Manfred Kurz/Rezzo Schlauch: Die neue Ess-Klasse, erschienen im Swiridoff Verlag. Kreativ kochen, bewusst genießen. Als ob man bewußtlos genösse. Na egal. In besagtem Buch ein Geleitwort von Gerhard Schröder, 2 Seiten.

Daraus zitiere ich hier alle Sätze, in denen Anführungszeichen vorkommen; er will uns sicher etwas sagen:

Rezzo Schlauch, dessen Qualifikation als "überlegter Genussmensch" ich bezeugen kann, hat mit Manfred Kurz ein Koch- und Lebensmittelbuch geschrieben. Ebenso erfreulich finde ich, dass sich einmal mehr zwei Männer an das Thema "Küche" wagen. Die These, es seien Frauen, die "an den Herd" gehörten, ist genauso überholt wie die Vorstellung, es seien allenfalls die Gattinnen von Politikern, die sich mit Kochbüchern hervorwagen sollten. Wenn Politiker sich so offen zum Genuss bekennen, geraten sie schnell in den berühmten "Hedonismus-Verdacht" - siehe "Toskana-Fraktion". Wahrscheinlich sind am Esstisch mehr wegweisende politische Beschlüsse gefasst worden als auf internationalen Konferenzen; in manchen Zusammenhängen spricht man sogar von "Küchenkabinetten". Das richtige "Timing" ist in der Küche wie in der Politik das Entscheidende. Eine hoch tönende Speisekarte, die Grünzeug "auf Balsamicobett an Traubenkernöldressing" verspricht, täuscht nicht darüber hinweg, dass der Salat vielleicht welk und in Sauce ersoffen ist. Und ein "Aktionsprogramm zur Förderung von Familie und Gesellschaft", das viele schöne Sätze und unbezahlbare Forderungen enthält, ersetzt nicht die reale Schaffung von Bedingungen für eine kinderfreundliche Gesellschaft. Beim Essen wie in der Politik gilt die Regel: Wo "knusprig gebraten" draufsteht, muss noch lange nicht "knusprig gebraten" drin sein. Misstraue denen, die "perfekte" Rezepte zu haben behaupten, ist zwar ein schlechtes Motto für ein Kochbuch, aber es ist trotzdem richtig. Ein gutes Kochbuch, und so eins ist dieses, regt zum "Weiterentwickeln" an. Auch politische Idden müssen manchmal eine Zeit lang "ziehen" wie ein guter Rotkohl - den Rezzo Schlauch vermutlich "Rotkraut" nennt, allenfalls noch "Blaukraut". Ein "Schwarzkraut" wird nie daraus. Und das gilt keineswegs nur für das so genannte "feine Essen". Es war deshalb entscheidend, dass wir weggekommen sind von einer Politik, die nur akzeptiert, was große Lobbys den Verbrauchern anbieten - hin zu einer einer Agrar- und Verbraucherpolitik, die "von der Ladentheke her" denkt. Sie soll, von den Zutaten bis zur Zubereitung, das Beste nehmen, um für ihre "Kundschaft" das Beste zu erreichen.
Was mich betrifft, mir ist es sehr recht, wenn "knusprig gebraten" nicht "innen drin" ist. Aber jeder muss selbst wissen, was er frisst.






danke

herr praschl. Tief bewegt von diesen Worten unseres Kanzlers werde ich das Kochbuch meinem Mann schenken, den Schrebergarten einebnen, nur noch Bio kaufen und vor allem nur noch Schwarz?Rot?Grün?kohl wählen. Da weiß man was man hat.


wer...

...ist eigentlich der schreiber des kanzlers? ein titanic_autor? bleiben wir im kulinarischen wortbild: ein "köstlicher" text.