zürich. - im flugzeug bemerkt, dass mein rückflug irrtümlich schon für vier stunden nach meiner ankunft gebucht worden war, mich in der illusion ergangen, ich gehörte zu menschen, die etwas zu verstecken haben und hätte nun zwei stunden zeit, etwas in meinem schließfach zu deponieren, mich in der illusion ergangen, jemand zu sein, der ziellos durch die gegend fliegt ("wenn Sie mit mir reden wollen, buchen Sie doch bitte den abendflug paris-taschkent"), high end-nomadentum. dann aber doch gleich nach der ankunft umbuchen lassen. viele schöne déjà vus an die eine merkwürdige nacht im seehof mit m. abends in der druckerei der nzz, mit hajek jr und dem bürgermeister der stadt zürich gesprochen, "die stupende dummheit der rechten", sagte der bürgermeister, dazu reichten frauen in bischofshüten aus wellpappe häppchen. die merkwürdigste subkultur bisher: swatchuhrensammler, in clubs organisiert (die clubbies). uhrmachergeschichten gehört. dreimal gefragt (fragen kost ja nix), ob ich vielleicht bittebittebitte die druckerpresse anhalten dürfe ("stop the press!", der innigste wunschtraum jedes journalisten), man lächelte, ich durfte nicht ("was das kosten würde!"), dennoch der geruch von frischem papier (schöner als der duft von frischem kaschmir, kann ich Euch sagen....). papiervorräte für drei wochen nzz im keller. sehr sinnvoll auch: die filiale der kieser-rückengymnastik gleich um die ecke der druckerei. dem launch einer neuen swatch-uhr beigewohnt, mein tolles kostbares leben. am nächsten morgen in der spiegelgasse, wohin ich schon mit m. damals gepilgert war, architektenpräsentation für den umbau, mission statements der dadastiftung. danach mit hack im weißen kreuz, chässpätzli, anschließend in einer lounge. hack wie jedesmal, wenn ich ihn getroffen habe, sehnsuchtkrank, sofort gewünscht, teleportation studiert zu haben. nach drei stunden wieder verlaufen in unsere eigenen leben. in hamburg: schnee, beschlossen, mit meinem koffer noch ein wenig zu laufen statt ein taxi zu nehmen, das knirschen unter den schuhen. nachts noch die sans soleil-dvd, die ich in zürich gefunden hatte. heute immer noch der nagende wunsch, ich hätte teleportation studiert, nicht meinetwegen, sondern um der liebe willen. es wäre ein schöner beruf, eine liebenden-fluglinie zu unterhalten. fragt mich nur, und ich schicke euch euren sehnsüchten nach.


Schön und wahr.