And when they say That you're not good enough Well the answer is You're not

[in der zeile darauf - "but who are they?" - macht paul simon es wieder kaputt.]





I acted like it was lost in the mail, but really you just weren't invited

Guardian / Sarfraz Manzoor > Secret Service, über Frank Warren, postsecret und Postkarten.





A study of people who got aroused by computers. Hardware erotica. Love poems sent in by readers who adore their computers.

Wired News / Regina Lynn: For the Love of iPod





runtime error > wie man eine super hightech anti-falten creme für umsonst bekommt, pröbschen für zu hause, wo die anderen pröbschen liegen.





FR > Serie: Sind Sie konservativ? ---
Ich nehme zur Kenntnis, dass er [Ratzinger; pp] als konservativ bezeichnet wird. Ich weiß aber nicht, ob es konservativ ist, wenn die katholische Kirche im Beharren auf bestimmte Rituale sich weigert, eine "sozialdemokratische" Öffnung einzuleiten. Die Religion ist ein ganz anderes Geschäft, da greift der Gegensatz von konservativ und progressiv nicht. Ich bin jedenfalls keiner, der sagt, die Kirche müsse sich politisch engagieren. Denn dann müsste sie natürlich progressiv sein. Das Faszinosum hat eher mit dem "Popistischen" des Katholizismus zu tun, dem Opulenten, was man auch mit Namen wie Madonna oder Martin Scorcese in Verbindung bringen kann. Wenn man aber wirklich in die Theologie einsteigt - Transsubstantiationslehre, Unbefleckte Empfängnis, der Marienkult, das Weibliche in der Eucharistie -, dann kommt man sogar zu einer interessanten Verbindung von fortschrittlicher Theorie (was für mich immer "feministische" Theorie bedeutet) und mittelalterlichen, zeichentheoretischen Überlegungen, die in den Klöstern geleistet wurden. Die Kirche bedeutet für mich eine intellektuelle Fasziniation.
FR > Sind Sie konservativ, Thomas Meinecke? ---
Ich glaube, man kann, grob gesagt, aus zwei Gründen konservativ sein. Nämlich aus Angst vor einem in Innen- und Außenwelt drohenden Chaos. Das gilt für die Schwachen wie für die Starken, für die notorisch Geführten wie für die Führer. Die einen fürchten um ihre kleine Habe und Übersicht, die anderen um ihre große. Man besinnt sich auf den Trost konservativer Strukturen um den Preis gesellschaftlicher Dynamik. Ein zwiespältiger Prozess, der wohl von Zeit zu Zeit fällig ist, eine unvermeidliche Wellenbewegung, der man sich jedoch keineswegs als neuem Mainstream unterwerfen muss. Interessanter ist das Konservativsein aus Unerschrockenheit, also dem Gegenteil von Angst. Ich meine damit eine trotzige, besser noch spielerische Treue gegenüber bestimmten Ritualen, Zeremonien des Lebensvollzugs, die sich gegen die allzu selbstverständliche, neuerdings durchs Fernsehen noch beschleunigte Übernahme gesellschaftlicher Kopflosigkeiten richten. Konservativer Lebensstil, wenn nicht aus Klassenarroganz, sondern aus individuellem Mut zu Einzelgängertum und Einsicht in die permanente Notwendigkeit von Form, am schönsten, wenn er leicht ironisch gehandhabt wird, ist im Grunde nichts anderes als Gestalt gewordener Eigensinn, Skepsis gegen Sound und Zeitgeist. Gertrude Stein, Idealtyp der Avantgardistin, hat einmal gesagt, vielleicht sei keine Sache wert, getan zu werden, werde sie aber getan, solle man sie mit größtmöglicher Grazie tun.
FR > Sind Sie konservativ, Brigitte Kronauer? ---
Wenn Sie sich etwa unter den sich konservativ nennenden Politikern umschauen: Was ist denn aus dem emphatischen Begriff der Freiheit geworden? Deren Freiheitsbegriff beruht auf nichts anderem als darauf, unsere Ordnung aufrecht erhalten zu wollen. Die Ordnung soll konserviert werden - was so viel heißt wie: mindestens zwei Autos für uns und maximal zwei Kinder für eine Frau in Pakistan. Unsere Freiheit bedeutet, so reich zu bleiben, wie wir sind. Individualität ist dabei nicht vorgesehen. Ich glaube, wir sind alle ein bisschen weltfremd; denn Wachstum ist ja nicht in alle Ewigkeit zu betreiben. Was mich immer wundert, ist, wie das eigene schlechte Gewissen ausgeblendet wird. Das schlechte Gewissen, das daraus resultiert, dass unser Wohlstand erkauft ist von denen, denen es nicht so gut geht. Die Ablehnung der EU-Verfassung ist eine komische Sache. Da kein Schwein weiß, was darin steht, bezog sich das Nein auch nicht auf die Verfassung. Die Ablehnung der Verfassung bedeutet: Wir wollen in unseren kleinen, bekannten Strukturen bleiben.
FR > Sind Sie konservativ, Terézia Mora?" ---
Für den Künstler geht es ja immer um die Frage: Was ist heute und was ist jetzt Freiheit? Und mir scheint, dass Freiheit noch vor zwanzig Jahren das Aufbrechen verkrusteter Strukturen bedeutete, und Freiheit heute wohl im Bewahren von Strukturen liegt, damit nicht alles, was dem Menschen Halt bietet, unter der ökonomischen Egalisierung verloren geht. Insofern denke ich heute viel konservativer als noch vor zehn Jahren. [..] Mir geht es bei der Auseinandersetzung mit der Frage des Konservatismus vor allem um Themen, die plötzlich wieder verstärkt in den Diskursraum treten: Fragen der Transzendenz, der Religion, Fragen der politischen Ethik. [...] Was das private Leben angeht, lässt sich vielleicht ganz allgemein sagen, dass man viel sensibler mit gewachsenen Formen und Ritualen umgeht. Ein wichtiger Begriff ist da wohl: Gemeinschaften.
FR > Sind Sie konservativ, Thomas Hettche?

