auch so etwas bescheuertes: das genre des entlastungs-geständnis-interviews. gott ja, hab auch eine peinliche frisur getragen, ein piercing gehabt, an sitzblockaden teilgenommen. und ulysses nicht gelesen. letzteres gestern als feuilleton-aufmacher in der fas. tolles feuilleton, denkt man gleich wieder, intellektuelle sagen lassen, dass sie zu blöd, zu faul, zu ungeduldig sind, aber darauf, gott ja, irgendwie auch stolz.
[und falls die fas mich angerufen hätte: ulyssses mit 17 gelesen, zehn jahre später noch einmal. was soll schwer daran sein. liest sich so weg, kannst viel lachen dabei, abenteuerroman, schelmenroman, whatever, was soll daran mühe machen, was soll daran mehr mühe machen, als sich durch so eine fas durchzuquälen. und poldi bloom: einer der freundlichsten in der literatur. die liebe zu molly. und diese alarmiertheit gegenüber den feinden der menschheit. ach was, die haben wahrscheinlich auch die odyssee nur in der schwab-version gelesen, kulturelle elite halt.]
sag mal, diese parallelitäten grad sind mir ein bisschen unheimlich (em-zählweise, herr schmidt und hier:), gestern nämlich hatte ich besuch von einem freund, der mir erzählte von einer wiener ausstellung, darin einer, der von 30 promis deren ulyssesausgaben nebst interviews ausstellte und der witz sei, dass alle ausgaben ungelesen waren, und überhaupt das posertum dabei. konnte man dann auch nur sagen, dass es vor allem auch ein lustiges buch ist. naja.
übrigens, am mittwoch bloomsday diese ulyssesverfilmung auf 3sat, von der ich hörte, sie sei gar nicht mal schlecht.