Die ganze Geschichte beginnt 1904/05 in einer Linzer Realschule: Hier besucht Ludwig Wittgenstein die fünfte, der um wenige Tage ältere Hitler die dritte Klasse. Bekannt durch die Arbeit Möckers von 1985 - nicht 1987, wie Cornish schreibt - bietet der gemeinsame Schulbesuch genügend Anlaß für weitere Spekulationen. Doch Cornish spekuliert nicht: „Jenseits jeden vernünftigen Zweifels lege ich dar, daß Ludwig Wittgenstein der Anlaß für Hitler war, ein glühender Antisemit zu werden“, oder anders gesagt: „Dafür, angenommen, daß Hitler 1905 antisemitisch eingestellt war, genügt Wittgenstein.“ Der Autor führt verschiedene Argumente für diese These an, etwa daß Wittgenstein und Hitler gern pfiffen. Lag da nicht eigentlich der Grundstein für eine tiefe Freundschaft? Wittgenstein kritisierte gern besserwisserisch, und Hitler konnte persönliche Kritik nicht ertragen. Ist es da nicht zwingend, daß der Realschüler Wittgenstein den Realschüler Hitler beim Pfeifen korrigierte und dieser so einen unbändigen Haß auf alle Juden entwickeln mußte? Doch dabei bleibt es nicht: Hitlers Dogmen, so der Autor, seien „die veränderten, pervertierten Darstellungen“ der Gedanken Wittgensteins zur Interpretation des Ichs.
Aus Kathrin Chods Rezension von Kimberley Cornish: Der Jude aus Linz. Hitler und Wittgenstein. Aus dem Englischen von Angelus Johansen. Ullstein Verlag, Berlin 1998, 432 S. Siehe auch: hier oder hier.





Shorthand

Und wie lautet diese Scheiße hoch Lichtgeschwindigkeit in Kurzform? "Juden selber schuld."


mich

hat es auch sehr an möllemanns sprüche über friedman erinnert.