SZ / Mariam Lau > Jetzt ist wer dran? Die Neokons, wer sonst? ---
In diesem Punkt trifft er sich mit der Lektorin in einem linksliberalen Verlag, die sich seit einigen Jahren zu ihrer eigenen Verwunderung »rechristianisiert«. Sie liest die Schriften von Kardinal Ratzinger zuweilen mit so viel Zustimmung, dass es ihr selber unheimlich wird. Ihre Suche nach Orientierung hat sie – ein Kind von Feminismus, Friedensbewegung und Ökologie – empfänglich für lauter Ideen gemacht, die sie selbst früher als »neokonservativ« betrachtet hätte. Sie glaubt, dass die Reformfragen von den Rot-Grünen zwar mutig, aber viel zu technokratisch angegangen worden seien. Sie sucht nach Leitbildern für ein neues engagiertes Bürgerbewusstsein, das dem Staat nicht bloß als Adresse für »Versorgungsansprüche, Anerkennungswünsche und Schnäppchenjägerei« betrachtet.
Die Zeit / Jörg Lau > »Und plötzlich wählst du CDU«. Angela Merkel die Stimme geben? Menschen, die sich das früher nie vorstellen konnten, denken auf einmal darüber nach. Ein Rundgang durch sieben wankelmütige Milieus

siehe auch mercedes bunz / existentielles besserwissen > ich will teil einer jugendbewegungsentdeckung sein (langes copy & paste aus den texten zur kunst in den comments, war hier auch mal durch irene verlinkt) und micro_robert / elektrosmog > bizarr (die diskussion)

