tage in der eigenen sauce. und wie verdächtig einem gleich wieder die eigenen glücksschübe werden, zellhaufen, der man ist, auf immer dieselben stimuli anspringend, ah! sonne, ah! hitze, fährst mit dem fahrrad zickzack durch die stadt, in den alsterwiesen lesen frauen in sorgsam geplanter blitzweißer unterwäsche (boy's cut statt strings) die süddeutsche zeitung, das geschirrgeklapper in den straßencafés, gestern mitten auf der großen rainstraße stand ein klavier, an dem eine frau in einem altrosa kostüm the time of our lives spielte und ich trank dazu gletscherwein, willst dein handy zücken und alle, alle, alle anrufen, bloß um durchzugeben, wie grandios alles ist (& inbesonders hamburg im sommer, das räkelige aufwachen der stadt nach der regenzeit) und gleich wieder: kannst du nicht machen, zellhaufen, stimuli, sterbenslangweilige, sterbensdurchschaubare reiz-reaktions-schemata, die innere pavlovsche misttöle, mehr ist das nicht, gleich auf die to-do-getting-things-done-liste, important but not urgent: im nächsten hamburger herbst glücklich werden, bei regen im seitenwind.





[ & meine unverbrüchliche liebe zum schrabbeligen dorftennen-bass & dem typen der das links hinten stumpf runterschrabbelt & bambambam, immer ein bisschen zu laut, bis der song aus ist & kriegt mich immer sofort & das anti-virtuose daran & heaven is a place where nothing ever happens & sofort wieder dieser wunsch, in die swamps auszuwandern, nach ganz unten, schlitz beer und cajun und meine braut, für die ich alligatoren fange & ]





the wildest cat from bahrenfeld





nach wochenlangem widerstand doch in star wars gewesen, den kindern zuliebe. bis man drin sitzt, hält man es ja nicht für möglich, dass es tatsächlich filme gibt, die davon handeln, wie männer mit lichtschwertern aufeinander einfuchteln.


das mieseste an playstation-fußballspielen: fünfer-abwehrketten sind kein problem, sechser-sturmreihen aber nicht möglich. mein sohn, der sich immer, immer für italien entscheidet, den heißen atem nestas im nacken meiner ronaldos, kollers und crespos. und immer, immer gewinnt. beauty does not pay, feels like capitalism.


meine ex, die mir erzählt, dass ihr ex ihr erzählt hat, seine neue sei ganz natur, worauf sie gesagt hätte, dass ihm dass ja wohl nichts ausmachen könne, wäre doch ihre vorgängerin ebenfalls ganz natur gewesen, worauf er gesagt hätte: jetzt aber nicht mehr. ich, der das seinem weblog erzählt. dann wissen wir das alle.


beim radfahren im regen ist mein handke nass geworden, jetzt wellt er sich.


falls es ein substantiv zu miachteln gäbe, sollte es unbedingt miachtel lauten.





The art of losing isn t hard to master: so many things seem filled with the intent to be lost that their loss is no disaster.

Lose something everyday. Accept the fluster of lost doorkeys, the hour badly spent. The art of losing isn t hard to master.

Then practice losing farther, losing faster: places, and names, and where it was you meant to travel. None of these will bring disaster.

I lost my mother s watch. And look! my last, or next-to-last, of three loved houses went. The art of losing isn t hard to master.

I lost two cities, lovely ones. And, vaster, some realms I owned, two rivers, a continent. I miss them, but it wasn t a disaster.

  • Even losing you (the joking voice, a gesture I love) I shan t have lied. It s evident the art of losing s not too hard to master though it may look like (Write it!) like disaster.

Elizabeth Bishop





so vereinsamt, dass man nicht weiss, an wen man den abschiedsbrief adressieren könnte.





