[der deutsche arbeiter wäh wäh unter den stiefeln wäh wäh der globalisierung wäh wäh ]





was nun in einer welt, in der es nicht nur matthias bröckers gibt, sondern ziemlich sicher auch ein paar millionen leute, die ihm seinen irrsinn dankbar glauben, so falsch daran sein soll, den beleg zumindest zu versuchen, dass es zwei großschlächter erwischt hat, leuchtet mir auch nach vier tagen noch nicht recht ein.





sehnsucht, die mir selbst verdächtig ist, aber ist vielleicht mein job,verdächtige sehnsüchte zu haben: jene nach dem endgültigen sieg des us- oder irgendeines anderen imperialismus, und zwar überall, alles nur noch besitz ein und derselben weltumspannenden nation. kann es nicht mehr ertragen, dieses geostrategische die-gegen-die-fauteuil-feldherren-gerede, wer welche massenvernichtungswaffen hat und wer nicht und so weiter, das außenpolitische ständig, zu dem jeder sich aufschwingt, ich nicht ausgenommen, vom platz vor der glotze, hinter dem weblog, auf der galerie aus, meine güte, wie öde das ist, wie müde, wie mürbe das macht.





die liebe der deutschen zu michael moore.





Auf einem Sondergipfel im April wollen Deutschland, Frankreich und Belgien nun den Aufbau einer gemeinsamen europäischen Armee forcieren. - Armee zur Abwehr von US-Hegemonieansprüchen | VW, EU-Recht &tc: "Deutsche Interessen", so Schröder in Barcelona, werde er künftig "nachdrücklich einbringen wollen und einbringen müssen" | Avantgardisten, Nachzügler: Eine Umorientierung der Partei mahnte auch die einflussreiche Frankfurter Allgemeine Zeitung an. Dort hieß es, die Führung der CDU/CSU habe ganz am Anfang der deutsch-amerikanischen Irak-Krise versäumt, mit allen Mitteln herauszufinden, ,"warum der Kanzler auf Distanz zu Bush ging. Vielleicht steckte dahinter doch mehr als die Verzweiflungstat eines damals aussichtslosen Wahlkämpfers" . Die Zeitung hatte zuvor Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer als "Avantgardisten" vorgestellt, die dem erneuerten deutschen Weltmachtanspruch eine Massenbasis verschaffen könnten.

Things like that on Informationen zur deutschen Außenpolitik.





"Wer an Emanzipation festhält, kann mit der Friedensbewegung keine Bündnisse eingehen, denn diese entdeckt ihren Antikapitalismus immer erst dann, wenn es gegen die USA geht. Bereits in den 1980er Jahren richteten sich die damaligen westdeutschen FriedensfreundInnen mit ihrer Absage an die Nato-Doppelbeschlüsse nicht gegen antikommunistische Militärprogramme, sondern bekämpften einen 'atomaren Holocaust'. Solcher, ein 'zweites Hiroschima' konstruierender Antiamerikanismus fand dann 1991, im Zuge des Zweiten Golfkrieges, seinen plakativen Ausdruck in der Parole: 'Kein Blut für Öl!'. Nicht nur dass die USA als besonders raffgierige Halunken dargestellt wurden, auch die Scud-Raketen auf Israel zogen bestenfalls Indifferenz, gängigerweise Schadenfreude und schlimmstenfalls offensive Zustimmung nach sich. Kein Wunder: deutschen FriedensfreundInnen ist Israel neben den USA der eigentliche Bösewicht. Je nach Kontext steckt entweder hinter dem bevorstehenden US-Angriff eine zionistische Lobby, oder die 'unverantwortliche Politik Scharons' gegenüber den PalästinenserInnen wird als Ausdruck ein und derselben 'imperialistischen Aggression' hingestellt. Besonders die 'No globals' sind darin geübt, ihren reaktionären Kampf gegen die 'Globalisierung' mit der palästinensischen 'Intifada' kurzzuschließen: 'Verzweiflungstaten' gegen die Raffgier der Finanzkonzerne. Bisher war die Friedenssehnsucht eine rebellisch-romantische Haltung, die nur dann verschwand, wenn Deutschland Krieg führte: So waren 1999, als die erfolgreiche Zerschlagung Jugoslawiens durch deutsche Außenpolitik im NATO-Angriffskrieg auf Serbien kulminierte, von den hunderttausenden FriedensfreundInnen nur ganz wenige auf der Straße. Heute dagegen befindet sich die Friedensbewegung zum ersten Mal seit 1945 in Übereinstimmung mit ihrer Regierung, und die schlimmste Sorge der FriedensfreundInnen zielt folgerichtig darauf, daß ihre Führung aus diesem Bündnis ausscheren könnte. Dafür gibt es jedoch keinen Anlass. Im Zuge deutsch-französischer Hegemoniebestrebungen wollen Schröder und Co. austarieren, wie viel sich die Yankees gefallen lassen. "

