Donnerstag, 9. Oktober, 20 Uhr c.t. Dozent: Sebastian Lütgert Seminartitel: SPIEGELstudien: Mustererkennung und automatischer Journalismus Seminarort: Wissenschaftsakademie Berlin, Seminarraum 1, Torstrasse 94 (Redesigndeutschland), 10119 Berlin

Das Seminar gibt einen Überblick über die neuesten informationstechnologischen Verfahren zur Verarbeitung, Klassifizierung, Vorhersage und Generierung von Titel-Schlagzeilen und -Bildern des Hamburger Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL. Zugleich liefert es eine Einführung in die technischen Grundlagen, praktischen Anwendungen und theoretischen Implikationen automatisierter Mustererkennung.

Sebastian Lütgert war bis 1999 Betreiber des DaimlerChrysler Forschungszentrums für repetitive Musik, ist Gründungsmitglied des Bootlab und leitet seit dem Jahr 2000 das Kulturwissenschaftliche Rechenzentrum der Neuen Universität Berlin.

Die Seminare des Studiengangs Kulturwissenschaften sind kostenfrei, eine vorherige Anmeldung oder eine ausführlichere Begründung für den Wunsch an der Teilnahme (letter of motivation) ist nicht erforderlich. Gesamt-Vorlesungsverzeichnis des Studiengangs Kulturwissenschaften: www.modocom.de






vorhersage

ist immer gut


------- Start of forwarded message ------- From: "SPIEGELstudien.de" sekretariat@spiegelstudien.de To: rohrpost@mikrolisten.de Subject: [rohrpost] SPIEGEL-Titelbilder-Vorhersage-Algorithmus Date: 01 09 03 18 13


Studien & Materialien spiegelstudien.de

SPIEGELstudien ist ein im Jahre 2003 gegruendetes interdisziplinaeres Forschungsprojekt, das kulturhistorische Untersuchungen zur Ikonographie der Sensations-Berichterstattung durchfuehrt, nach medienwissenschaftlichen Methoden zur Erklaerung von Jounalismus-Verdrossenheit sucht und informations-technologische Verfahren zur Verarbeitung, Klassifizierung und Vorhersage von Titel-Schlagzeilen und -Bildern des Hamburger Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL entwickelt.

SPIEGELstudien findet zur Zeit als Untergraduiertenkolleg an der Neuen Universitaet Berlin statt. Bewerbungen richten Sie bitte an die Fakultaet fuer Kulturwissenschaften, z.Hd. Frau Tania Huegel, tania.huegel@nu-berlin.de.

Materialien, Aufgaben und Fragestellungen des laufenden Semesters erhalten Sie hier: spiegelstudien.de

Ein Forschungsprojekt der Neuen Universitaet Berlin in Zusammenarbeit mit Partner gegen Berlin


Aufgaben & Fragen spiegelstudien.de

Entwickeln und implementieren Sie einen Algorithmus, der subjektiv bessere Titelbild-Vorhersagen liefert als der derzeitige.

Die entsprechenden Resultate sollten sich ueber ein online zugaengliches Benutzerinterface verifizieren lassen. Der von Ihnen entwickelte Sourcecode sollte in Perl oder PHP verfasst und unter der GNU General Public License veroeffentlicht sein.

Beantworten Sie dabei die folgenden Fragen:

  1. Ist die zur Zeit implementierte Betrachtung eines X Wochen breiten Zeitfensters ein aussichtreicher Ansatz? Ist 5 ein guter Wert fuer X? Waere eine Analyse der Art "Seit X Wochen kein Hitler-Titelbild mehr" vielversprechender, und waere X dabei allein von der mittleren Frequenz frueherer Hitler-Titelbilder (zzt. ca. 25 Wochen) abhaengig?

  2. Wuerde die Vorhersage durch eine feinere Gewichtung der Daten an Qualitaet gewinnen? Sollten Schlagzeilen gegenueber Unterzeilen bevorzugt werden, spaetere Jahre gegenueber frueheren oder die Mitte des Zeitfensters gegenueber seinen Raendern? Sollte neben der Klassenzugehoerigkeit eines Titels auch seine Familienzugehoerigkeit beruecksichtigt werden?

  3. Gaebe es ein statistisches Verfahren, um zu vermeiden, dass im Herbst Wahlkampf-Titelbilder vorhergesagt werden, die Helmut Kohl zeigen? Wuerde dieses Verfahren weiterhin gewaehrleisten, dass zur Jahreswende Jesus-Titelbilder vorhergesagt werden? Und zu welchem Pol wuerden dann Terror-Titelbilder im September und Kriegs-Titelbilder im Maerz gehoeren?

Bitte entwickeln Sie einen Algorithmus, keine Interpretation. Anders gesagt:

Vermeiden Sie das Hardcoden vermeintlicher Gesetzmaessigkeiten ("wenn Monat gleich Mai dann Wahrscheinlichkeit eines Magritte-inspirierten Titelbildes gleich fuenfzig Prozent") oder Sonderfaelle ("wenn Wort gleich Affaere dann Signifikanz gleich null"). Beschraenken Sie sich nach Moeglichkeit auf das Filtern haeufiger Woerter wie "der", "die", "das" oder "Rudolf Augstein".

Bei Rueckfragen wenden Sie sich bitte an sekretariat@spiegelstudien.de


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