bei der opening party des 25hours hotels gewesen ["The refugees from boredom and control find good prices, attractive design, extraordinary meeting areas and various chill-facilities"], bei mir gleich um die ecke. netter abhängeort, nachtbar; in meinen 15 hamburger jahren schmerzlich vermisst, einen angenehm gestalteten ort zum trinken zu haben, der nicht weiter als eine minute fußweg entfernt ist. die fingerfoodtablettherumträgerinnen waren nach schönheit gecastet, gleich wieder erinnerungen an das mercer's. richtiger gedanke, dass personal deutlich schöner sein muss als die gäste, sie sollten eigentlich auch reicher, intelligenter, eloquenter, interessanter sein, den demütigungsfaktor hochtreiben, einfach nur so, skin wars. fünf gin tonics auf halbwegs nüchternen magen hinuntergestürzt, diese alkohol-klarheit funktioniert immer noch, man kann sie sich leider nur nicht mehr so häufig leisten, muss morgens ja früh raus. skin war-sätze von m. heute abend: "sieht aus, als hätte sie eine selbstgebastelte frisur"; "sehen aus, als wären sie aus münchen". eine schande eigentlich, dass es so etwas wie den "gawker" in deutschland nicht geben kann. das mädchen neben dem dj-pult, so tapfer kostbar. dass es immer noch krawattenklammern gibt. und dass mindestens 20 prozent aller leute immer damit beschäftigt sind, sms zu hacken oder zu lesen. wo bist du gerade, ich bin gerade da und da. man müsste vielleicht so etwas wie eine antieinsamkeitsversicherung gründen. im dritten stock eine bar nur für hotelgäste, die "wohnzimmer" heißt, tiefe zweierfauteuils, bibliothek, großer fernseher, fläzsofas, ethernet-buchsen, rittersport-automat. im vierten stock: meditationsraum, liege mit einer stereoanlage verkabelt, soll im beat der musik wippen oder prickeln, so ähnlich jedenfalls, war noch nicht fertig. in den zimmern, die man besichtigen konnte: ein teddybär im bett. an der rezeption discmans zum ausleihen, hatte ich mir neulich schon in juist ausgedacht, dass man hotelgästen ipods geben müsste, man kann ja gar nicht mehr anders, als sich dauernd bessere business-pläne auszudenken, muss alles immer noch feiner getuned werden, eklig, welche psychologie man sich so zusammenentwickeln hat lassen. und dann, dann dachte ich lange darüber nach, ob die bauchfreien tops und die sichtbaren unterwäschebünde zu so etwas wie ausgeh-unterwäsche geführt haben, ganz spezielle ausgehunterwäschebünde, bei denen die color coordination noch perfekter ist als sonst, heute abend: einmal himmelblau und einmal silbrig glänzend.






ich finde ja,

kellnerinnen sllten vor allem faehig sein. und sauber.


sauber?


Aufmerksam

reicht. Das bekommen schon die wenigsten hin.


Bitte, Herr Praschl, provozieren Sie Frau Mutant nicht zum Erzählen von wahren Geschichten aus der Gastronomie. Sonst ist gleich wieder Ende mit dem schönen Ort an der Ecke, skin wars hin oder her.


skin tonic


gawker

auch kürzlich darüber nachgedacht, warum etwas gawker-ähnliches in deutschland mit sehr großer wahrscheinlichkeit nicht funktionieren würde. wegen glam-mangels, mangelnder leserschaft bzw. fehlender weblog awareness. in berlin könnte ich mir das noch am ehesten vorstellen. was meintest du genau damit, daß es etwas wie gawker in d nicht geben kann?


das nervöse, schnelle, zickige an gawker, das rumbullshitten. eine bestimmte variante von bösem blick, der im gawker fast immer richtig dosiert ist. in d ist der gossip-blick immer zu wenig böse oder zu plump böse oder zu brutal böse. dass man den scheiss und die klientel und die objekte von klatsch halt auch lieben, interessant finden muss. das zeichenlesen-können, auch die mickrigsten details. dass es vielleicht die richtigen objekte in d nicht gibt für so was. im gawker zum beispiel diese anna wintour-sightings, die erwähnungen der condenast-kantine. dass in deutschland aus historischen gründen komplette städte, in denen alles mit allem sich irgendwie trifft, aber auch tribes nebeneinander existieren (die man für so etwas wie den gawker als voraussetzung ja braucht) nicht wirklich gibt (bis berlin das ist, dauert das noch ein paar jahre). dass man für so was wie den gawker leute braucht, die belesen, klug, kultiviert, wissend usw. sind, und in d leute, die belesen, klug usw. sind, meistens kein interesse an so etwas wie gossip haben (das schlimmste problem hier. die mangelnde vermischung von u- und e-intelligenz. gibt es nicht allzuviele). dass es wahrscheinlich nicht viele gibt, die spaß hätten, so was zu machen. dass man als macher von einen deutschen gawker wahrscheinlich von zu vielen gästelisten runterflöge. dasss man für einen gawker leute braucht, die in ziemlich vielen subszenen gleichzeitig sich aufhalten. dass so etwas wie glamourisierungskultur schwer ist in d. nur so als erstes.

andererseits wüsste ich natürlich auch, dass du der perfekte mann wärst dafür.


danke, gleichfalls! woerterberg mit seiner bitchy tongue würde auch sofort rekrutiert, kriegt aber vorher noch einen fernseher geschenkt, damit er yvonne catterfeld in der u-bahn erkennt.


Woerterberg sollte sich wieder reaktivieren, finde ich. Andererseits hege ich grosse Sympathien fürs konsequente Aufhören.


ich hege ja die vermutung, dass wörterberg jetzt boltzmann ist.


vermutung pur? oder wissen Sie mehr?


nur vermutungen, nicht das geringste wissen. manchmal so ein wiedererkennen, bestimmtes augenaufschlagen.