Freitag, 21. Oktober 2005

die wohnung liegt total super: ich kann mit dem fahrrad zum käfer fahren.

[julia werner's dispatches from the fashion desk]





Donnerstag, 20. Oktober 2005

I have discovered that most of the beauties of travel are due to the strange hours we keep to see them

W.C.Williams: January Morning

checking in und checking out, die gesichter der rezeptionisten, 1905 is an early-out, an early-out, das gepackte gepäck, und wie selbstvergessen und verträglich man mit der zeit wird, wenn regionalzüge sich an langstreckenflüge anschließen, lücken durchqueren, das ist nicht geduld, das ist einfach ein mildes bewusstsein von vergehen, weggehen, fortsein, der halbentleerte blick, und wo die zeit hingeht, in terminals, geht sie immer von mir weg, in breiten bahnen, mehrspurig einen zubringer entlang, immer von mir weg, die formationen des wartens, drei mal pro stunde auf die uhr sehen, nicht öfter, ineinander die gesichter der sicherheitsmänner, ob mir das jemand gegeben hat - das feuerzeug? das hier? nein, das nicht, das ist meins, glaub ich, die stewardessen stellen fragen: did you say yes to ice? dann und wann heiter, privat, bösartig, alert auf engem raum und hohen, dann wieder flachen, dann bei der landung wieder hohen schuhen, und die romane, genau, die romane eigens für diese fahrten, sieben stunden aufenthalt in moskau, hinter einer säule, wie vertieft in waghalsige elektrik, die lektüre, 400 seiten, das müsste reichen und wie sich alles verwischt, als hätte das nervöse personal aus murdochs black prince (there is enough passion and sex and violence to satisfy anyone) im benachbarten schalensitz unaufhörlich auf mich eingequatscht, als wären sie alle mitgereist, und dann die zuckende und zappelige polin, die wirklich neben mir saß, und wie erleichtert ich war, als sie endlich einschlief, und wie sich das mischt mit den filmen, den vorübergehenden gruppen, den dichtern hier und dort, den sitznachbarn und uhrzeiten, das rechnet sich nicht, ich rechne minus 9, dann plus eins, du sollst doch nicht rechnen und diese harthufigkeit, wenn zwischendurch das handy klingelt, wenn jemand etwas will, und es nicht die freunde sind, und E. sagte einmal, dass das alles, die nervoesität und die erschöpfung daher komme, dass man versäumt, es seinem lebewesen zu erklären und ich fragte, wie würdest du das deinem lebewesen denn erklären, und sie antwortete: ich würde sagen: da ist allerhand land dazwischen, allerhand land, und machte eine große armbewegung dazu, und feueralarm in london, please leave the terminal immediately, und ich denke noch, den kaffee nimmste mit, damit kannste löschen, dann in irgendeinem gang herumstehen, ist das jetzt evakuierung? und dann wieder, heute morgen, in einem anderen gang stehen, rauchen, und über den berliner himmel ziehen in diesem moment von überall her kondensstreifen, ein graphisches ballett, nein, ein flüchtiges rennen, und dabei fast bedauernd die neujustierung der inneren uhr bemerken, zurück im büro aus dem fenster sehen, und während der rechner hochfährt die tastatur herumdrehen und schütteln. sie ist voller fremder wimpern.





Mittwoch, 19. Oktober 2005

Let's dream it, we'll dream it for free, free money, Free money, free money, free money, Free money, free money, free money, Free money, free money, free money, Free money, free money, free money, Free money, free money, free money, Free money, free money, free money, Free money, free money, free money, Free money, free money, free money, free.





Dienstag, 18. Oktober 2005

mein seltsames nomadisches leben gerade. im letzten monat: 4 tage new york, zwei tage hamburg, eine woche münchen, zehn tage hamburg, vier tage wien, jetzt nach hamburg, wäsche waschen, ab donnerstag früh wieder acht tage münchen. die alleinsein-schleifen, in die man gerät, wenn man ständig das gefühl hat, im transit zu sein. der koffer, der sich immer schneller packt, weil man irgendwann ohne irgendeinen gedanken doch auf die klamotten verzichtet, die man auch anziehen könnte, aber nie anzieht. die zwei, drei dvds, die man mitnimmt, ohne sie je anzusehen. die ausstellungen, die man in anderen städten ansieht, mit einem hunger, den man zuhause völlig verloren hat. wie man die städte schätzen lernt, in denen es an vielen orten public wlans gibt, in die man sich einstöpselt, um für eine halbe stunde inmitten der öffentlichkeit (café, straße, museum) privat zu werden. wien ist gut, weil es auf der straße auf der bank vor dem park, im mq und auf dem flughafen gratis-netze gibt. der laptop, das werkzeug, mit dem man sich diskretionslöcher ins leben gräbt. meine artikel, die ich mittlerweile überall schreibe, am wohnzimmertisch des bruders, im café prückel, auf dem bauch auf einer matratze liegend, in hotelzimmern, manche sind in zwei oder drei städten entstanden, obwohl sie kurz waren. die idee eines lebens, in dem man in vier oder fünf städten billige zimmer bewohnt, in denen immer dieselben klamotten, dieselben schuhe, dieselben kosmetika, dieselben espressomaschinen stehen und schnelle internet-zugänge. man könnte sich so ein leben ja mit drei, vier leuten teilen, müsste sich bloß absprechen miteinander. in wien michael baute getroffen. und matthias, den lomo-mann, der vor hundert jahren bei mir in hamburg ein paar nächte gepennt hat und mich vom fahrrad aus sofort erkannt hat. "ich verlege gerade die produktion von russland nach china". kommunikationen, die ständig ihre kanäle wechseln, reden, mailen, telefonieren, umarmen. sesshafte bücher und bücher, die man nur während des unterwegsseins weiterliest. die flickr-depeschen von unterwegs. die anrufe, wenn man gerade flughafencafés trinkt, in ubahntunneln steht, kannst du mitte november, hättest du nächsten freitag zeit. the frank, mit dem ich es nie schaffe, mich zu treffen, sms-geotagging, bist du auf der buchmesse, nein, muss nach münchen, oh wie schade. seltsames leben, ziemlich gut, muss gleich zum gate.





Nicht so schlimm, wenn man seine ratings im iTunes verliert. Öffnet den Blick.





Montag, 17. Oktober 2005
Es gedeihet wohl, Danke nochmals Herr Schmerles.




Hier liegt das Gesprotze mit Sicherheit nicht an der CIA.





Dienstag, 11. Oktober 2005

don't worry about the government





Freitag, 7. Oktober 2005
Alle Berater haben diese Stifte.




Selbstfahrer mit dem Tigerrad





Nächste Seite