1:13, 29 k, ø hr 126, max hr 148, 712 cal. 1:55, 42 k, ø hr 150, max hr 171, 1712 cal. nach einem monat pause - eine vorsorge gegen den überdruss zur falschen zeit - am sonntag und heute die ersten male wieder auf dem gymbike gesessen und die saison begonnen, die, wenn alles gut geht, im september mit der bezwingung des mirador de haria enden wird. das interessante am gymbike ist, dass es so langweilig ist; wenn nicht gerade jemand gegenüber an einer der kraftmaschinen arbeitet, hat man keine visuelle ablenkung; nach zehn, fünfzehn minuten nehme ich die brille ab und trete blind, nur hin und wieder die anzeigen des rades kontrollierend; die stimuli kommen von der musik, die playlist heißt "a-pump", a deswegen, damit sie ganz vorne in der liste der playlists steht; manchmal, wenn ein stück sich besonders gut mit dem körper verhakt (es sind jedesmal andere), erhöhe ich die trittfrequenz in die lance armstrong-bereiche, 110 rpm und mehr, obwohl ich es, aus irgendeinem unerfindlichen grund, für unfair halte, wie armstrong die berge hochfährt und mit seinen tempowechseln die konkurrenten kaputtschindet; nach etwa 40 minuten wird auch die musik unwichtig, befinde ich mich endgültig im trainingstunnel, bin endgültig nur noch ein pumpen, von vagabundierenden gedanken begleitet; immer noch erstaunen darüber, in welche euphorien man unversehens hineingerät, acht, zehn, zwölf minuten lang, danach wieder phasen der depression, des überdrusses, des absteigen-wollens, für immer; es ist, als wäre man ein biochemiker, der mit dem eigenen körper expermentiert; mittlerweile habe ich es gelernt, meine pulsfrequenz fast nach wunsch zu justieren, nur so zum spaß; ohnehin: die zahlenmagien, die man sich selbst verschreibt, in den durchhänger-phasen: 133er-, 144er-, 155er-frequenzen, steilkurven nach unten und gleich wieder nach oben; die watt-experimente, eine minute mit 300, auch wenn man nach einer halben schon nicht mehr kann, das prinzip der superkompensation hat man ja auswendig gelernt; immer wieder dabei die benchmarks im kopf, die man nicht im kopf haben dürfte: dass pantani es auf eine dauerleistung von 500 watt brachte, bei seinem fliegengewicht, ich, mit meinem schwergewicht, schaffe es auf 200 im dauerbetrieb, das jedenfalls wird sich verbessern müssen, wenn ich den mirador wirklich schaffen will. die letzten 30 minuten: keine gedanken mehr, bloß noch trance, der simulierte bergaufstieg nähert sich dem gipfel, danach fast enttäuschung über die simulierte abfahrt, ohne fahrtwind taugt das nicht viel. danach noch ein paar maschinen, 50-kilo-rückenzüge, 170-kilo-beinpresse, nichts aufregendes, zum runterkommen und aus merkwürdigem pflichtbewusstsein, aus dem tunnel wieder herauskommen. im fernsehen läuft ein ticker, es wären jetzt 57.000 tote. am sonntag, bei der ersten session nach der trainingspause, waren es 4000. diese armen menschen, denke ich, etwas anderes fällt mir nicht ein; schon lange nicht mehr; am sonntag, als ich vor dem gym-fernseher strampelte und der erste 4000-tausend-tote-ticker über den bildschirm lief, hatte mein körper eine sekunde lang den impuls, ein kreuzzeichen zu schlagen, wie jedes mal bei todesnachrichten; wie jedes mal war ich darüber erstaunt; wie jedes mal habe ich mich nach einem anderen zeichen des respekts, der trauer, des mitgefühls gesehnt; wie jedes mal ist meinem körper keines eingefallen; wie jedes mal habe ich das kreuzzeichen nicht geschlagen, ist mein körper zeichenlos geblieben und habe ich mir vorwürfe gemacht deswegen.
im zwischen-den-jahren-spiegel die lange titelgeschichte über das massaker in beslan gelesen. gleich wieder unangenehm berührt gewesen von den manierismen der aust-ära: das chronikalische, ort-, stunden- und minutenangaben ("Schule Nummer eins, hinterer Schulhof, 13.03 Uhr"), so darf man sich jeden impressionismus gönnen; die cliffhanger-sucht; die atemlosigkeits-simulationen ("Drei Fenster. Sie sind vergittert. Kazanows kleiner Trupp geht in die Knie geduckt heran, Maschendrahtzaun reißt an ihren Hemden, sie hocken jetzt unter dem Fenster ganz rechts. Sie hantieren ...."). die empathie-prügel ("Wahllos feuern sie in die Halle, wahllos suchen sie Opfer zu produzieren, Opfer, Opfer" - "Die Leichen. Das Blut. Das Feuer. Die Schüsse."). die verwandlung eines unglücks in rhetorik; nicht, was einem selbst fremd wäre, aber.
als ob touristen ein höheres recht auf hilfe hätten
Die Abfahrt war Jauchzen und Jubilieren. Ich teilte sie mir in viele Teile ein: rasend schnelle, überfordernde - gemäßigt schaukelnde - rollen und sehen - Kurvengenußfahren (im unteren Drittel einer Abfahrt von einem höheren Paß werden die Abstände und Winkel der Kurven im Verhältnis zum Gefälle der Straße perfekt zum eleganten Kurvenfahren - es ist wie Riesenslalom! -, man muß fast nicht bremsen und aus jeder Kurve hinaus legt man sich sofort in die nächste).simon sparwasser (alexander klose): bike'n phile, fahrradfahren als medium der erkenntnis.
der Europäische Gerichtshof bei Microsoft. Hu, wird frisch.
CDU verkauft Laurenz Nimmersatt.
Washington Post kauft "Slate" (via futurezone)
So the residents of Fifth Avenue find their eating habits offensive? Just because your meat comes in a boneless filet doesn't mean there is no carcass. Letting some minimum-wage worker do your dirty work does not separate you from the rest of the carnivores.Was für eine Geschichte: A New Pecking Order on Fifth Avenue. Und: Pale Male: Bring Back the Nest!, das Weblog zu den Falken der Fifth Avenue.
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