Erstens die Bücher: How Things Work, The Universal Encyclopedia of Machines, 2 Bände, 1972 bei Paladin erschienen, eine Übersetzung eines deutschen Werks namens "Wie funktioniert das?". Erklärt dem Laien mit meistens einseitigen Texten und dazugehörigen Diagrammen, wie alle erdenklichen Maschinen vom Reißverschluss bis zum Synthesizer funktionieren. Ziemlich alles drin: Flugzeuge, Rechenschieber, Mondraketen, Videorecorder, Panzer, Röntgengeräte, und und und. Beim Blättern und Hängenbleiben stellt man sofort schamvoll fest, wie wenig man weiß, dass man eigentlich gar nichts weiß, dass man im Leben eigentlich nur mit black boxes zu tun hat, auf die man sich magisch verlässt. Sehr merkwürdig an mir finde ich, ganz nebenbei erwähnt, dass ich mich erst jetzt, jenseits der 40, plötzlich für Maschinen und Natur (die ja auch eine große Maschine ist, nehme ich an) zu interessieren beginne. Als ob mit den Rückenschmerzen endlich der Respekt für physikalische Gesetze einsetzte... Auch noch geschossen: ein ergreifender Nachruf auf Wittgenstein aus der Oxford University Press von Georg Hendrik von Wright, lauter schöner Sätze darin, etwa: dass Wittgenstein nichts von Bekannten, aber viel von Freunden gehalten hätte.
Zweitens: die Buchhandlung. English Books. Hamburg, Stresemannstraße, gegenüber der S-Bahn-Haltestelle Holstenstraße (sage ich für Hamburger Leser dieses Weblogs). Ein Laden, der aus vier separaten Läden besteht, die Verkäuferin sperrt einem die jeweilige Abteilung auf. Used books, halbwegs geordnet. Sagenhaft viele used books. Ein Regal "India". Lauter Entdeckungen. Spottbillig. Manisch zusammengesammelt, keine Ahnung, wo die das alles her haben, die müssen jedem einzelnen Austauschstudenten und Expat die Bibliothek abgeschwatzt haben. Das Rätselhafteste: Zwischen den Büchern stehen immer wieder Lebensmittelpackungen. Das Zeug, das nur die treuesten Untertanten ihrer Majesty essen. Porridge, das merkwürdige Zeug, das man als Austauschschüler vorgesetzt bekam. Oatmeal. All das. Wahrscheinlich comfort food für heimwehkranke Briten. Sehr rührend.
das Buch
"Wie funktioniert das?" war die Lektüre meiner Kindheit; übrigens das einzige Buch, das ich aus dieser Zeit bis heute aufgehoben habe. Faszinierend z.B. die Erklärungen, wie der Mechanismus eines Kugelschreibers funktioniert. Finde ich schön, das Werk hier erwähnt zu finden. Später, im Rahmen von Physiologie-Vorlesungen/Kybernetik, sind mir dann u.a. die vernetzten Regelkreise thermostatisch gesteuerter Heizungssysteme wieder eingefallen - unperfekte Abbilder diverser Funktionen des menschlichen Organismus.
Die Website
How Stuff works hat auch Antworten auf (fast) alle Fragen, ich schmoeker da auch oft rum. Leider viel Werbung... www.howstuffworks.com