nachmittags der plan, mir ein mischprogramm zuzulegen und als allererste komposition eine kantate namens geschichte, die lediglich aus wörtern wie hallöle, adele, servus, pfiadi, bis denne & ähnlichem besteht, aber gehaucht, aber mit allem ernst behandelt, und dann, der chor müsste angelus novus heißen, auf dem cover den paul klee, das inner sleeve: constant. deutsche grammophon dann.
was ich eigentlich sagen wollte, ("weiß auch nicht, ob das so rauskommt"): man irrt sich bei weblogautoren nicht. die sind im richtigen leben (ha! richtig!) so wie im falschen (ha! adorno!), nämlich: esgibteinrichtigesleben im falschen, also: hackhammemrschmittbjergalbers: großartige menschen, kann man nur weiterempfehlen, hätte ich gerne weitergemacht, abende nächte lang. wollte ich nur durchgegeben haben.
so etwas wie "sign o' the times" müsste es dringend wieder geben.
The Mother and the Whore is made from inside the state of mind that is thought of as Village or Berkeley-graduate-school or, as in this case, Left Bank. It's about the attitudes of educated people who use their education as a way of making contact with each other rather than with the larger world. Their manner of dress and behavior is a set of signals: they're telling each other that they're illusionless. Their way of life is a group courtship rite, though the court each other not in order to find someone to love but in order to be loved - that is, admired. They live in an atmosphere of apocalyptic narcissism. [...] The hero, Alexandre (Jean-Pierre Léaud), is a thirty-year-old puppy; in his milieu the less you do the cooler they appear. Alexandre has the glib, attitudinizing male-intellectual vanity that is the educated bum's form of machismo. [...] He's an amusing put-up artist, with no visible convictions or depth of feeling. When he sees an old girl friend who's abut to be married (Isabelle Weingarten), he makes a declaration of undying passion merely for the pleasure of hearing himself sound passionate. [...]Pauline Kael: The Mother and the Whore. The Used Madonna. New Yorker, March 4, 1974.All his energy goes into his poses and paradoxes, and the strategies of coolness.[...]
Alexandre (and the graduate-school little bohemias of the world are full of Alexandres, though generally sponge off their parents as well as friends and girl friends) is, in fact, a spoiled infant-pimp, who lives off Marie and doesn't even provide a pimp's protection. He has nothing to offer but his taste, his classy prattle, and some body warmth. He considers that his presence - when he's around - is gift enough. [...] Alexandre is onscreen throughout, reacting to the women, cajoling them, trying on attitudes -so infatuated with his own pranks he hardly cares what effect they have on others [...]
"solange du mir dein zögern nicht zeigst, habe ich keinen grund, dir zu vertrauen"
die dunkle chronik unserer körper, zart zerborstene tempi, die wiedergefundene zeit ein kleiner tod, ficken in king-size betten, am morgen, wenn das frühlicht schubweise kommt und die tiefgrauen konturen sondert, sexy you and I, und einmal noch ineinander genügt, ineinander verloren, größer und stiller als lieben, ich weiß es nicht, einander eingelebt in die verlassenheit, die welt (was nur wir wissen) diese 12 quadratmeter hinterzimmer, fenster zum hof, das verfluchte ödland da draußen, diese trostlosen brachen, und regen, der an die scheiben schlägt, nordöstlicher schlachtengemäldehimmel, und einmal noch sagst du meinen namen, zähle ich alle deine sommersprossen. but that ain´t me.
barbara lynn. jean rhys.
Unter den Flüchtlingen und Heimatvertriebenen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges nach Steinfeld kamen, gab es eine Familie Krüger, die bei „Klapphaokens“ eine Unterkunft fand. Sie stammte ursprünglich aus der deutschen Siedlungskolonie Bergdorf, Kreis Kaul in Bessarabien.heimatverein steinfeld e.v > franz heinrich bunge: totenklage und totentanzDer älteste Sohn Hugo, ein Malergeselle, verunglückte am frühen Morgen des 3. Oktober 1957 auf der B 214 in Düpe. Er war bei dichtem Nebel mit seinem Moped auf einen abgestellten LKW geprallt. Dr. med. Paul Boskamp attestierte einen Schädelbruch, Schädelbasisbruch und andere Frakturen, die sofort zum Tode geführt hatten. Hugos Leichnam wurde etwas später provisorisch in der rechten Kammer des Leichenhauses am Steinfelder Krankenhaus aufgebahrt. Bald darauf eilte der Rest der Familie dorthin, was zu diesem frühen Zeitpunkt eigentlich ungewöhnlich war. Denn sicherlich hatte der Aufprall Hugos Gesicht furchtbar zugerichtet. Eine kosmetische Aufbesserung des Leichnams war noch nicht vorgenommen worden. Plötzlich erhob sich dort ein furchtbares Geschrei, in dem weibliche Stimmen überwogen. Als unmittelbare Nachbarn des Leichenhauses konnte ich diese schrillen auf- und abschwellenden Klagelaute einfach nicht länger ertragen und lief deshalb in die Gastwirtschaft von Bungen Guste, meiner Tante. Während ich ihr von meinem Erlebnis erzählte, trat plötzlich Vater Andreas Krüger in die Gaststätte und kaufte eine Flasche Schnaps. Er müsse damit wieder zurück in die Leichenhalle: „Die Mama beweint ihren Sohn.“ Das war und blieb meines Wissens die einzige Totenklage, die je in Stein-feld erhoben wurde. Doch damit ist die Geschichte nicht zu Ende.
Vor einigen Jahren erzählte ich – aus welchem Anlass auch immer – Helene Großmann-Bergmann, uns Steinfeldern besser als „Post Lene“ bekannt, von meinem Erlebnis. Und damit kommen wir zum zweiten Teil der Überschrift: Hugo Krüger wurde wenige Tage nach seinem Tod auf dem nördlichen Teil unseres Friedhofs nach dem evangelisch-lutherischen Ritus beigesetzt. Nach der Beerdigung traf sich die kleine Trauergemeinde zum Totenkaffee im „Hotel zur Post“. Post Lene hatte die Musicbox in den Nebenraum zur Seite geschoben, um etwa Platz für die etwa 25 Personen zu schaffen. Nachdem dem Kaffeetrinken trat Vater Krüger an Lene heran und bat sie, die Musicbox wieder anzuschließen – man wolle tanzen. Lene: „Mir verschlug es die Sprache. Tanzen – nach der Beerdigung? Wenn das die Leute hören!“ Sohn Oskar kam seinen Vater zur Hilfe und überzeugte Lene mit folgendem Argument: „Wenn in unsere alten Heimat ein Junggeselle stirbt, dann werden wir um seine Hochzeit gebracht. Deshalb tanzen wir nach seiner Beerdigung.“ Mit einem mulmigen Gefühl gab Lene schließlich ihre Einwilligung, die Trauergemeinde legte die neuesten Platten auf, man tanzte ausgelassen. Auch dieser Totentanz bleibt wohl einmalig in der Geschichte unseres Heimatortes.
Die Familie Krüger ist dann später in den Raum Karlsruhe gezogen. Ironie der Geschichte. Tochter Erika Krüger, von den US-Soldaten der Kaserne an der Dammer Straße heiß umworben, soll Mitte der 60er Jahre mit ihrem Partner (Bruder Oskar) Deutsche Meisterin im Rock & Roll Tanz geworden sein. Nachmieter bei den „Klapphaokens“ war übrigens ein August Lieche, der es bei seinen bekannten Wutanfällen pflegte, seine Ehefrau kopfüber in einem mit Wasser gefüllten Eimer zu drücken.