morgens aufstehen, frühstücksfernsehen anmachen, renate künast sehen, die erste frage, die man mitbekommt: "haben Sie nicht die befürchtung, dass eine zweiklassengesellschaft entsteht?" die entgegnung lautet, dass man sich ökotest und stiftung warentest auch als heft kaufen könne.







morgens aufstehen, frühstücksfernsehen anmachen, renate künast sehen,

Eigentlich hört es ja da schon auf.


morgens aufstehen, frühstücksfernsehen anmachen,

selbst dafür hatte ich nie die kraft.


das ist einer der crucial points. in dem moment wo es DA IST, wird es auch ANGEMACHT.


seit drei wochen hier 92 kanäle. heute morgen RAI: italienische beratung für die auswahl der jetzt zu pflanzenden küchenkräuter. vorteil: da versteht man wenigstens nicht alles. politikerfratzen, vom nahrungsmittel- und alkoholmißbrauch gezeichnet, schaffe ich morgens nicht auf nüchternen magen.


frühstücksfernsehen

hat doch auch was gutes: bei all den gestalten, die sich schon morgens in diversen studios tummeln, fällt mir beim blick in den spiegel immer nur auf: wat haste glück gehabt!


Erstaunlich. Ich bin ja mit Premiere und DVD und so ein Zeug völlig zugestopft, aber morgens fernsehen, dass geht nicht. Ich hab dabei ein Gefühl, als würde ich mir altes, zähflüssiges Öl ins Hirn schütten. Mir geht auch das Befindlichkeitsgefasel, das mit diesem "Wir kümmern uns um alles" Gesichtern abgelöscht wird auf den Senkel. Da stellt sich so ein Gefühl ein, als würde man mit den Fingernägeln Fließenfugen rauskratzen.


ja, wirklich erstaunlich. etwa so wie abends hinlegen, nachtstudio anmachen, ulla schmidt sehen, die erste frage, die man mitbekommt: "haben Sie nicht die befürchtung, dass eine zweiklassenmedizin entsteht?" etc. kaum vorstellbar.


Die gute alte Zweidrittelgesellschaft ist dann vermutlich die mit "ökotest", "...test" und obendrein dem Manufactumkatalog. Hoffentlich entsteht daraus keine ganz einfache Klassengesellschaft.