Our group includes a man with a shock of white hair; a twentysomething with thick, impermeable glasses; a doe-eyed Jesus look-alike with a beard halfway down his chest; several tall women; and a petite girl in Seven jeans who looks like she got lost on her way to Capitale. Over the course of the two-hour Session, we engage in a series of games: partnered object chess (rearranging random objects), whispered confidences about what’s been on our minds lately, developing a social project, a group dance, a concept storm (three-person idea-generating), and a ten-minute nap. Portnoy calls it “an after-school program for adults,” but to me it’s more like an orgy without the sex—an oddly intimate, organized grouping of total strangers.Amy Sohn [die jede Woche tolle, neugierige, freundliche "Mating"-Kolumnistin des New York Magazine.] >: Strangers in the night, über einen New Yorker Ort namens Session - The Strangergames Salon. Sofort Sehnsucht empfunden.
[Außerdem, aber das ist nur eine auf einer einzigen Fundstelle beruhende Vermutung: dass Weblog/Internet-Erfahrungen jetzt ins analoge Leben zurückfinden oder erstmals finden. Das Glück der Fremden, der Trost der Fremden und all so was. Und wie schwer das jetzt noch fällt, im wirklichen Wetware-Leben, was im Social-Software-Leben kein Zögern mehr ist; aber vielleicht bald nicht mehr schwer fallen wird...]
[Außerdem: dass Weblogger ineinander verknallen, verlieben können, weil Weblogging ein mating ist, das nicht um Verlieben geht; dass im analogen Leben Verlieben, Verknallen vielleicht besser ginge, wenn mating nicht um Verlieben, Verknallen ginge; dass so etwas aber Orte, Institutionen, Etwas-Ähnliches-wie-Vereinbarungen bräuchte]
und außerdem, dass es so einfach ist, sich seiner gefühlswelt hinzugeben und sogar in weblogs immer andere/fremde findet, die sich genau dieser gefühlswelt hinzufügen. dieses diddlmaushafte liebhaben.
mit dem diddlmaushaften kenne ich mich nicht aus. welche bewandtnis hat es damit? ich weiß auch nicht, ob etwas dagegen spricht/spräche, wenn man in weblogs sich gefühlswelten hingeben kann, vielleicht kultiviert man sie ja auch, und dass man in ihnen fremde finden kann, die sich der eigenen gefühlswelt hinzufügen, das seltsame ist ja, dass man dabei findet, ohne zu suchen. ich denke, dass es das reziproke ist, was die schmerzen machen könnte, dass der fremde, den man findet beim webloglesen, gar nicht weiß, dass ein leser empfindet, gefunden worden zu sein. und die schmerzen natürlich, wenn die texte körper bekommen und man bemerkt, dass sich die körper nicht wegempfinden lassen, jedenfalls nicht so mühelos, wie die texte sich das einreden. egal, darum geht es ja nicht oder bloß auch, obwohl es egal ist, worum es geht, es geht dann ja immer weiter, von einem ins andere. aber worum es mir zuerst ging, dass weblogs vielleicht eine technik, eine methode, eine manier erfunden haben, wie fremde miteinander sprechen und empfinden können, von der man wollen könnte, dass man sie auch in ein leben holen könnte, in dem auch körper vorkommen, einander fremde carbon units, die durch stimmbandritzen miteinander reden und einander anatmen - statt einander unbekannterweise zu schreiben, wie das in weblogs eben geschieht. diese eine stelle in der zitierten kolumne: "whispered confidences about what’s been on our minds lately", das hätte auch eine weblog-stelle sein können, und ich finde das spannend, dass es in new york einen mann und einen ort gibt, die dafür sorgen, dass diese whispered confidences stimmhaft sind und nicht nur texthaft, und ich frage mich, ob das geht, ob das klappt, dieses fremde vernetzen, wenn es im analogen leben versucht wird.
Die Welt muss tough und cool sein. Wie Hans-Olaf Henkel.
das diddelmaushafte war lediglich eine verbale bebilderung des "echtgefühlsnachempfindenwollens" in vielen blogs (umarmung, küssen, seelenleben, liebeskummer, usw. usf.), das absolut in ordnung ist, aber mir etwas zu süß und distanzlos. und eigentlich auch etwas verschroben, weil ja auch eifersucht, eitelkeit und neid virtuell erzeugt werden - hat was von flirtdiensten.
auf der anderen seite, die sie beschreiben, ist eben das - die überbrückung der gewöhnlichen kommunikation und berührung - das interessante und oft liebenswerte an (manchen) blogs. im echten (also www-losen) leben fehlt das. aber es wäre auch zu kompliziert und zeitaufwendig, diese form der verbundenheit? bekanntschaft? real zu leben. hier schlägt eine andere zeit und wahrnehmung. zudem sind die personen hier natürlich perfekter als sie überhaupt sein können.