In diesen Tagen hatten wir nichts vor, nichts Bestimmtes. Es genügten uns ein wenig Licht und ein wenig Elektrizität und Zigaretten und ein paar Bier, zwischen den Liedern hintergekippt, es waren die alten Lieder, gut so, wir hatten auch keine neuen gewollt, manchmal schauten wir statt auf die Bühne einander an, und das war noch besser, ["There are those who worship loneliness I'm not one of them"] [& später in der Rehbar: wenn das nicht klappt, Praschl, sagte sie, geh ich einfach weg, irgendwohin], ["Pulk, der sich allmählich verläuft, in spätere Jahre, ohne Begründung"], [lass mal, schon gut]
"jeder, der einen namen hat, ist das geschöpf eines anderen / ein leben in mecklenburg-vorpommern" ist schon ein ziemlich grandioser songanfang.
[tom liwa, that is]
45 geworden. erst neulich in einem manuskript den verzweifelt vorgebrachten satz gelesen: das leben sei verpfuscht, & jetzt sei man doch schon über 28. was mich angeht: immer noch fünf jahre zum erreichen meines inneren alters, seit ungefähr 20 jahren dieser mir selbst nicht recht erklärliche wunsch, fünfzig zu sein, albern, jaja. manchmal gucke ich in romanen, die mir wichtig sind, nach, ob der mensch, der ihn geschrieben hat, sehr viel jünger gewesen ist beim schreiben, im vergleich zu mir, albern, jaja. beunruhigt mich aber immer noch nicht. immer noch dieses vertrauen: noch nicht so weit sein. vertrauen, weil darin der glauben steckt: man werde das schon noch schaffen. die geburtstagsgeschenke, gemessen an meinem alter, ein wenig verrutscht, nach oben wie nach unten: karten zu einer bob dylan chronicles-lesung, das bosedock schon vor ein paar tagen, die michel gondry-dvd, the cyclist's training bible von joe friel, ein buch übrigens, das mich erlöst und umgeworfen hat, endlich erklärt mir jemand, wie das alles gehen soll. sowieso im vergangenen jahr; als ich vor ein paar monaten in einem anderen radfahrtrainerbuch las, dass man zwölf jahre bräuchte, um in hochform zu kommen, war ich auf der stelle glücklich (m., als ich ihr das heute erzählte: "ja, ihr scheisstypen seid so, wenn ihr hört, dass etwas zwölf jahre dauert, beginnt es erst, euch spaß zu machen"). und dieser groll jetzt, wenn ich durch eine erkältung flachgelegt bin, aus dem plan. love devotion surrender. so ungefähr.
die telefonstecker in österreich sehen fast aus wie die daheim in piefkeland. hätt´ man auch wissen können.
itunes 4.5 ist groß, groß, groß. leider nicht ganz so groß ohne music store. aber wenn wir jetzt einen in d hätten statt der demütigend schlechten dinger, die sich die musikindustrie ausgedacht hat, könnten wir einander mit teaser-listen viele kleine elektroglücksmomente schenken.
und die party-jukebox ist auch hübsch, obwohl es den random:all schon immer gab.
via it&w, recht schönen dank.
ob manche weblogs auf junge menschen vielleicht so wirken wie damals diese auf wachsmatrizen zusammengehauenen zeitungen, vervielfältigte typoskripte, flattersatz, rochen noch ein wenig nach diesem alkohol oder was das war, titel wie "springinkal. dieses chaos frisiert sich nicht", berichte von leuten, die radio alice gehört hatten, so zeug eben, nebennebenströme, aber warm? und ob die sich später einmal an den eindruck erinnern werden, den sie von den weblogs hatten, ein wenig undeutlich, aber immer noch nicht abgeschüttelt?
just a kiss away kiss away, kiss away