was ich immer schon innig gehasst habe, sind wendungen, in denen etwas dringt. dass jemand in jemanden eindringt zum beispiel und dabei keine sekunde lang bemerkt, dass sich das noch mieser anfühlt als es sich anhört. oder dass musik aus einem kassettenrecorder dringt. gar nicht erst weiterlessen, alles knicken, & für den fall des falles, dass meine kinder mich irgendwann einmal fragen sollten, wo ich mitläufer denn gewesen wäre, als sie das internet einführten, will ich an dieser stelle in aller öffentlichkeit furchtlos festhalten, dass ich es von anfang an für einen besonders menschenverachtenden zug des internets hielt, es nicht wütend zerknüllen und in den papierkorb schmeissen zu können.
Aus der Beschreibung eines Telefons im M.-Katalog: "Man kann, wozu ja häufig Anlaß ist, den Hörer wutentbrannt auf die Gabel knallen, was bei den neueren Leichtbaugeräten selbst dann nicht ginge, wenn sie denn noch Gabeln hätten."
uuuh. tut wirklich weh, der text, also nicht nur wegen des dringens, sondern überhaupt. glavinics buch über diesen österreichischen schachhelden (sebastian haffners liebe zum unentschieden) dagegen fand ich zwar unspektakulär, aber doch ziemlich okay. (sagen sie mal, nerven sie eigentlich meine ständigen bekundungen hier, ob ich dazu was gelesen habe oder nicht, mich selbst nämlich gerade, müssense nur sagen).
(nun war ja nicht ich gemeint. aber ich würde Sie, wenn ich dürfte, doch sehr herzlich darum bitten, solche kurzverweise/-bemerkungen über gelesenes, gut/schlecht gefundenes etc. unbedingt weiterzuführen. ich bin dadurch auf die eine oder andere sache gestoßen, die ich sonst niemals etc. - neulich mal fazit gezogen, über welche medien/instanzen/kanäle mir privatlektürehinweise zugetragen werden, die ich dann auch wirklich beherzige. derzeit wohl gut und gerne 85% durch weblogs.)
nerven? nein, nie. und zwar so sehr nie, dass ich mir nicht einmal vorstellen könnte, es könnte je so weit kommen.
da fällt mir ein: k.'s dicken wälzer fertig gelesen? verärgert abgebrochen? weitere vorausdeutungen gefunden? doch noch überrascht worden?
lektüre unterbrochen, anderes hereingekommen. ich nehme es aber wieder auf.
roland: hatte auf Ihre anregung hin damals angefangen, bin bis circa 250 gekommen, durchaus willens, bei gelegenheit fortzufahren. in gewisser weise fällt es jetzt natürlich leicht, entsprechende vorausdeutungen zu finden - fragt sich halt nur, welche schlüsse man für "schwarzlicht" daraus ziehen soll. werden Sie "endstufe" lesen? wenn ja: rücksprache?