empire.antville.org halbwegs fertig. Ich habe schon mal 12 Interessenten - jedenfalls kamen sie mir interessiert vor - als Contributors angemeldet (falls jemand Admin-Status haben will, genügt eine Mitteilung). Wenn ich jemanden übersehen habe, lag es an meiner Müdigkeit.

Bis zum 1. Juli kann man sich noch anmelden, danach zieht sich die Diskussion aus der Öffentlichkeit zurück.





Aus den referrers:

15 juni 2002




Hier gibt es den Tod eines Kritikers von Martin Walser NICHT. Hier gibt es nur Verurteilung und Verdammnis.





Aus einer Werbekampagne für Sofas.





Platz 1 bei wollte ich, Platz 1 bei Futurama Porno.





dass ich, dank der Kommentare, Platz 1 bei Prokrustesbett halte.





Etwas beängstigend finde ich es schon, dass ich bei der Google-Suchanfrage Möllemann Friedmann auf Platz 3 lande (die ersten beiden gehören der FDP-Bundestagsfraktion).





Vielleicht kann der eine oder die andere damit etwas anfangen, dass ich alle Beiträge dieses Weblogs jetzt auch bestimmten Topics zugeordnet habe.





Ein Genre, also eine bestimmte Weise zu sprechen, versteht man eher, indem man es selbst zu sprechen beginnt und zusieht, was dabei geschieht; was macht es mit einem; passt es zu einem; passt man zu ihm; funktioniert es? Deswegen Le Sofa Blogger - ein Versuch, sich einer Sprechweise anzuverwandeln. Verweisen, zitieren, zitiert werden, indirekt sprechen, in Marginalien sprechen, talking in tongues, kommentieren, vor sich hin publizieren, durcheinander werfen, was nicht zusammen gehört, usw. usf. etc. pp. Und gelegentlich darüber nachdenken: was das bringt, ob das es bringt, wozu das alles und wozu ganz sicher nicht.

Machen wir bald. Und zwar darüber:

  1. Update-Zwänge, die mir nicht ganz geheuer sind. Ich muss heute noch mindestens einen Eintrag vornehmen, ich hab schon drei Tage nichts mehr geschrieben, die Leute werden enttäuscht sein und nicht mehr zurückkommen - obwohl es nicht viele sind, die das lesen, und obwohl sie Nicht-Updates ganz sicher überleben werden.

  2. Merkwürdige Community-Rituale. Wer hat welchen Link als ersten gehabt, wer welches Weblog wann begrüsst. Manchmal die Vermutung: hier konstruieren sich Leute eine moderne mutual appreciation society, die den Vorzug hat, dass nicht besonders viel dazu gehört, appreciated zu werden.

  3. Die Institution des Backlinks. Weblog X hat mich jetzt schon viermal gelinkt, ich es noch nie. Muss jetzt aber mal sein, es gehört sich nicht, das nicht zu tun, Respekt und so weiter. Wenn man wollte, könnte man geschlossene Kreisläufe aus links und backlinks erzeugen: Loops also. Kann man mit Weblog-Material ähnlich komponieren wie in Musik: remixes, samples, loops? Mal sehen.

  4. Weblog-Sorten. Erstens: Expertentum und Service. Zweitens: Diarienhaftes. Drittens: Kommentare, Marginalien, Zitate, Fundstücke, Strandgut. Viertens: Weblogs, um ein Weblog zu haben.

  5. Die Linkliste als Instrument der Liebesbekundung und der Grausamkeit (dringend überarbeiten in den nächsten Tagen.....)

  6. Schlechtes Gewissen, wenn man zu wenige Links hat. Wird nicht gerne gesehen. Schon wieder: lauter neue Regeln. Wieso eigentlich?

  7. Wie man permanent versucht ist, sich auf irgendein Programm einzupendeln, obwohl man das Unternehmen mit dem Vorsatz gestartet hat, eben kein Programm zu haben, sondern einen Text schreiben wollte, der nur aus Fussnoten besteht, zu denen es keinen Lauftext gibt. Was bin ich jetzt eigentlich, wofür steht das, was denken andere, wofür es steht und ähnlicher Quatsch- dieses beschämende Bedürfnis nach taglines...

  8. Fragmentarischer werden. Intimer werden. Experimenteller werden.

  9. Mal sehen.





Ich bin auf Reisen. Merkwürdig, dass ein Weblog gleich wieder dazu führt, dass man sagt, man hätte gerade keine Zeit, etwas zu sagen. Damit Leute, die man nicht einmal kennt, nicht denken, man hätte aufgehört, etwas zu sagen. - Die Reise, auf der ich gerade bin, ergäbe allerdings schöne Postkarten: sich mit Menschen treffen, die gerade 30 Mios verbrannt haben, nouvelle économie, und noch in der Pleite reden, als wäre der Stecker noch drin. Das ist dann doch sehr merkwürdig. noch merkwürdiger, wie sehr man sie gleich darum beneidet; ich möchte auch mal 30 Mios zum Fenster hinauswerfen. Recht bedacht, hat das etwas Ästhetisches: Schein, der sich selbst aufzehrt. Sonst schaffen das ja nur Feuerwerke.