Heute bin ich fast totgefahren worden, zweieinhalb Stunden ist das jetzt her. Ein Auto, dass ganz plötzlich nach rechts ausschert, auf den Radfahrweg, das Sensorium merkt, dass das jetzt ganz knapp werden wird, man macht das Richtige, ohne dass man hinterher wüsste, worin das Richtige bestanden hat, wie die Oberschenkel sich anfühlen, ist es wohl ein Antritt gewesen, die Stoßstange, die das Hinterrad gerade nicht mehr streift, aber man bemerkt so etwas wie einen Windstoß, spürt den Beinahe-Zusammenstoß, den man logischerweise nicht spüren kann, irgendeine Verwirbelung, mag sein: nur in der Einbildung. Man bleibt stehen, will den Fahrer beschimpfen, bemerkt, wie erleichtert er ist, niemanden über den Haufen gefahren zu haben, und beschimpft ihn nicht, man schaut einander an, zwei Erleichterungen. Zweieinhalb Stunden danach noch immer die Erinnerung an die eine Zehntel- oder Hundertstelsekunde der Verwirbelung, eine "rein körperliche" Erinnerung (als ob es so etwas geben könnte), sehr seltsam. Das andere Mal, da ich fast gestorben bin, in jenem glücklichen Sommer auf Long Island, als mich ein Wellensog unvermutet nach unten riss, zwei, drei Meter, das Rückgrat gegen den Meeresgrund schleudernd, habe ich, elf Jahre später, immer noch im Körper gespeichert, eine kleine imaginäre Erinnerungsnarbe, zwei gedachte Wirbelerinnerungen zwischen den Schultern, es tut nicht weh, es ist nichts geschehen, aber man wird das nicht mehr los, so wie ich mich an die Berührungen mancher Frauen erinnern kann oder mir jedenfalls einbilde, mich an sie erinnern zu können, lass mich blind und taub werden und berühr mich wie damals und ich werde dir sagen können, wer du bist, Privatmythologie, man versucht ja nie, solche Hypothesen experimentell zu überprüfen. Und woher weiß man, dass man beinahe gestorben wäre, warum durchaus nur diese beiden Sekundenbruchteile - und durchaus nicht all die anderen, in denen es auch knapp gewesen ist, unaufhaltsam näherkommende Bäume, Autos & andere feste Objekte gab es ja viele?
auch klasse in tush die strecke über die geheimnisse einer guten grundierung. im abspann: "Wir danken: Espace Lumiere Studio und Docs ad Hoc für die Bildbearbeitung" [italics are mine…]
keine ahnung, ob eine in new york erscheinende beauty-all-over-zeitschrift ARSCH heißen könnte. dass eine in hamburg erscheinende beauty-all-over-zeitschrift TUSH heißt, würden new yorkerinnen aber vielleicht ein wenig seltsam finden.
[gut natürlich auch die abo-anzeige für tush: "nimm mich!"]
"ich bin militante mitraucherin." "hier gibt es keine kleinen portionen." "selbstsucht und respektlosigkeit". "ich hatte heute schon meinen dolce-moment, ich hab mich auf schokolade gesetzt."
[hey, that was so nice today.]
ich: "hältst du mich für einen snob?" sie: "das ist ja wohl das mindeste, das ich für dich tun kann."
so vereinsamt, dass man nicht weiss, an wen man den abschiedsbrief adressieren könnte.
jetzt hier, urschön: exdirk.antville.org
"Bluetooth-PIN wurde erfolgreich geknackt".
Oha. Vertreibung aus dem Paradies pt1.
was bleibt. mrs. robinson, eine "alkoholkranke mutter, die ihrer tochter den freund ausspannt". abbinder-historiographie. (endlich aufhören müssen, textchef zu sein)
Nächste Seite