Bei der Motorola Design Tour gewesen. Dreiwetter-Taft-Globalismus, gestern Moskau, heute Hamburg, morgen Stockholm, übermorgen Milano. Über die Stämme in so einer Company nachgedacht, die Designer mit den Hemden über den Khakis, die Heads of Marketing in ihren Anzügen. Jim Wicks, der Chief Designer, spricht über eine Motorola-Abteilung namens PQ, die sich mit perceived quality beschäftigt. Was muss ich tun, damit mein Kunde dem Ding, das ich mir ausgedacht habe, hohe Qualität attestiert? Wie schwer darf ein Mobiltelefon sein? Wie schwer muss es sein? Wenn es zu leicht ist, hält er es für Schrott, wenn es zu schwer wird, ist es ihm unbequem. Das Motorola-Comeback via Design, du kannst dich vor dem Abstieg nur noch durch ein gutes Design retten, indem du dir Dinge ausdenkst, die fast haptische Gier auslösen, das muss ich haben, das muss ich anfassen können. Der Trick, den sie in das Razr eingebaut haben: außen eckig, powerful, männlich, Rasierer eben, angular, aber wenn du es aufklappst: eine flashing Tastatur; eine Art psychologischer instant gratification durch das Gerät als Bonus. Pebl, die neue Linie, ist dagegen rund, kurvig, weich. Wie ein Kieselstein, den du in der Hand halten willst. Das Material, das "weich" sein muss, Erkundungen eingeholt bei der Luftfahrtindustrie, bei Modefirmen und bei Schmuckherstellern. Im Press Kit steht über die Seouler Pebl-Designer Yoon Ho Choi und Kio Lee: "They started going to bars called Buddha and Zen" - als ein Beleg für ihre Suche nach minimalist aesthetic; falls man nicht immer Produkte herstellen müsste, dachte ich, könnte man statt in die Bars in die Tempel gehen und dem Bambus zuhören, wie der spricht, man müsste sich, dachte ich, keine sprechenden Kieselsteine ausdenken, die warm und weich in der Hand liegen, während du in der Buddha-Bar darauf wartest, dass deine Hand zu vibrieren beginnt. Ein gutes Produkt, sagte der Chief Designer, muss funktionieren wie eine Liebesgeschichte, zuerst muss dich die Schönheit umwerfen, aber wenn du länger mit ihm zusammen bist, musst du auch merken können, dass hinter der Schönheit eine Persönlichkeit ist, die du magst. Die Drei-Meter-Regel: Du musst aus drei Metern Entfernung wissen können, dass es dich anzieht, dass du es magst. Love is, dachte ich, a many splendored thing.





[1] Heute verwundert darüber gewesen, dass ich noch nie (in meinem ganzen Leben nicht) ein kariertes Hemd getragen habe.

[2] "Seine Jugend fiel in jene Zeit, in der manche Autoren den Ausdruck Spätkapitalismus gebrauchten."

[3] Aldi: blauweiß. Edeka: blaugelb.

[4] Venenwoche

[5] Eine Apotheke. An der Tür zwei Zettel, [verpissdich01.doc, verpissdich02.doc, mittelbündig]: "Wir machen keine Kopien!!!", "Keine öffentliche Toilette". Aber Handtaschen verkaufen, 20 Euro, (font color="nimmmichrot") 15 Euro. (File under: Jeder muss selber sehen, wo er bleibt).

[6] So genau darf man als Schriftsteller auch wieder nicht hinsehen, da wird man ja noch ganz wahnsinnig.

[7] Er trug ihr ihren Beauty-Case hinterher.

Mögliche Materialien zu einer Geschichte des Beauty Case: Powerpoint-Folien mit Verlaufskurven über die Entwicklung von (a) Billigflügen; (b) Pauschal-Wellness-Reisen; (c) Wellnessurlaub auch im jüngeren Marktsegment.

[8] Da machen wir mal was Lustiges, was Freches, so was mit Augenzwinkern. "Schwarzfahren ist heilbar. Nutzen Sie Ihre Chance. Lösen Sie eine Fahrkarte."

[9] Ayurveda is the new Nagelstudio.

[10] Es macht mich verrückt, dass niemand mir sagen kann, ob diese Ohrketten, also nicht die Ohrringe, also nicht Ohrclips, also nicht Kreolen, sondern diese an den Ohrläppchen baumelnden 3-5 Zentimeter langen Ohrketten einen eigenen Namen haben. (Diese Erleichterung des inneren Nominalisten. Dann wissen wir das und können es abhaken.)

[11] Rüttgers, der in der Stunde seines Sieges aussieht, als hätte man ihn ertappt.

[12] Noch kränker als das NRW-Ergebnis und die vorgezogenen Neuwahlen macht mich schon jetzt, dass ich genau weiss, wie Praschl (also ich) auf diesem Weblog den Wahlkampf zu den vorgezogenen Neuwahlen begleiten wird. Kleineres Übel, yeah right, Zerknirschung über eigenen Politikekel, yeah right, jede Kapitalismuskritikwiederaufnahme klugscheisserisch verhöhnen, yeah right, blablabla, und genau jetzt hab ich mir auch noch den allerletzten noch verbliebenen Meta-Trick verhagelt. Na toll.

[13] Move on up. You gotta move on up. Move on up. You gotta move on up.





