56 Tote sind 56 Tote. Zu viele, aber nicht unbedingt ein Massaker, wenn man sie mit den 33 Toten der Gegenseite in Beziehung setzt. Es geht um Jenin. Laut Washington Times hat die offizielle palästinensische Zählung 56 in Jenin Getötete ergeben. Demselben Bericht zufolge spricht Kadoura Mousa Kadoura, Fatah-Führer für die nordliche West Bank auch nicht mehr von einem Massaker:

"He no longer used the ubiquitous Palestinian charge of "massacre" and instead portrayed the battle as a "victory" for Palestinians in resisting Israeli forces. "Here the Israelis, who tried to break the Palestinian willpower, have been taught a lesson," Mr. Kadoura said.      He insisted that Israel had tried but failed, thanks to the heavy fighting, to destroy the entire warren of homes in the camp that had housed 11,000 people.      The destruction, pictured graphically on television, appeared linked to Israeli bulldozing of the houses from which the remnant of the resistance forces were firing.      In fact, it covers the size of a large football field and constitutes only about 10 percent of the housing in the camp, and a far smaller proportion of the housing in the city, which was largely left untouched by the Israeli incursion."
Ich bin mir relativ sicher, dass die deutschen Tageszeitungen dazu morgen wenig schreiben werden; so akkurat wie PLO-Funktionäre (denen man jede Übertreibung sofort nachsähe) müssen die ja auch nicht berichten.






Ich bin nicht ganz sicher ...

... ob ich wirklich verstanden habe, was Du meinst. Und ich habe Dein Posting über Selbstmordattentäter leider noch immer nicht zu Ende gelesen, obwohl ich den Anfang schon sehr interessant (und richtig) fand und es mir ausgedruckt habe.

Dass ich nicht sicher bin, was Du meinst, liegt sicher daran, dass ich überhaupt nicht mehr weiß, was ich von all dem halten soll. Und kaum noch einen Artikel oder Kommentar über den Nahen Osten lesen kann und mich danach schlauer fühle. Mir kommt vor, dass sich alle in eine künstliche Klarheit hineinsteigern, z.B. ein guter Freund, der beschlossen hat, einfach alles zu glauben, was in den Debka-Files veröffentlicht ist. Oder eine andere, die eindeutig die Palästinenser als einziges Opfer identifiziert und größtes Verständnis für jedes Selbstmordattentat hat. Für die Jenin ganz ganz sicher ein Massaker war und immer bleiben wird. Beide sind weder Israelis noch Palästinenser, sondern (theoretisch) katholische Österreicher.

Blabla ... eigentlich wollte ich nur schreiben, dass ich mich auf deine kommenden Postings zum Thema jetzt schon freue.


Ich meine gar nicht so besonders viel,

sondern versuche nur, so gut das geht, Quellen und Aussagen zu sammeln und zu bewerten, die über die Vorfälle in Dschenin Auskunft geben. Der Grund dafür ist relativ einfach: Ich glaube den Reden von "Massakern" nicht besonders; das hat vor allem mit den Erfahrungen zu tun, die man während des Kriegs gegen Jugoslawien machen konnte. Schon während noch die Scharpings, Fischers und Angelika Beers dieser Welt alle erdenklichen Greueltaten in Racak und anderswo hinausposaunten, um Unterstützung für ihre Politik herbeizumelken, konnte man mit relativ wenig Mühe herausfinden, dass das, was sie erzählten, so nicht stimmte und so nicht stimmen konnte. Heute ist das auch recht klar, und der Den Haager Gerichtshof hat ziemliche Schwierigkeiten, all das nur einigermaßen zu belegen, was der jugoslawischen Regierung zur Last gelegt wird. (Was nicht bedeutet, dass dieselbe eine Vereinigung von Menschenfreunden gewesen ist; blöd, dass man das immer dazu sagen muss). Bei Dschenin nun wussten alle möglichen Kommentatoren auch wieder alles genau, ehe überhaupt irgendwas klar war. Damit mir selbst das ein bisschen weniger hysterisch und bisschen näher an den Fakten liegend wird, lese ich kreuz und quer alles, was über Dschenin erzählt wird, von der Website der isrealischen Armee bis zur electronic intifada. Mein Eindruck bisher: Es hat kein Massaker gegeben, sondern fiese Straßenkämpfe. Bei denen auch Leute ums Leben gekommen sind, auf deren Leben man möglicherweise besser hätte achtgeben können; und ziemlich sicher hat es einige Übergriffe gegeben, die man vor ein Kriegsgericht stellen könnte (allerdings vor ein israelisches und nicht vor das der deutschen Leitartikler-Supermoral...). Mehr ist es nicht. Just trying to research. Und manche mir spannend erscheinenden Ergebnisse hier mitzuteilen.


Erfurt

17 Tote. Massaker. Sagt man. Was soll der blöde body-count? - Nee, mag ich mich nicht beteiligen.


ok

so ähnlich habe ich mir das eh gedacht. Deshalb gilt umso mehr der letzte Absatz meines vorigen Postings.


oh

das war eigentlich an praschl gerichtet von mir, hab das falsche reply to this comment genommen.