Habe gerade meinen Schreibtisch aufgeräumt. Post weggemacht. Dabei ungefähr acht dot.companies (deutsch), die mir ihre Avatare, 3D-Assistenten, Virtual Friends herzlichst empfehlen (Beispiel: virtual friends. Meine erste Reaktion, wie immer häufiger: Wann wird das endlich aufhören? Meine zweite Reaktion sind Fragen: Was bedeutet das? Sagt mir das, dass das Internet noch immer nicht "angekommen" ist - ansonsten würde man es nicht immer noch in die Metaphern der Vor-Internet-Welt (Figuren, die dich an die Hand nehmen, dir alles zeigen, dir die Schwellenangst nehmen etc) übersetzen? Oder sagt es mir: Dass das Netz jetzt endgültig "da" ist - weil es so funktioniert wie die Vor-Netz-Welt - als "lass mal, wir drücken dir schon rein, was du wissen willst, wir zeigen dir alles, du musst selbst gar nichts machen, du brauchst nicht zu suchen, wir sagen dir nämlich, was du finden sollst"-Welt? Ist eine Technologie DA, wenn sie herunterreduziert ist? Oder ist eine Technologie da, wenn genügend Leute gelernt haben, was sie an Neuem ermöglicht? Am tragikomischsten finde ich ja die Versuche mancher Internet-Magazine, das Netz als eine Art Fernsehen vorzuführen und deswegen auf das Konzept der Internet-Programmzeitschrift zu setzen ("die nächsten 14 Tage Internet"). Aber vielleicht haben die ja sogar recht. Oder sind das nur die Versuche der Grossen, zu retten, was zu retten ist? Indem man den Menschen einredet, das Neue wäre nur more of the same old shit? Weiß auch nicht. Kann darüber mal jemand nachdenken? Vielleicht besteht Avantgarde ja heutzutage genau darin, das Neue kleinzukriegen aufs Alte?