letztes jahr irgendwann im frühsommer bin ich mit biggi und m. im tirol gesessen, am nebentisch saßen günter gaus und willi winkler, und als das gespräch zu ende ging, fragte günter gaus willi winkler, wie alt denn die kinder nun wären, und auf winklers antwort ließ er sich vom kellner einen fünf-euro-schein-wechseln und überreichte winkler zwei zwei-euro-münzen mit dem auftrag, er solle sie seinen kindern geben, mit den besten grüßen von ihm (die ihn vermutlich doch gar nicht kannten).

es war dies eine geste aus einer längst untergegangenen welt, und sofort habe ich günter gaus noch sehr viel mehr gemocht als ohnehin schon, seitdem ich zum erstenmal eines seiner fernsehinterviews gesehen hatte, zwei gesichter in lichtkegeln, rauch, der nach oben kringelte, ein gestärkter weißer hemdkragen, der akkurat einen dreiviertelzentimeter aus dem jackett hervorleuchtete.






Stark - das Interview mit Dutschke; schwach - das Interview mit Klar, manche seiner Kommentare im Freitag weit verfehlt, aber immer im Rahmen einer, wie soll man sagen, politischen Zivilisiertheit, alte Schule der Debatte, bürgerlich, mit vielen Angeboten an die Vernunft des Gegners.


Gestern Szenen aus "Zur Person" gesehen, Brandt, Wehner, Adenauer und seinen Hinterkopf. Keine persönlichen Erinnerungen. Aber instante Trauer.