Sinn ist nichts, was NEBEN den anderen Dingen, neben dem Leben existiert oder auch nicht. Darum hilft es nichts, ihn zu fordern (reich mir doch mal den Sinn rüber...), zu postulieren (hey, ich hab hier ein wenig Sinn für dich...), sein Fehlen zu beklagen (wo ist denn der Sinn abgeblieben, verdammt noch mal...).
Sinn ist eher ein anderer Blick auf die Welt: ein elektrisierter, faszinierter, leicht verzauberter. Sinn ist: wenn es (was immer das ist, kann alles mögliche sein) groovt, wenn es fließt, wenn man plötzlich verbunden, verstöpselt, plugged ist. Was nicht funktioniert (weil wir dran nicht mehr glauben, ausser wir sind Schafsköpfe), ist, aus dem Sinn etwas GROSSES zu machen, was neben den wirklichen Dingen steht, eine Ethik, eine Moral, ein Glauben, etwas in der Art. Sinn ist eine Party, die plötzlich in Gang kommt, ein Modemgeräusch, ein kleiner Kiekser am Ende eines Refrains, das erste Mal Netscape 1.0, eine Stimme vom anderen Kaffeehaustisch rübergeweht. Kennt jeder von uns. Manchmal ist Sinnflut, manchmal Ebbe. In den Ebben neigt man dazu, wirklich ganz dolle viel Sinn haben zu wollen, aber gleich, her damit, es muss ihn doch irgendwo geben bei www.sinn.com. Und dann wird man zum Katzenjammer Kid.