Übrigens ist Wilhelm Genazinos Abschaffel-Trilogie endlich wieder aufgelegt worden; bei dtv, in einem Band, lächerliche 12,50 €.
als in der vergangenen woche peter handke in dieser arte-sendung zum 60. geburtstag vom "universum des schmerzes" redete und dass die wahre welt nicht mehr "in dieser scheisswelt" wäre, "sondern auf dem mond vielleicht", dachte ich mir wieder einmal, dass handke einer der wenigen öffentlich redenden menschen ist, den ich für nüchtern und sachlich halte, und erst ein paar tage später kommt es mir wieder ein wenig merkwürdig vor, ausgerechnet solche sätze für nüchtern und sachlich zu halten.
The questions, discussion topics, and suggested reading list that follow are intended to enhance your group's reading of Jonathan Franzen's The Corrections, an unflinchingly honest yet ultimately redemptive chronicle of an American family. We hope they will help you approach the complex story of the Lamberts, which takes a hard look at the role of family in contemporary society and questions the effects of materialism in late-twentieth-century America.
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Consider the atmosphere of suburban St. Jude (named for the patron saint of hopeless causes) in comparison to the more sophisticated surroundings of Philadelphia and New York. Why has the Lamberts' neighborhood evolved into a gerontocratic refuge? "What Gary hated most about the Midwest was how unpampered and unprivileged he felt in it" [p. 178]. What negative and positive qualities are attributed to the Midwest? How are the characters shaped by the cities or towns they live in?
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What is the significance of "one last Christmas"? Is Enid's obsession with the holidays predictable for a mother of her generation or is it, as Gary fears, "a symptom of a larger malaise" [p. 148]?
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Why does it take so long for the Lamberts to acknowledge the seriousness of Alfred's illness?
Is Al's deteriorating mental health solely a result of Parkinson's disease? How are his physical and mental deterioration linked? "Irresponsibility and undiscipline were the bane of his existence, and it was another instance of that Devil's logic that his own untimely affliction should consist of his body's refusal to obey him" [p. 67]. Why are these ailments especially humiliating for Alfred?
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Novels written in the nineteenth century often have plots with many characters and story lines. Novels from the 1980s and 1990s often have spare plots with minimalist characters. What is the book's relation to these two models? Which elements of the book's style seem especially modern and which more traditional?
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What role does corporate America play in this story? Consider the Midland Pacific takeover, Al's connections with the Axon Corporation, and Brian's dealings with the W-- -- corporation. What are the lessons of Chip's Consuming Narratives class? Are they accurate and relevant? How should we view Melissa's critique of them [p. 42 -- p. 44]?
usw.
Im New Yorker: Leo Carey über Arthur Schnitzler
On July 26, 1928, Schnitzler's daughter, Lili, eighteen years old and newly married, was about to go out for a walk with her husband but went back to get something from the bathroom, took his revolver, and shot herself in the chest. She died the next day. It was an event her father might easily have written. Even at the time, the ever-faithful Clara privately thought that Schnitzler's moral softness had blighted Lili's upbringing and contributed to her demise. For Schnitzler, the brutal force of the event was impossible to withstand. To Clara he wrote that "the word pain has become ridiculous, as I now realize that I experience for the first time what God meant by it." Yet the utter incomprehensibility of what Lili had done was emphatically Schnitzlerian. As she lay dying in hospital, she had time to confide that she had not really wanted to kill herself. It had been a "moment of nervousness," an inexplicable impulse, almost an accident.
In der vergangenen Woche Neal Stephensons "Cryptonomicon" gelesen, von dem Herr Hack hierorts entschieden abgeraten hat, während Herr Knoerer es ebenso entschieden empfahl. Ich für meinen Teil mochte das Buch sehr gerne. Es gibt darin großartige Passagen über die Trance von Code-Knackern, es gibt darin ein umwerfendes Kapitel, in dem jemand während einer Messe darüber nachdenkt, wie er die einzelnen Noten einer Bach-Toccata, jede für sich, so transponieren muss, damit sie sich auf der völlig verstimmten Kirchenorgel richtig anhört, und es gibt darin eine ganz zarte Liebesgeschichte zwischen einem Code-Breaker und einer Taucherin, die sehr anders ist als die Frauen sonst so in der Gegenwartsliteratur: sachlich, nüchtern, unromantisch, gut sortiert, aber auf eine nicht kompromittierende Weise ergeben, fast so, als wäre ihre Liebe das Resultat eines logischen Schlusses (was wiederum, wie Logiker wissen müssten, nicht bedeutet, dass sie nicht leidenschaftlich wäre, eher: im Gegenteil). Merkwürdig, dass es in literarischen Texten sachliche Frauen so selten geben darf, dachte ich.
Eine der sympathischsten Gestalten, die das alte Europa vor seinem Untergang im Gefrierschrank der Populärkultur deponiert hat, ist sicher der Pariser Bohémien: Unendlich rechthaberisch, spastisch im Denken wie in der Gestik, unterernährt und übernächtigt, geistert er als «Märtyrer der Konsumgesellschaft» durch das Bewusstsein der Literatur und des Films. Unverdrossen verteidigt er seinen kunsthandwerklichen Anspruch ans Leben und setzt dem kulturellen Kaufzwang das Abziehbild künstlerischer Heimproduktion entgegen.
