gut, gut, sehr sehr gut: edgars text über edgars aufstieg & fall (oder fall & aufstieg) im spaß-dummy. schlecht, schlecht, sehr sehr schlecht: bettina röhls text über tempo im spaß-dummy.
*ghack-reminiszenz, intertextualität galore!
Das Dummy kann man hierzulande gar nicht kaufen. Minus-Minus, leider. Welchen Edgar meinen Sie denn?
edgar herbst, gesellschaftsfotograf, ich lernte ihn kennen, da er noch kellner im tigerpalast war.
Aha! Ich frage jetzt lieber nicht, was der Tigerpalast gewesen ist.
Danke! Gesellschaftsfotograf ist ein ziemlich harter Spassjob. Wir haben hier auch noch so ein paar Experten.
das berührende an edgar: dass er tatsächlich kein paparazzi, sondern ein gesellschaftsfotograf ist, mit all dem ernst, der in dem wort steckt, auch mit all dem respekt der gesellschaft und der fotografie gegenüber. als ich heute bei der massage auf meinen healing-termin bei alexander* wartete, las ich in einer alten focus-ausgabe im nachruf auf jennifer nitsch die schöne wendung "mischung aus verwegenheit und melancholie". gleich dachte ich: guck mal, focus, was da immer wieder für nuggets angeschwemmt werden, und wie sehr man einem blatt unrecht tut, in dem so etwas steht. auf edgar jedenfalls passt diese wendung auch sehr gut. und sein text in "dummy" ist zum niederknien gut, ich nehme ihnen ein exemplar nach wien mit.
- alexander, mein neuestes faszinosum. russe aus kasachstan, als russisches kind nach dem zusammenbruch der udssr von den kasachischen kindern böse behandelt, mit der familie nach deutschland eingewandert, ich liege bäuchlings unter seinen händen, er erzählt mir geschichten, kämpft sich währenddessen mit den fingerkuppen unters schulterblatt vor ("alles verklebt," sagt er) und bringt dieses nervenchaos wieder in ordnung, manchmal muss ich fast brüllen vor schmerz und dann wieder vor dankbarkeit, das liegt ja immer nahe beieinander. ob ich interesse an der box-gruppe hätte, die er gründen wolle. aber ja, ich bin dabei. seit heute sind wir per du, wir schütteln uns jedesmal die hand, mit wem hat man das schon?
tempo
hat immer noch fans. stosse grade meine jahrgänge von den via ebay ab. print generell lässt sich dort sehr schlecht verkaufen, aber tempo scheint noch eine art anhängerschaft der nostalgischen gutfinder zu haben
"Tempo" hat sich halt aufgelöst und ist woandershin diffundiert. Maxim Biller ist jetzt bei "Cicero" gelandet und leider überhaupt nicht mehr böse (ich hab den bösen Biller ja immer gern gelesen). Vor allem in die Tageszeitungs-Feuilletons, wo die Trendattitüden aber deshalb affig wirken, weil es zwischen Tageszeitungsformat und Magazinformat einen stilistischen Bruch gibt. Im Magazin kann die Gestaltung viel mehr auffangen, kippen und drehen.