"ich kann nicht verstehen, dass ein herr dreißig seiten darauf verwendet zu beschreiben, wie er sich in seinem bette hin und her wälzt, bevor er einschläft."






ich bisher auch nicht , aber ich halte mich schlicht für noch nicht reif dafür, wird schon kommen, nächster versuch ca. 2005


nö, das ist sehr gut zu verstehen. ist doch schön, zu lesen, wie er dann einen haufen zeugs triggert, kekse und die mutter und so.

aber wurst, das wissen sie ja eh alles.


mit "fehlleistung" meinte ich überhaupt nicht, dass jemand, der nach ein paar seiten beschließt, nicht weiter zu lesen, im stande irgendeiner unreife wäre. ich hatte in einer biographie geblättert, da ging es um prousts schwierigkeit, einen verleger für den ersten band zu finden. der lektor, der das manuskript gelesen hatte, befand es für unwürdig und lehnte es, siehe oben, entschieden ab. den rest seines beruflichen lebens hat er dann offenbar damit zugebracht, diese absage zu bereuen. vielleicht hatte er ja aber doch recht gehabt.

obwohl ich vieles daran zwingend finde, habe ich wohl eher wenig davon verstanden. es auch mehrmals nicht gelesen, bevor dann doch, die typische zufallsblinde prägung des anfangens, total kontingent, hätte es genauso gut auch lassen können. zumal ich nicht dreißig seiten brauche, um ein buch nicht zu lesen, oft genügt schon ein einziger satz.

für den wirklichen rite de passage halte ich eigentlich le côté de guermantes: bei aller raffinierten sozialkritik (im kern: der hier vorgelesene satz) sind das eben vor allem auch hagiographische homestories solchen stils. ich weiß ja nicht, ob Sie ein linearer leser sind, mir geht die barthes`sche jouissance am überblättern leider vollständig ab, daher die unvergessene mühsal, das wort für wort mindestens zweimal gelesen zu haben etc.