Texte jetzt: Ein Buch über das "Elend der Ironie". Ein anderes, dass "Schluss mit lustig!" heißt und die These verficht, dass man sich endlich von den soft skills verabschieden sollte, zugunsten von Leistung und Disziplin. Im letzten Spiegel ein Stück von Julie Zeh darüber, wie ihre Bekannten jetzt nicht mehr Karriere machen, Geld verdienen, teure Autos kaufen wollen, sondern stattdessen ein von der Oberflächlichkeit nicht mehr erpressbares Leben führen, nur noch bedarfsweise jobben, bei Aldi einkaufen und Teebeutel recyclen. Und noch immer das olle Popliteraten-Bashing da und dort.
Als ob Ernstdreinschauen & Arschbackenzusammenkneifen hülfe.
Ganz abgesehen davon, dass es billig ist, das Sinnhubern immer erst dann anzufangen, wenn man keine Kohle mehr hat.
Nur freundlich gewesen am Telefon. Gefragt, wie es denn ginge, einen schönen Tag gewünscht, ein wenig mehr als bloß geschäftsmäßig gewesen. Und sofort war sie verwundert: Dass ich seit langem der erste wäre, der nicht so niedergedrückt klänge, man hört, dass es Ihnen gut geht.
Gleich empfand ich schlechtes Gewissen.
Im Bücherflohmarkt von Frau Mutant angeboten: Adorno, Erziehung zur Müdigkeit. Ich wünschte, Adorno hätte dieses Buch wirklich geschrieben [statt eines über Mündigkeit]. Ich wünschte, man würde die Müdigkeit als politische und theoretische, jedenfalls als wichtige und produktive Tugend wahrnehmen können.
Dieses Lied spielten sie, vier-, fünfmal am Tag, auf Radio Nostalgie, das wir nur bald nur deswegen so hysterisch hörten, weil sie immer wieder dieses Lied spielten, die Bee Gees, 1964, wie kann einem nur so ein Text einfallen, fragten wir uns, und warum spielt ein Sender an der Cote d'Azur bloß dieses Lied so oft?
I Started A Joke which started the whole world crying But I didn't see that the joke was on me, oh no I started to cry which started the whole world laughing Oh If I'd only seen that the joke was on me.
I looked at the skies running my hands over my eyes And I fell out of bed hurting my head from things that I said 'Till I finally died which started the whole world living Oh If I'd only seen that the joke was on me
I looked at the skies running my hands over my eyes And I fell out of bed hurting my head from things that I said 'Till I finally died which started the whole world living Oh If I'd only seen that the joke was on me Oh no that the joke was on me
Heute morgen, angelegentlich einer bedrückenden Passage über die demoralisierenden Effekte des Hitler-Stalin-Paktes auf die antifaschistischen Emigranten im Frankreich kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs im dritten Band von Manes Sperbers Autobiographie, ist mir aufgefallen, dass ich immer noch außerordentlich gegenwärtige Tobsuchtswut und Empörung über die Vergangenheit empfinden kann; während die Gegenwart selbst mich nur immer müder, resignierter, fatalistischer macht und mich niemals überrascht.
jetzt ist die zeit der grausamkeiten.
ich sitze im hörsaal 43 der wiener hauptuni in einer vorlesung von konrad paul liessmann der gerade von der relevanz des selbstmordes in autobiographischen romanen im kontext der jungen sozialdemokratischen bewegung in der ersten republik redet. plötzlich holt konrad seinen großen laserpointer heraus und beginnt damit die umrisse von alfred pfabigan auf der tafel nachzuzeichnen, ich halte es nicht länger aus und ... << Masturbationsphantasien.
Maria Schrader, die jetzt überall rumrennt & erzählt, wie sie sich verliebt hat. Und wie sie es erzählt keine Ahnung vom Verliebtsein hat. Weil man es Leuten wie Kerner nicht erzählen will wenn man verliebt ist. Und dann immer sagt dass es eigentlich ein no go ist sich aufm Set zu verlieben.
Narrations no salvations.
Manchmal schaue ich mir Fotos an und bemühe mich, die Menschen zu hassen, es gelingt mir nicht, dann hasse ich mich.