Ein Archiv der Trennungen wäre auch etwas.






Wird vom Betriebssystem automatisch angelegt und auf Unlöschbar gesetzt.


ein sammlung von wunden und schmerzen? koennte das gegenteil einer katharsis bewirken.


Ich glaube nicht an kathartische Effekte. In diesem Fall schon gar nicht. Wenn hier eine Katharsis gelänge würde das nur die Irrelevanz des Ereignisses beurkunden.


keine wunden, keine schmerzen. nur erzählungen, aus der ferne des verheiltseins, im wissen, dass man einmal nicht heil war. die paar sekunden, in denen es einem klar wurde, dass man jetzt nicht mehr zwei ist, sondern zwei verschiedene. die merkwürdigen grunde, deretwegen man sich trennt. die klarheit darin, die klarheit der letzten gespräche. und wie es einem im nachhinein gar nie wundert, das trennen, sondern eher, dass man einmal nicht getrennt war, aber man lügt und modelliert sich da ja viel zusammen beim erinnern.


Ich glaube nicht, dass wichtige Trennungen jemals verheilen werden, sonst wären sie nicht wichtig. Unwichtige Trennungen sind mir gleichgültig. Aber es gibt Trennungen, bei denen das Urvertrauen verletzt wird. Und die verheilen nicht. Vielmehr wird man in vielen Regungen die Verletzung spüren. Oder die Vernarbung.


Der Punkt ist,

aus einer Trennung zu lernen fürs nächste Mal. Das geht ganz sicher, weiss ich. Dass immer ein Stück der Seele zurückbleibt, ist eine andere Sache, man kriegt ja immer auch ein Stück vom anderen.


Das Stück vom anderen

bleibt dann nah am lebenswichtigen Organ stecken, lässt sich nicht mehr entfernen.


Ich will

Dir keinen Schmerz, keine Wunde kleinreden, kann das weder beurteilen noch steht mirs in irgendeiner Weise zu. Bei mir ist es halt so, dass ich mich über das Positive freuen und das Negative lassen kann. Ja, hat seine Zeit gebraucht zu sehen, jede Beziehung war eine Bereicherung.


merkwürdig: ich könnte jetzt in meinem leben ein halbes dutzend wichtiger trennungen aufzählen, aber sie sind alle verheilt und versöhnt und unter dankbarkeit abgespeichert und dass man es versucht hat einander zu lieben und diese seufzer an die man sich noch erinnern kann und dass man damals gleich das land gewechselt hat nach der einen und man lebt immer noch und wünscht dass es ihr gut geht man hört ja nichts mehr von ihr aber wenn sie wüsste wie gern man noch denkt an das alles & man hat die narbe gerne kann geschichten erzählen das war sie & war schon okay dass sie eine narbe gemacht hat in einem


wohl alle gestern Hi-Fidelity auf RTL geschaut.


Ne. Den brauchte ich nicht zweimal.


Praschl: Das ist alles höchst individuell. Dieses Zuwachsenlassen funktioniert bei mir nicht, wenn es sich um Menschen gehandelt hat, die mir wichtig waren. Was nicht heisst, dass ich das als die allein gültige Form erachte. Oder auch nur gut finden würde.


Stücke der Seele auf- und abrechnen geht nicht. Was sich hoffen lässt, ist eine Art von Verzeihen: gemeinsames, unausgesprochenes Wissen umeinander.


ghack: ich bin es nicht, der apodiktisch gewesen ist, diesmal nicht. aber Sie haben recht: ich wundere mich manchmal über mich selbst, mein gottverdammtes vermögen, den frauen, es könnten auch männer sein, wenn es männer wären, hinterherzudanken und mich zusammenzuklauben. glück gehabt, möglicherweise. schlimm dagegen wäre: der tod, mitten im lieben.

und nein, hi-fidelity nicht gesehen.


schlimm ist es, wenn man allein weitermacht, was zu zweit geplant und gewollt war. dann rührt es immerfort an der wunde.


Zugewachsene Narben sind manchmal besonders empfindsame Stellen, Schärfungen des Sensoriums. Bei mir. Aber vielleicht auch nur Glück gehabt. Bisher, bei einem tiefen Schnitt.


Kommt das nicht darauf an, ob das Messer stumpf und rostig oder scharf und sauber war ? Andererseits sind es gerade die Metaphern, die das Selbstmitleid nähren.


pity should begin at home

i often gave way to self pity "do i deserve this? i suppose i must. i wouldn t be here otherwise. was there a moment when i actually chose this? i don t remember but there could have been" with my legs dangling down familiarly over a crater s edge, i told myself "pity should begin at home." so the more pity i felt, the more i felt at home. <<


as always, i´m thankful for, ah, you know, you being here.


always a pleasure. (Die Suche nach 'danke' hat 363 Resultate geliefert - was schön ist ne ce pas)


Zwischenablage?

Archiv ist nicht schlecht... hat man so etwas nicht sowieso, irgendwo zwischen Magen und Großhirnrinde? Aber bevor man die Trennung, sauber abgeheftet nach Datum - oder meinetwegen nach Wichtigkeit -, ins Archiv abheftet, muss sie doch irgendwie "zwischengelagert" werden, jedenfalls so lange, wie man noch daran herumleidet... Einmal abgeschlossen im Archiv mag das ja alles gut und richtig sein, aber das Schwierige ist doch, von heute auf morgen so völlig umzuschalten. Was gestern noch der Grundtenor aller Gedanken und Gefühle war, DARF heute nicht mehr interessieren - wir sind immerhin getrennt. Herr Ober, einmal Herzaustausch bitte!