Ich beginne gerade, mich mit der jährlichen grand tour zu beschäftigen, diesmal im September. Die Idee ist, vier Wochen im Auto, eher über die Dörfer, eher im Zickzack. Bereits fest steht der Garten von Derek Jarman. Danach, so unsere Idee: französische Atlantikküste und Loire-Gegend, dann runter in die Schweiz, wegen der unerklärlichen Schweiz-Sehnsucht, die sich in den letzten Monaten ergeben hat. Irgendwelche Ideen, was man gesehen haben sollte, wo man geschlafen, gebadet, gegessen, getanzt, getrunken und gestaunt haben könnte, irgendwelche Orte, an denen man nicht vorbeifahren sollte, irgendwelche Menschen, die man kennengelernt haben dürfte? Zweckdienliche Hinweise sorgen für Dankbarkeit. Weblogs lösen Probleme.






Sie lesen

zu viele Schweizer Weblogs! Dieses Land ist zu teuer für URLaub!


geht schon

öko-lupo, kaum dieselkosten, keine flugtickets, ein paar tage, nicht so schlimm


Wir haben ja

Expo02 in der Schweiz. Das ist des Schweizers Mega-Spektakel und praktischerweise gleich in der Westschweiz, in Biel, Yverdon und, äh, Murten. Ist aber wahrscheinlich zu touristisch. Andererseits ist es eher eine Party der Schweizer für die Schweizer selbst und insofern als Techno-Folklore interessant, denn da bietet der Schweizer alles auf, was das Land so hergibt an Hightech und Kultur. Und das ist nicht gerade wenig.


expo

ist schon zu empfehlen. liegt ja auf dem weg, wenn du von frankreich her kommst. nouvels monolith im murtensee und die künstliche wolke bei yverdon sind die musts. der rest ist aber auch nett, wenn man sich die zeit nehmen kann.


franz. atlantikküste?

heißt das richtung bordeaux? cap ferret? (ich bin ein geographisches luder.)


bourdaux

hatte ich auch gedacht. ungefähre richtungen genügen mir eh, soll ja kreuz und quer sein.


luzern!

und natuerlich fribourg, mein erstes nest, da ist es einfach unglaublich. in frankreich waren wir letzthin in den cevennen in uzes, das war auch ne grossartige entdeckung... ist aber nicht ganz en route, denkt man..


bin 1990 mit dem fahrrad

von bruessel an die kanalkueste und dann quer durchs land an die atlantikkueste bis nach ares (mit irgendeinem akzent). die atlantikkueste noerdlich davon fand ich genial. schoene sandstraende, grosse wellen und laecherliche nudistencamps (mit handtuch auf dem sattel nackig radfahren).


wenn

du noch nicht in saint malo warst und das nicht zu weit weg vom schuss ist, dann würde ich mir die stadt nicht entgehen lassen. ist zwar recht touristisch, aber hat eine unglaubliche atmosphäre, gerade abends im sommer. intra-muros kann man sich wie vor einigen hundert jahren fühlen. zudem meint man man wäre ganz tief im süden. auch spät abends noch viel los in den engen gassen und auf den plätzen. wobei september vielleicht etwas spät ist.


Steine gucken

Absolut faszinierend an der Atklantikküste sind diese Ansammlungen von senkrechten Steinen, die damals von den Ufos dort deponiert wurden, sowie die Touristen in meditativer Stimmung beim Betrachten ebendieser Steine.


als Trinkstationen

bieten sich Reims und Beaune an. Falls Du durch die Champagne kommen solltest, was bei der angegebenen Routenplanung ein ziemlicher Umweg wäre, wäre Reims eine Station wert. Ein nettes mittelgroßes Städtchen, wo man auch recht gut und günstig tafeln kann. Zudem würde ich dort einen Abstecher zu Veuve-Cliquot machen. Die riesigen Champagnerkeller sind wirklich beeindruckend. Zudem werden sie Dir dort erklären, was es mit dem Champagnerrütteln auf sich hat, was auch heute noch z.T. per Hand gemacht wird. Am Ende der Führung gibt es ein kleines Gläschen von einem der besten Champagner der Welt. In Beaune, was die eigentliche Hauptstadt (und nicht Dijon) des Burgunds ist, sollte man sich in den Keller der Hospice de Beaune (wo auch die weltberühmten Burgunderauktionen stattfinden) im Stadtzentrum begeben. Für 50 FF (vor ca. 8 Jahren) bekommt man ein typisch burgundisches recht flaches metallenes Probierschälchen, mit dem man theoretisch so viel wie man will, probieren kann. Nicht den Fehler machen, schon am Anfang zu sehr zuzuschlagen, da die besten Weine am Ende kommen. Da gibt es dann grand crus, von 200 FF aufwärts zu probieren. Obwohl ich eher ein Bordeauxfan bin, war es doch ein Erlebnis in den dunklen Kellergewölben der Hospice de Beaune die roten Burgunder anzutesten.


und was die schweiz betrifft:

immer wieder lago maggiore, respektive tessin.


genfer see?

falls du in der gegend dort vorbeizukommen gedenkst: in gruyeres gibt's guten kaese und ausserdem das giger-museum. sehenswert (das museum, nicht der kaese, der ist nur lecker)! der teil des doerfchens, in dem auch das museum ist, naemlich das chateau saint-germain, ist zwar bei schoenem wetter voll mit touris, aber trotzdem extrem putzig und einen halben tag wert. ansonsten ist die gegend um den genfer see um so netter, je kleiner die stadt ist: lausanne kann man sich wirklich sparen, vevey ist klasse. undsoweiter.