Seltsame Gewissenspein-Stampede, die ein wenig an Aufsatzübungen in der Schule erinnert, Wortfeldübungen, konservativ kommt von bewahren, ein bisserl was hat jeder was zu bewahren, also bin auch ich in gewissem Sinne ein Konservativer, huch! jetzt ist es raus und hat gar nicht wehgetan. Vielleicht ist das (nicht unbedingt der einzelne Text, sondern die Tendenz aller Texte) präventives Kalibrieren für die kommenden CDU-Jahre, man testet mal aus, an sich selbst und vor aller Öffentlichkeit, wo die Schnittmengen sind, für die Mach-uns-mal-einen-nachdenklichen-Essay-Aufträge und gegen das Gefühl, sich selbst zu verraten. Was mich an solchen Texten jedes Mal nervt, sind die aparten Ungenauigkeiten, "ökonomische Egalisierung", gefährdete Rituale & Gemeinschaften, Bedürfnis nach Transzendenz und all das, zu denen man gerne dringend die Empirie hätte. Das Religiöse sowieso seit dem Papst-Tod und der Papst-Wahl, das sich aber immer nur in der Behauptung erschöpft, dass das Religiöse jetzt wichtiger ist, während die religiösen Texte / Innenansichten ja fehlen (oder jedenfalls mir zu entgehen scheinen); seltsam, ständig zu sagen, dass das jetzt "wichtig" oder "wichtiger" geworden ist und es nirgendwo zu bemerken. & das Familien-/Beziehungs-/Freundschafts-/Gemeinschaftsding: als hätten die 68er/Linken/Rotgrünen/Feministen tatsächlich irgendetwas zerstört, das ohne sie heil geblieben wäre. Am seltsamsten in diesen Texten ist der Ritual-Thread, die "konservativ"-Kodierung von "Ritualen" gegenüber dem destruktiven Ansturm der "Moderne". (Manchmal der Verdacht gegen mich selbst, nur Menschen zu kennen, die alle "völlig anders" sind als "die Menschen, die in der Presse, bei anderen Menschen" vorkommen. Halten die wirklich die CDU für eine christliche Partei, bei der Transzendentes gut aufgehoben ist? Glauben die wirklich, dass "linker Zeitgeist" Familien, Gemeinschaft, Rituale kaputtmacht? Träumen die wirklich von einer Kulturrevolution? Unterhalten sich die wirklich beim Abendessen über Werte & family values & wie alles den Bach runtergegangen ist durch die Lockerheit der Sitten und Gebräuche & Tugenden & Versorgungsansprüche?)





manchmal bin ich so froh, dass ich keine frau bin, die ein weblog schreibt, sondern ein mann bin, der ein weblog schreibt, da hat man nicht so viele inappropriate comments, die sich als total süße und freundliche mitfühl- und mitdenkkommentare tarnen, dass man auch einmal einen liebeskummer einen sonnenbrand einen arschlochfreund einen unangenehmes erlebnis mit einem unangenehmen kommentator gehabt hat, oder dieses jungs-lobhudeln immer wieder, ganz toll, was du heute wieder geschrieben hast, du schreibst überhaupt immer ganz toll, ich glaube, das würde mich auf die dauer fertigmachen





wired > leute, die in die google-suchmaske sätze wie "I am lonely", "when will I be loved?" oder "are you there?" eingeben





For Mr. van Noten mowing is a kind of meditation, complete with its own lotus position (seated upright, hands on wheel), New Age soundtrack (the infernal racket that drowns out all other noise) and aromatherapy (the smell of new-mown grass mixed with trace notes of motor oil and engine exhaust). "It's not artistic," he noted. "You don't have to think about what you're doing very much."
NYT > Dries van Noten mäht seinen Rasen selbst.




I know either fancy each other or are sleeping together, and yet I never even catch them looking at each other. All they do is email each other all day, and do very little work. They have this huge, ongoing opportunity"
Jaonna Briscoe, Guardian > Your cheating heart, über Untreuesortierkriterien.




Wort: gay vague Quelle: new york times