den Inseln.


Mein Bildschirmschoner ist jetzt von Kafka. Nicht mehr von Diesel.


Andrew Blakes Pornografien. Atmen, ein- und ausstülpen, puckern. Anemonen, Seegurken im Wasser, ein Wehen hin und her. Moderato plantabile.


"Ich setze meinen Fuß doch nicht auf eine Yacht, die kleiner als 60 Fuß ist."


"Stylish creep"


Sozialdemokratischer Justizminister, an den ich mich noch erinnere: Christian Broda und seine Idee einer gefängnislosen Gesellschaft.


Dass der Sozialismus den Leuten mittlerweile als eine viel verrücktere Religion erscheint als all die zweifellos noch verrückteren Religionen. Vielleicht ist das aber auch nur Realismus. Wunder von sich selbst, seinesgleichen erhoffen?


Das Erniedrigende an den Zuständen ist, dass sie einen permanent dazu nötigen, das Denken für so was von sinnlos zu halten.


Ich wäre so gerne ein öffentlicher Mensch. Aber das wäre etwas völlig anderes als über das Private öffentlich zu reden.


Frühstückfernsehen: "Der Unterschied von uns zu den anderen ist: Wir sagen es offen und ehrlich vor der Wahl."


Im Flugzeug nach Hamburg auf 5 B gesessen. Auf 5 A und 5 C saßen zwei Männer aus derselben Firma, zwischen denen mich der Quick-Check-In-Automat plaziert hatte. Irgendwann begannen sie, während ich die SZ und die FAZ las (zwei erbitterte Leserbriefe, in denen das Wort Mittelosteuropa gegeißelt wurde, das die FAZ statt Ostmitteleuropa verwandt hatte), sich an meinem Nacken vorbei darüber zu unterhalten, ob der Terminplan irgendeines Projektes, mit dem einer der beiden beschäftigt war, auch eingehalten werden konnte. Man war guter Hoffnung. Allerdings gab es (kleinere, lösbare) Probleme mit dem Budget. Das Programmierer-Unit stammte aus Polen, saß nun offensichtlich fern der Heimat und der Lieben in irgendeiner deutschen Stadt und programmierte schon seit einigen Monaten. Irgendwann mussten sie wieder zurück. Es gab aber kein ausreichendes Budget für Wocheendflüge. Sie mussten aber auch zurück, um die Steuergesetze nicht zu brechen. Ein paar Monate in der deutschen Provinz zu sitzen ist keine Dienstreise mehr. Wer aber sollte die dann anfallenden Steuern bezahlen? Die Programmierer konnten nicht, die Firma wollte nicht, sonst wäre das Budget über den Jordan. Man beschloss, die Sache den Anwälten zur Prüfung zu übergeben. Zwischendurch schnappte ich eine Summe auf. Sie war vierstellig. Mein Gott, dachte ich, wie popelig Kapitalismus geworden ist.


[Ohnehin altes Problem von mir. Dass ich mir den Kapitalismus immer noch als eine Veranstaltung ausmale, die Zastillionen bewegt statt Cent-Beträge für Klingteltöne, Brötchen, polnische Programmierer. Man stellt sich den Gegner gerne großzügig vor, aus irgendeinem Grund, um sich selbst nicht so kleinmütig zu fühlen bei der Kritik. Dabei ist er das nicht. Kapitalismus ist eine Veranstaltung wie eine Sudoku-Tabelle. Man schiebt in Tabellen-Zellen irgendwelche Summen hin und her, radiert wieder aus, wird ganz wuschig, wenn es nicht aufgeht.]


Trains and boats and planes are passing by.


Die Vorstellung, dass Tillmans ein Freund wäre.

"Ich habe am Sonntag fast geheult, als ich in der FAS sein Foto der Venus vor der Sonne gesehen habe."


Kunst nur noch danach beurteilen, ob derdie sie gemacht hat, ein/e Freun/in sein könnte, sollte.


