Keine schlechte Zahl. Genug Raum für das wirklich Unentbehrliche, aber auch Platz für ein paar Extravaganzen. 50 Bücher ergeben vielleicht auch schon so etwas wie ein indirektes Porträt eines Menschen. Irgendwann werde ich meine 50 Bücher aufschreiben. Warum gibt es eigentlich nicht den Beruf des Bibliotheks-Analytikers? Und wenn es diesen Beruf gäbe, wie sähe die dazugehörige Bibliotheks-Therapie aus?
Hier hat jemand ein schönes Regal für seine 50 Bücher gebaut: The Library of Bernadette Tavernin.
top100
hab ich schon mal für mich gemacht. das war aber irgendwie ne sehr langweilige liste. so bildungsbürgerlich.
Kanonverschiebungen
Mich würden vor allem meine privaten Kanonverschiebungen interessieren. Wann tauchte James Joyce auf (bei mir ca. 1986)? Wann verschwanden Max Frisch oder Günter Grass? Zeitreihen über die eigene Top 50-Bibliothek. Und dann wüste Spekulationen über Hintergründe, Ursachen und Anregungen. Wer hievte Lawrence Sterne auf die vorderen Regalmeterplätze? Warum hat sich Arno Schmidt so weit vorne festgesetzt? Kampf um die Platzierung zwischen Heimitio von Doderer und Robert Musil? Und dann technische Bibliotheksanalysen: Durchschnittliche Seitenzahl der Top 50 (Zettels Traum, Edward Bulwer-Lyttons "Was wird er damit machen?"). @Roland: Kann man nicht Langeweile und Bildungsbürgertum als Michelinsterne goutieren?!
zwar bewegt sich
mein geschmack zweifelsfrei auf michelin-niveau ;-)
Aber ich schau mir so Listen ja an, um auf Neues gebracht zu werden, nicht um mich des eh Gewissen zu vergewissern.
Also
keine Verringerung der kognitiven Dissonanz. Löblich.