Nachts, wenn mich etwas aus dem Schlaf hochgescheucht hatte, habe ich mich dann doch getraut, keiner durfte es erfahren, die Schubladen mit den Schmetterlingen herauszuziehen und mich an den aufgespießten stabförmigen Leibern müde zu schauen. Es roch in diesen Nächten nach einem anderen Leben, meines Onkels, der jung nach Afrika ausgewandert war und mit Überlandleitungen oder Pipelines beschäftigt war, etwas Röhrenförmigem jedenfalls, und immer seltener Heimatbesuche machte, zwei, drei Tage lang, dann hielt er es nicht mehr aus und wurde unruhig, wollte wiederf nach Afrika, eigentlich kam er nur noch, um neue Schmetterlingskästen in dem erst halb fertigen Haus zu deponieren, das er, soviel stand fest, nie mehr beziehen würde, handtellergroße Falter, die Flügel an pelzigen Stäben aufgehängt, bei seinen Urlauben vergaß er nie, meinen Bruder und mich unruhig zu machen, öffnete seine abgewetzten Koffer und holte Krokodilhäute heraus oder Brillenschlangenleder, oben am Kopf, in der Nähe der Brille, zwei kleine Löcher, das musste die Waffe gewesen sein, er ließ es offen, ob er sie selbst getötet hatte, nachts, wenn ich nicht schlafen konnte, weil mir das Haus nie vertraut genug geworden ist, holte ich mir die Schlangenhäute ins Bett, es fühlte sich an, als wären da Schuppen, dann ging es wieder und ich schlief endlich ein.