Geschlechter nur noch im Bett.


Zwei, drei Passagen aus dem Kommunistischen Manifest, gleich wieder merken, wie elend mit dem Manifest verglichen alle Texte sind, die das Manifest zitieren.


Die Entstehung der Moral aus dem Verliebtsein. Was immer es ist, es soll dir nicht schlecht gehen dabei, meinetwegen.

Meine nie zu Ende geschriebene Dissertation über das Ethische des Mimetischen bei Adorno. Siehst einen Menschen an, kannst nicht mehr böse sein, siehst ein Tier an, kannst nicht mehr böse sein, siehst Flickrfotos an, siehst Weblogs an, streams of love. Social Software: Werkzeug, das es ermöglicht, so miteinander zu sein as if fallen in love. Tillmanfotos.


Stifter, dem die Selbstmörder durch die Texte laufen wie anderen Autoren Mensc hen, in die sie sich verlieben könnten.


Man sieht vor lauter Wald die Bäume nicht, an denen man sich erhängen könnte.


Die Großzügigkeit der Liebe bei Stifter (und seinen Zeitgenossen, of course): Wie schnell einer eine mit Liebesbeteuerungen überhäuft wird, der eine Blick, das eine Gespräch, das dazu genügt. Wann ist damit begonnen worden, das als Schwärmerei abzutun und dem Schwärmen mit dem Misstrauen zu antworten? Das kannst du jetzt nicht sagen, das kannst du jetzt noch nicht sagen, das kannst du nur zu einem einzigen Menschen sagen, das kannst du nicht zu oft zu einem Menschen sagen. Sonst verbraucht es sich.


Selbstverletzung durch Misstrauen.


Stadler: "Sie waren aus irgendwelchen, aus unerfindlichen Gründen gleichzeitig geboren worden."


Frühstücksraum, an einem Tisch am anderen Ende sitzt einer, der aussieht, wie Foucault auf den späten Fotos ausgesehen hat, zittert unaufhörlich beim Essen und Zeitungsseitenumschlagen, Parkinson oder irgendein anderer Nervenschaden, grandios daran: dass nichts, nicht der kleinste Krümel danebengeht, ein makellos heller Sommeranzug, wenn er schwarz zu tragen beginnt, hat er kapituliert.


Erinnerung daran, wie ich damals auf Gran Canaria gemeinsam mit dieser Zirkustruppe mein Frühstück genommen habe, die Tod Brownings "Freaks" als Theaterstück re-inszenierte, ein Haufen von Zwergen, Krüppeln, Verwachsenen und ich, Gott, was für einen Spaß wir an diesem Morgen hatten.


Gran Canaria, wo er gestorben ist, von seinen Freunden zum Sterben hingebracht, als sie wussten, dass es nun zu Ende ging, auf einer Luftmatratze liegend, in den Himmel schauend, im Wasser schaukelnd, festgehalten von ihnen, verhaucht. Immer noch hin und wieder der Gedanke: Dass es genau so sein müsste, das Sterben, in Wassern liegend, en commun, sich verschaukelnd, Styx.


Constant, Wolfgang Bauer: Zu viele Tote, way too much.


Patti Smith Anna Karina Joanna Preiss Jean Rhys Violette Leduc Veruschka von Lehndorff Sophie Coppola Sophie Calle


Einmal im Monat die Stadt wechseln.


(morgen mehr)





Mittwoch, 31. August 2005

Das saugende Geräusch barfüßiger Frauenfüße auf Sommersandaletten wird bald von Strümpfen geschluckt werden.





Montag, 29. August 2005
ISBN: 3875960459

Ein gutes Buch.

Herr Schmerles: Schilf und Bambus gedeihen prächtig.





Donnerstag, 25. August 2005

T-Mobile stoppt Rummel um "Chad Kroski" [Der Kleine mit der Schleuder noch immer auf <a href="www.google.de"chad+kroski"&meta">Platz 1.]





Nächste Seite