[1] Der Gestaltungs-Horror-Vacui in ländlichen Hotels. Kein Quadratzentimeter, der nicht von Plastikobstkörben, Schneckenskulpturen, Miniaturleuchttürmen, Duftkissenkörbchen, Muschelschalen oder Aschenbechern in Stiefelform verschont wird. Stell dir vor, du wirfst das alles raus: fühlst du die Leere, fühlst du sie?

[2] War Friseur gewesen, hat in den Midlands (dort habe ich mir den Wolverhamptoner Akzent antrainiert), in Amsterdam und auf Jersey gearbeitet. Und in Wien in der Staatsoper Don Giovanni gesehen, das war schön.

[3] Das erste Mal al-Jazeera gesehen: Maradona, die Croisette entlanggehend.

[4] Jetzt ist der Sommer da, und ich sitze doch nur an meinem, vor meinem, hinter meinem Computer.

[5] Fotos von Saddam Hussein in Unterhosen sind ein Verstoß gegen die Genfer Konvention.

[6] Als ich nach Wiener Liedern gefragt wurde, fielen mir auf Anhieb nur "Bei mir seids alle im Oasch daham", "Krüppel habn so was Rührendes" und "Allein sei is ärger als wie Ratzn fressen" ein.

[7] Das Schöne an Weblogs ist, dass man in ihnen immer wieder von neuem den Leser überraschen kann (Witze, die Sie nicht verstehen müssen...)

[8] Wenn man als Vodafone-Kunde von Vodafone-Supertarifangebotsunterbreitungsmitarbeiterinnen angerufen wird, erscheint auf dem Display "Rufnummer unterdrückt".

[9] "Wohnen - Leben - Arbeiten": Baugrundstücke in der Entwicklungszone kaufen. Man hätte es nur zwei Fußminuten zur Kiesgrube.

[10] Der Tag, an dem ich seinem Weblog entnahm, dass auch er beim Kirschblütenfestfeuerwerk gewesen ist.

[11] In meinem Flickr-Dokmaterial gelesen, dass Flickr dann demütigend gemein sein kann, wenn du durch die Uploads deiner Contacts erfährst, dass sie dich nicht zu ihren Parties eingeladen haben.





[1] Wie man sich nach fünfzehn Jahren in Hamburg nicht mehr vorstellen kann, sich in eine verlieben zu können, die nicht blond, Pferdeschwanz trägt. "Dabei hast du das doch immer gehasst." "Ich bin hier jetzt zu Hause." [2] Die Nachrichten aus der anderen Stadt. Dass sie dort alle Tellerröcke tragen. Sofort erleichtert, in dieser Stadt zu leben. [3] Die kürzer werdenden life spans gewisser Dinge. Dass J.Lo im Schwiegermonster einen Poncho trug und du gleich "oh mein Gott, ein Poncho!" dachtest. Andererseits: hattest du das nicht beim allerersten Poncho auch schon gedacht? [4] Das Wort Bauernbluse. Welche Lust du in jenem Augenblick hattest, sie zu fragen: Weißt du denn überhaupt, wie ein Bauer lebt? [5] Je länger man Jennifer Lopez ansieht, desto flächiger wird sie. [6] "Kam von der Bucerius Law School, war vielleicht 22, hatte nichts dabei, aber dieselbe Celine-Tasche wie ich, mit 22. Du kannst rein, hab ich gesagt, du hast die richtige Tasche." [7] Immer noch der beste Titel: Erinnerungen von jenseits des Grabes. [8] Warum eigentliches nicht reproduktives Klonen? Ob business as usual im Original oder in Kopie weitergeht, ist doch gleichgültig. Ethik, so ein Distinktionsbedürfnis manchmal, Einzigartigkeits-Ressentiment. [9] Dieser groteske Appetizer im Spiegel-Newsletter gestern: "Am Sonntag wählt Nordrhein-Westfalen - und in Berlin brodelt die Gerüchteküche. Die Spekulationen, was nach der NRW-Wahl passieren könnte, reichen von Regierungskrise über eine große Koalition im Bund bis hin zu Neuwahlen. Oder geht am Ende einfach alles weiter wie bisher?" Was denn sonst? [10]

  • "Und wie findest du das?" - "Oh Gott, ich habe eine Frau!" - "Herzlichen Glückwunsch!" [11] Apple: das ist so eine Firma für Starbucks-Kunden und Filmausstatter geworden. [13] Mein Phantasy-Hass. Mein Phantasy-Hass. Mein Phantasy-Hass. [14] Mein Lustiger-Desktop-Hass. Mein Lustiger-Desktop-Hass. Mein Lustiger-Desktop-Hass. [15] Meine Seele ist ein Assessment Center. Das spricht nicht für mich.