Wieder mal in der Zeitung gewesen. Derselbe banale Kram wie immer. Dass man in Weblogs sein eigener Chefredakteur (oder, weil´s diesmal die Schweiz ist: Chefredaktor) sei. Und dass man mit Weblogs kein Geld verdienen kann.
Weiß auch nicht, warum mich das immer noch so verzagt macht: diese Sorte Psyche, falls man das denn so nennen will, die sich gar nicht vorstellen kann, dass man etwas nicht für Geld und nicht für Macht tut; diese Sorte Wahrnehmung, falls man das denn so nennen kann, die jede Sekunde affiziert ist von Geldmachtgeldmachtgeld. Keine Lücke mehr. Kein Gedanke mehr, der nicht unter dem Kalkül der Verwertung steht. So wie es keinen Quadratmillimeter auf dieser Welt geht, auf dem keine Staatsangehörigkeit klebt. Als ob man Chefredaktor sein wollte. Als ob man Geld haben wollte. Armes Mädchen, die das geschrieben hat.
Als er endlich auf seinem Posten in Capel anlangte, mußte er sich selber ins Gebet nehmen, damit er gegen die Leute, mit denen er künftig zu verkehren hatte, das schickliche Maß an kühler Nüchternheit aufbrachte.
Question: how to love human beings
Possible answers: Sorry, I found no answer for your question.
"aus Wut onaniert": Letzte Woche gelesen, noch immer nicht geschafft, mir das vorzustellen.
Auf dem Spielplatz vier Stockwerke unter mir beginnen die Kinder Ronaldo zu spielen: "Schieß, Ronaldo!", "Tor! Ronaldooo!", solche Schreie.
Das war es, worum es bei diesem Finale gegangen ist: Welche Modelle die Siebenjährigen sich aussuchen. Gerade noch einmal gut gegangen.
Die NYT über den Trend zum Retro-Dating, bzw. Boyfriend-Recycling. Irritierend ist der letzte Satz, demzufolge man sich bei aufgewärmten Liebhabern den background check ersparen könne. Das kommt mir nun doch ein wenig selbstgefällig vor, nicht wahr?
der erst Anfang März das Jahres-Poll 2000 von (hey, hier mach ich einen Link:) Spex studiert und verzweifelt ist, dass er von den ersten 50 in jeder Kategorie vielleicht zwei oder drei kennt. Jetzt muss ich mir nämlich ausdenken, welche Top Five Liste Nick Hornby sich ausdenken müsste, um mich auf einer Top Five Liste unterzubringen. Fünf Männer in den mittleren Jahren,die selbst der Badezimmerspiegel mit "Träum weiter" begrüsst? Mhmm...
Und die Gucci E-Gitarre hätte ich auch bitte sehr gerne. Ich weiß, dass es sie gibt. Marcus hat mir das Foto gezeigt.
Einmal in meinem Leben möchte ich Sätze sagen dürfen wie: "Nur Sie haben gewusst, dass ich ihn vom Flughafen abholen wollte." Oder: "Aber jetzt habe ich allen Grund anzunehmen, dass in diesem Lagerhaus der direkte Versand von Heroin nach Amerika stattfindet." Oder: "Ich möchte, dass es aussieht wie eine Hausdurchsuchung."
- Gestern habe ich mich mit meinem Bruder zerkracht.
- Ich habe ihn mitten in der Nacht rausgeworfen.
- Um halb zwölf.
- Es kann auch halb eins gewesen sein.
- Er ist dann nach Frankfurt durchgeheizt.
- Er ist die ganze Zeit vor dem Fernseher gesessen.
- Da sehen wir uns zweimal im Jahr, und dann sitzt er die ganze Zeit vor dem Fernseher.
- Ich habe mir dann ein Buch genommen und bin in mein Zimmer.
- Aber ich konnte gar nicht lesen, so traurig war ich.
- Wenn er sich irgendetwas angesehen hätte, eine Dokumentation oder so etwas.
- Aber der zappt ja nur.
- Der hat sich noch nie etwas zu Ende angesehen.
- Alle drei Minuten zappt er weiter.
- Es ist nicht so, dass er die Werbung rauszappt.
- Er sitzt einfach da und zappt alle drei Minuten weiter.
- Wenn Du wüsstest, wie sehr ich das Fernsehen hasse.
- Dann hat mein kleinerer Bruder angerufen, und er hat von vor dem Fernseher immer Kommandos geschrien, was ich sagen soll.
- Der ist einfach sitzengeblieben und hat weiter gezappt.
- Er geht sogar zu Weihnachten in den Keller und setzt sich vor den Fernseher.
- Ich weiss auch nicht, warum er das macht.
- Ich glaube.
- Ich glaube, er macht das, weil er dann nicht mehr da ist.
- Ich glaube, wenn er zappt, ist er nicht mehr da.
- Ich glaube, er will nicht mehr da sein.
- Ich weiss auch nicht.
- Ich habe ihn dann rausgeschmissen.
- Um halb zwölf.
- Es kann auch halb eins gewesen sein.
- Vielleicht sehen die Menschen nur fern, damit sie nicht mehr da sind.
- Vielleicht gibt es das Fernsehen deswegen, damit die Menschen nicht mehr da sind.
- Ich weiss auch nicht.
- Ich weiss auch nicht.
- Ich weiss auch nicht.
- Er hat mir noch um halb vier eine SMS geschickt.
- Dass es ihm leid tut.
- Dass wir darüber sprechen müssen.
- Du weisst gar nicht, wie sehr ich das Fernsehen hasse.