michael moore erinnert mich, immer wieder, an bill gates. ich glaube, es liegt an dieser linkischen strebervisage. ich glaube auch, die sind beide genauso schlimm.






alles was missionarisch daherkommt, ist mir sowieso suspekt.

dazu auch schön H. M. Broder in Spiegel-online:

"Marx soll mal in einem klaren Moment gesagt haben, was ihn am Marxismus stören würde, wären die Marxisten. Das Gleiche gilt für Moore. Er ist ein Abzocker, ein Konjunkturritter, nicht besser und nicht schlechter als Billy Graham und andere Wanderprediger. Seine Fans aber sind Gläubige, die 12 Euro ausgeben, um an einem Feldgottesdienst teilnehmen zu dürfen."


Das unangenehme Gefühl, das falsche Feuilleton zu lesen, beschleicht den geneigten Leser spätestens, wenn er merkt, dass da bei Michale Moore interessante Fakten stehen, er (Moore) aber ungefähr genau so schreibt wie man sich vorstellt, dass ein viertelgebildeter Mensch redet. Diese Stilistik lässt sich zuweilen sogar in Hochschulseminaren beobachten. Das Bemühen Moores, die USA zu verändern (wahlweise eben missionieren), fußt ja bedauerlicherweise auf einem hanebüchenen (vorgeschobenen?) Patriotismus. Denkt man den konsequent zu Ende, darf man sich auch George W. nennen.


das mit den fakten

ist ja bei ihm schon sone sache... und was den hanebuechenen patriotismus angeht: das koennen viele, ist so eine spezialitaet vom amerikaner an sich, findet sich zb ja auch in dem etwas wirren freiheitsbegriff wieder. egal, denkt man. er hat sein publikum und seine filme sind unterhaltsamer als seine buecher.


Es ist wie in der Politik

zum guten Schluss unterscheiden sich die Gegner nicht besonders von einander.

Das mit der Viertelbildung würden die meisten Amerikaner vermutlich anders herum sehen (deutsche Literatur ist häufig unlesbar, weil unverständlich).


Gefakte Fakten,

wenn ich den Artikeln auf spinsanity.org glauben schenken darf: in Dude, Where's My Intellectual Honesty? und Moore's myriad mistakes schreibt Bryan Keefer über zahlreiche Schlampereien und Lügen.


moore-bashing ist gerade in

erst in der fas, jetzt bei spiegel-online, demnächst dann auch in der tageszeitung ihres vertrauens... frei nach dem motto: den finden jetzt alle gut, deshalb finden wir ihn wieder blöd. ich finde es in ordnung, dem -bewusst- polemisierenden moore aufzuzeigen, wo er genauer hätte recherchieren müssen. ich finde nicht in ordnung, ihm vorzuwerfen, dass er eigentlich nur ein spiegelverkehrter bush ist, der (skandal) mit seinen büchern geld verdient. natürlich ist der mann penetrant - er versteht sich aber explizit als polemisch auftretender gegenpart zu der in den usa allgegenwärtigen paranoia-garde, eben angeführt von george w. man kann seine buecher für bullshit halten. "bowling for columbine" jedoch als polemisch-linke propaganda abzutun, ist dem thema und dem autor einfach nicht angemessen.

nachtrag gestern in hamburg bei mm gewesen. kann die kritik an den fans jetzt besser nachvollziehen. teilweise arg messias-mässige atmosphäre. hatte immer diesen spruch "preaching to the already converted" im kopf.


Das Problem an Moore ist doch nicht Moore, das Problem sind auch nicht die, wenn ich mich richtig erinner, relativ läppischen Ungereimtheiten. Das Problem sind seine Fans in Deutschland und ihr brunzdummes Überlegenheitsgefühl gegenüber "den Amerikanern" oder gegenüber "der amerikanischen Kultur". Darin bestätigt er sie, und sie werden sich in ihrem Chauvinismus selbst dann noch total kritisch vorkommen, wenn sie ihn nicht in der zwei Mal ausverkauften Columbiahalle feiern, sondern im zwanzig Mal ausverkauften Olympiastadion.

Moore soll doch über die Amis lästern, wie er will. Meinetwegen kann er sogar Schröder und die Deutschen dufte finden. Wenn ihm aber dabei das geschichtsblinde deutsche Jungvolk zujubelt, wird es sehr, sehr eklig.


Warum wundert mich das nicht?

Warum wundert mich das eigentlich nicht, dass nacheinander all die Medien, die Bush in deutscher Niebelungentreue ergeben waren und sind, in der Rangfolge ihrer Ergebenheit feststellen, dass sie Moore irgendwie doof finden?


Welche Medien (in D.) waren Bush denn ergeben? Bzw. haben nicht Schrö+Fisch zugejubelt? Die Masse der Journalisten hat doch, ganz besoffen von der eigenen Zivilcourage, der Masse der Leser, Hörer und Zuschauer nach dem Mund geredet.


Die Jungle World vor fast einem Jahr zum Thema.


leider wird hier in deutschland, mehr als anderswo in europa, der anti-amerikanismus ja schon an den schulen gezüchtet. solange die lehrer die jugend mit buchempfehlungen wie 'stupid white man' politisch bilden will, wird das einfach nichts. denn moore's niederschriften sind dafür einfach nicht geeignet, weder vom anspuch des buches, noch von den enthaltenen 'fakten'.

so geschehen an der schule meiner kleinen schwester, wo sich alle abiturienten zum abiball freudestrahlend gegenseitig dieses buch schenkten.


brunzdumm

... ist ein lustiges wort.


die welt

waere ein bessrer platz, wenn sich abiturienten chomsky schenken wuerden? ich glaube nicht.


Ich glaub, da muss man einfach durch. Wir haben damals Bestellungen für Staeck-Poster gesammelt. Die wären mir heute auch zu, naja, - plakativ?