derrida habe ich übrigens leibhaftig gehört, wien, neues institutsgebäude, hörsaal 1, er sprach über heideggers antrittsrede, schon sehr sehr lange her. ich habe aber nichts verstanden von dem, was er sagte, heidegger, derrida und französisch war eindeutig zu viel für mich, war eher wie zu einem popstar zu gehen, wenn er denn schon einmal da war.






...

muss man derrida jetzt auf einmal mögen? ist das wie mit elfriede jelinek, nachdem sie ausgezeichnet wurde? (was ihr selbst wohl sogar etwas eigenartig vorkam)


warum stellen Sie mir eigentlich so dumme fragen?


Ich gebe zu, daß mein Kommentar wohl an der falschen Stelle auftauchte. Was ich allerdings sagen wollte ist, daß bei jedem Prominententod der Beliebtheitsgrad der verstorbenen Person kurz ins Unermeßliche steigt, der letzte Publicityschub sozusagen, selbst bei denjenigen, die die Person vorher nicht unbedingt mochten, also eine Art Massengefühlsregung. Womit ich ihnen keineswegs unterstellen möchte, D. gemocht oder auch nicht gemocht zu haben. Ich sag's ja, an der falschen Stelle, und auch nur ein Gedanke.


derrida live

kann ich nich mit dien. einsnull für Sie. von den prominenten denkern habe ich norbert elias, mary douglas sowie ulrich beck live, achja und habermas 1x


2 x habermas, 2 x hobsbawm, 2 x schirrmacher - wer bietet mehr?


arthur c. danto, sehr beeindruckend. habermas (ubiquitär, scheint es). ernest mandel. irgendein hochinteressanter mensch, an dessen namen ich mich seit jahren vergeblich zu erinnern versuche, hat über persönlichkeitsrechte von "lebewesen" gesprochen, falls sie den turing-test bestünden, sehr tricky und sehr eindrucksvoll.


schirrmacher?

gibts für den nich abzüge? wer sitzt hier einklich in der jury?


ein jahr lang in die vorlesung gegangen, vor allem, um an die spanischen erasmus-studentinnen ranzukommen (erfolglos), handelte jedenfalls von lévinas, stets wenigstens 250 leute da, er immer vorne auf und ab gegangen, sanftmütig, aber auch mit einer gewissen amüsierten häme gegen das eigene popstartum, bisweilen schroff gegen dümmliche anbiederungen von leuten, die mal zehn seiten grammatologie überflogen hatten. einmal am vortag der vorlesung zwei deutsche kommolitoninnen im bus belauscht, die eine meinte: "mist, morgen ist schon wieder derrida, und ich weiss noch gar nicht, was ich überhaupt anziehen soll!"


Haha! Sehr gut!


Insider-Couture: Wie wär's mit einer voile?


sowieso ein gutaussehender mann gewesen, und mir fiel bei den fotos diesmal wieder auf: im alter ähnlichkeit mit chaplin im alter.


Er war mal für einen Vortrag über Gastfreundschaft in Frankfurt (Oder), saß davor bei uns am Lehrstuhl im Sekretariat rum, sich vorbereitend. Wir Hiwis schlichen da natürlich so durch die Gänge. Unsere Sekretärin war sehr bezirzt: Er ist ja so bescheiden. Es war nicht sehr voll dann im Hörsaal. Anders gesagt: Bei Marion Dönhoff war viel mehr los. Und tags darauf trug er in Berlin vor, da standen die Leute bis auf die Straße, hat man mir erzählt.


(vor der tür, das war u.a. ich.)