heute in aller ernsthaftigkeit gedacht: "wenn herbie hancock auch noch stirbt, bring ich mich um". bei der heimfahrt m. gegenüber dann ergänzt auf: "herbie hancock und bob dylan".
beim protokollieren die erinnerung an meinen exkollegen gütt, der sich, so hieß es jedenfalls, "wegen der deutschen wiedervereinigung" umbrachte. leuchtete mir auf der stelle ein, galt bei anderen kollegen dagegen als "auslöser, nicht anlass". *
("auch" meaning: miles davis, tony williams, john coltrane, bud powell, chet baker, art blakey, charles mingus. merkwürdig, es ist, als hätte man kriege, hungersnöte, heuschreckenplagen überlebt, sobald man sätze wie "art blakey habe ich auch noch live gesehen" oder "big bill broonzy habe ich noch in einem konzert gesehen" sagen kann)
* gütt, der exakt so war, wie ich mir mit zwölf, jeden sonntag den internationalen frühschoppen ansehend, journalisten imaginierte, zu denen ich damals schon dringender als zu jedem anderen stamm gehören wollte: tweedjacket, taschen ausgebeult von amerikanischen und britischen tageszeitungen, irgendwann gegen mittags in der redaktion auftauchend, erstmal sich aufs ledersofa in seinem einachser hauend, nach dem schlafen irgendeinen kommentar in die mechanische hauend (tretend? manches müsste ja man mit den füßen schreiben), zwischendrin bei mir auftauchend, nach büchern fragend, die er rezensieren könnte, immer jene wählend, in denen es um elend & elend der deutschen geschichte ging, ich sofort in ihn verliebt (zu scheu, ihm das zu sagen), seinetwegen nie bereuend, den fix&fertigen tempo-vertrag nie unterschrieben zu haben, sondern stattdessen zum stern (nun ja). der andere einachsernachbar herr frank, bis heute unsterblicher anfang seiner vater-serie, aber andere geschichte.
vor ein paar tagen mit einem freund ausführlich die meriten hancocks gerühmt, allein 83 so etwas wie future shock zu machen! dabei unter anderem zu dem ergebnis gekommen, dass ihm, hancock, so etwas wie sterben nicht widerfahren könnte, weil er dafür zu clever ist.