die jungs, die in matrosenuniform gekommen sind, I MISS YOU auf den mützen. die frauen, die sich frenetisch hochgetuned haben wie sonst nie, SEID IHR BEREIT MÄDELS vor dem champagnerstand. die stylings aus allen ihren perioden, die indianischen gesichter, die silkwood-gesichter, die meerjungfrauen-gesichter, die blonden schwarzen roten ponies. dieses fieber vor der show. dieses losgiggeln dann, was fürn alberner scheiß, wenn es endlich losgeht und sie in einem aufzug auf die bühne schwebt. diese costume changes nach jedem song, und jedesmal ist man dankbar. ihr gesicht, in das man aus irgendeinem grund immer verknallt war (das armenische daran, das melancholische daran, das nie ganz beteiligte daran, das proletarische daran, die wangenknochen, die dunklen augen). wenn ihr gekommen seid, um einen kinky, sexy und sleazy abend zu haben, sagt sie, dann seid ihr heute abend hier richtig, sagt sie, und dass es very fishnet werden wird, au ja. der lächerliche pappmaschee-plüsch-elefant auf dem sie während eines songs sitzt. die lächerliche fellweste, die sie während eines songs trägt. dass sie sich bei jedem showtreppauf-showtreppab von einem ihrer tänzer stützen lässt. die einspieler von sonny mit dieser immer noch unglaublichen prinz-eisenherz-frisur. die einspieler aus ihren talkshow-auftritten, aus ihrer fernsehshow, aus ihren filmen. diese knochentrockenen antworten, die sie auf talkshow-host-fragen hatte, das angenehm amerikanische an den fernsehclips, das du dir selbst noch nie hast erklären können, dich aber immer schon angezogen hat, immigrantenkultur, handfest, community, irgendsowas, sogar in barbra-streisand-filmen (obwohl die ja wirklich nicht gehen). diese zitate aus den einspielern, mit denen sie sich selbst auf den arm nimmt, after a nuclear holocaust, there will be cockroaches and cher. dieser körper, wie alt mag die jetzt sein, die muss doch sechzig sein, ich erwäge gerade eine schönheits-op, sagt m., noch ein kostümwechsel, au ja, legendär sagt m., au ja.
bei der farewell tour von cher gewesen, großer camp, jede sekunde geliebt.
schon alleine der name, mon cher, dann kürzlich, geburtstag, wet und spät: love after love aufgelegt, kam einer ganz aufgeregt, und meinte, mach das aus - und schämte sich, und ich dachte später, ich muss ilma rakusa fragen, ob sie auch daran dachte, als sie ihrem buch aus schmerz den namen "Love after Love" gab, und ich kann nicht nachschlagen, weil ich das buch gerade einer freundin, die gewohnt war, große gefühle mit "you better work, bitch" zu beantworten, ins ambulante krisenzentrum schickte. I really don t think you re strong enough..