[...]

"Mutti: Also den Monstertext lese ich mir erst mal in Ruhe durch und diskutiere später mit. Bis zum Kriegsbeginn höre ich vorerst (aus spontaner Protesthaltung gegen alles) Brecht/Eisler/Dessau- Songs vorgetragen von Gisela May.   Franz Biberkopf: "ist das Halluzinieren von Krieg als dem Schrecklichsten auf Erden eine Eigenart vor allem des deutschen Sozialcharakters" Das ist schlimmer als Kautsky, diese scheinbar wohlfeile dialektische Stellungnahme. Es erinnert an den Schwenk der deutschen Sozialdemokratie vor dem ersten Weltkrieg. Der Krieg hat begonnen, der Wahnsinn beginnt. Alles weitere ist zu finden in Karl Kraus "Die letzten Tage der Menschheit"   MC: Muttis Musik zum Krieg   Stop the war: Im Angesicht des nun beginnenden Krieg und dem Angriff auf Bagdad in diesen Minuten ist dieser Text eine Vehöhnung der Opfer. Nehmt diesen Scheisstext hier runter und lasst die homophoben antideutschen selbst einen runterholen. Ihre Stellungnahmen sind keine kritschen Einsprüche, sondern die Abkehr linker Politik.   Was für ein grenzdebiler Humbug: als Nukleus einer "kapitalismuskritischen Position" zuerst eine kapitalistisch verfasste Nation ausrufen. Den Nukleus der Argumentation dann im weiteren von jeder Betrachtung aussparen. Satt dessen schnell zum Lieblingsthema "deutsches Hegemonialstreben", weil sich daraus so prima die eigene moralische Superiorität konstruieren lässt. [Marcie]"

Anmerkungen zu einem Irak-Krieg, Lesermeinungen. Bei etuxx.





Amerikas Umgang mit gefangen genommenen mutmaßlichen Terroristen unter aller Sau, menschliches Verständnis für das umstrittene Verhalten des Frankfurter Vize-Polizeichefs Wolfgang Daschner im Fall des entführten und getöteten Jakob von Metzler. Der Polizeibeamte, sagt Schily der ZEIT, "hatte keine schlechten Absichten, als er Schmerzen androhte. Er handelte aus Sorge um das Kind. Das ist ehrenwert." In der Zeit.





Fällt eigentlich nur mir der elende Rassismus in der bebenden Gekränktheit über den Libyen-Kuba-Vergleich Mr. Rumsfelds auf? Aber den Buena Vista Club ganz doll finden.





übrigens kommt mir die da und dort geäußerte frage "warum nicht nordkorea?", die die double standards der US-außenpolitik denunzieren soll, gelegentlich doch sehr wie eine aufforderung zur gewalt vor.





Die FAZ über das Unterschriftenkartell gegen den bevorstehenden Feldzug:

Zu den Unterzeichnern gehören alle, die man erwarten konnte: Neben Grass und Habermas nennt dpa die Namen Peter Rühmkorf, Walter Jens, Carola Stern, Uwe Timm, Peter Ensikat, Friedrich Schorlemmer, Hans Mommsen, Oskar Negt, Hannelore Elsner, Hannelore Hoger, Will Quadflieg, Jürgen Flimm und Katja Ebstein. Menschen unter 50 scheinen nicht unter den Kriegsgegnern zu sein. Möglicherweise sollte Klaus Staeck mal seine Verteilerlisten aktualisieren.