[...]
Schlag auf Schlag wird Antoine «Teil des Grossen und Ganzen». Die abgezirkelte Geographie des Bohémienlebens zwischen isländischem Spezialitätenrestaurant und besserwisserischem Freundeskreis weicht den Kulissen dessen, worunter sich Page die vollendete Idiotie vorstellt. Medikamentös ermutigt, dringt er «in den Hühnerhof der Bourgeoisie ein, der nach Moschus duftete und nach gesellschaftlicher Überlegenheit». Poster von Sportwagen, «jungen Frauen von sinnlicher Üppigkeit» und «unsterblichen Intellektuellen wie Alain Finkielkraut» lösen die Miyazaki-Gemälde ab; der Körper wird im Fitnessstudio gestählt, das Geld im Investmentbüro verdient. Als er in einer Art virtuellem coup de dés Millionär wird - er kippt seinen Kaffee in die Tastatur des Hauptcomputers, der Kurzschluss führt zu «genialen Finanzoperationen» -, scheint das Glück perfekt.
Die Neue Zürcher über Martin Pages Roman Antoine oder die Idiotie. Aus dem Französischen von Moshe Kahn. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2002. 135 S., Fr. 28.30.
Rund um den Platz Vendôme stehen die in Paris häufigen dreiarmigen Laternen. Ein Fußgänger kam auf den Platz. Es dämmerte schon. Er hielt an und wollte auf einmal die Lichter angehen sehen. Ungeduldig umkreiste er den Platz in der einen, dann in der anderen Richtung, und sein Herz fing an an zu klopfen wie bei einem Abenteuer. Er hatte Angst, den Moment zu verpassen, zu blinzeln zum Beispiel, oder unwillkürlich in die Juweliergeschäfte zu schauen, wo auf Samthockern tief im Raum die Verkäufer saßen. Allmählich schlugen die Laternen in Zeichen um, und hinter ihrem blankgeputzten Glas trieben die stürmischen Wolken des Dämmerungshimmels von den eben Gestorbenen zu den nächsten Sterbenden. Die Erdoberfläche sank mit dem Himmel unter den Lebensspiegel. Endlich, während er in Panik weiter um den Platz herumging, flammten ringsum die Lichter auf. Sie wurden sofort ganz hell, in einem Augenblick der starken Freude, wo der grabüberspannende Himmel dem Fußgänger die ewige Untröstlichkeit zugleich als Asyl gab. Zu Boden blickend, fühlte er sich bei dem schmutzigen Gehsteig jetzt heimisch.
Er konnte weitergehen, endlich wieder geradeaus, nicht friedlich, aber in einer Heiterkeit, die auch wehtat. Der Himmel wurde blau, und der Abendstern erschien. Dieser kleine Stadthimmel erinnerte an nichts Bestimmtes mehr, wie es auch auf der windigen Brücke vom Fluß herauf nach nichts Bestimmtem roch. Nur, daß er den Entgegenkommenden oft auf die falsche Seite auswich, war übriggeblieben von der Gewißheit, gerade noch gelebt zu haben: eine erstorbene Empfindung, die kalt durch sein Bewegungszentrum irrte.
Der Fußgänger folgte einer Verabredung und ließ sich betäuben von der auf ihn eindringenden Leibeigenen-Sprache, das Gesicht beim Zuhören noch nicht gelöst vom Krampf des Alleinseins. Aber später in der Nacht fing es plötzlich zu hageln an. Sehr helle Hagelkörner blitzten aus der Dunkelheit über der Straßenbeleuchtung und fielen schräg auf die trockenen, noch tagwarmen Gehsteige; schlitterten ein bißchen weiter und schmolzen, indem sie liegenblieben, sofort weg - ausgelöscht in dem gleichen starken Augenblick der Freude, in dem Stunden vorher die Laternen auf dem Platz Vendôme aufgeflammt waren.
- [5] Swann.
- [5] Hélas.
- [9] Mon Dieu .
- [11] L’habitude .
- [11] « Bathilde » .
- [11] Elle disait.
- [13] « Je m’endors » .
- [13] C’est minuit .
- [14]* Bientôt minuit.
- [19] « Enfin, on respire » .
- [24] Mais dès que j'entendais.
- [26] Je ne voulais pas les voir.
- [27] On vient d’éteindre le gaz .
- [34] Quel bonheur, c’est déjà le matin .
- [35] « Une visite, qui cela peut-il être ? » .
- [36] Justement il a cru entendre des pas . usw.
La lecture de Proust est réputée difficile. Afin de la promouvoir, Echolalie vous offre l'intégrale de "La Recherche du temps perdu", triée par phrases de difficulté croissante. La lectrice, le lecteur peuvent ainsi commencer par des phrases faciles, et aborder peu à peu les morceaux les plus difficiles. Le degré de difficulté est noté entre crochets en tête de phrase. Les phrases importantes sont soulignées d'un astérisque.
manche freilich müssen drunten bleiben manche freilich unten müssen leiden manche unten freilich müssen bleiben manche unten müssen freilich bleiben
manche freilich müssen drunter leiden manche freilich unten müssen sterben manche unten freilich müssen leiden manche unten müssen freilich leiden
manche freilich müssen drüber sterben manche freilich unten müssen bleiben manche unten freilich müssen sterben manche unten müssen freilich sterben