Angenehm nüchterner und rational argumentierender Artikel in Foreign Policy, in dem das von den USA (und anderen) gepinselte Bedrohungszenario fein säuberlich auseinandergenommen wird. Zitat:

In fact, the historical record shows that the United States can contain Iraq effectively—even if Saddam has nuclear weapons—just as it contained the Soviet Union during the Cold War. Regardless of whether Iraq complies with U.N. inspections or what the inspectors find, the campaign to wage war against Iraq rests on a flimsy foundation.





The Perpetual War Portfolio.





die taktik scheint zu sein: sich mit dem krieg so lange zeit zu lassen, bis wirklich jeder viel zu erschöpft ist, sich über ihn noch den kopf zu zerbrechen.





Dass es im Irak Öl gibt und dass Bush, Cheney und andere Mitglieder der US-Regierung aus der Öl-Industrie kommen, hat sich herumgesprochen. Aber gibt es irgendein Indiz, irgendeinen Beleg, irgendeinen Beweis dafür, dass der Krieg gegen den Irak deswegen geführt werden wird, weil es im Irak Öl gibt und weil Bush, Cheney und andere Mitglieder der US-Regierung aus der Öl-Industrie kommen?

Spricht eigentlich etwas dagegen, der US-Regierung zu glauben, dass der Krieg gegen den Irak Bestandteil des Kriegs gegen den Terror ist?

Wäre denn ein Krieg gegen den Terror schlechter kritisierbar als ein Krieg um Öl?

Gibt es irgendein Indiz dafür, dass die US-Wirtschaft zu wenig Öl hat, zu teures Öl hat, und dass sie ohne einen Krieg nicht an genügend Öl zu einem Preis kommt, der der US-Wirtschaft konveniert?

Wäre es, wenn es ums Öl ginge, nicht wesentlich einfacher und ökonomischer, den Irak als Erdöllieferanten zu behandeln, mit dem man privilegierte Handelsabkommen abschließt, als einen Krieg zu führen?

Könnte der Krieg gegen den Irak nicht einfach damit zu tun haben, dass die US-Regierung beschlossen hat, jede verdammte Nation danach zu begutachten, ob sie möglicherweise den Interessen der US-Politik gefährlich werden könnte, und allen Nationen, auf die das möglicherweise zutrifft, präventiv den Kriegsfall zu erklären?

Warum können sich eigentlich so wenige Kriegsgegner vorstellen, dass Herrschaft und deren Durchsetzung ein Motiv für Kriege sein könnten?

Könnte es sein, dass "die Europäer", Russland und China deswegen ein paar Einwände gegen den Irak-Feldzug haben, weil sie in der Konkurrenz der Nationen nicht noch mehr ins Hintertreffen geraten wollen?

Was wäre eigentlich damit erklärt, und was besser verstanden, wenn es denn beim Irak-Feldzug tatsächlich ums Öl ginge?

Wenn die Kritik sagt, dass es Bush "in Wahrheit nur ums Öl geht", wird dann Bush vorgeworfen, dass er kein Idealist, sondern ein Materialist ist?

Ach.





Christopher Hitchens schreibt seine letzte Kolumne für The Nation. Der Grund für seinen Dissens steht im letzten Absatz:

When I began work for The Nation over two decades ago, Victor Navasky described the magazine as a debating ground between liberals and radicals, which was, I thought, well judged. In the past few weeks, though, I have come to realize that the magazine itself takes a side in this argument, and is becoming the voice and the echo chamber of those who truly believe that John Ashcroft is a greater menace than Osama bin Laden. (I too am resolutely opposed to secret imprisonment and terror-hysteria, but not in the same way as I am opposed to those who initiated the aggression, and who are planning future ones.) In these circumstances it seems to me false to continue the association, which is why I have decided to make this "Minority Report" my last one.
In den Absätzen davor: Eine Auseinandersetzung mit Leuten, die gegen einen Krieg gegen den Irak sind; was etwas fundamental anderes ist, als für den Krieg gegen den Irak einzutreten.