mit hartmut engler und seiner damaligen frau bin ich kurz vor dem erscheinen der vorletzten cd von pur in bietigheim im schiller gesessen, habe den besten espresso macchiato meines lebens getrunken und dem ehepaar engler zehn minuten dabei zugehört, wie es dem kind die notwendigkeit von zahnhygiene beizubringen versuchte, und zwar mit dem immer wiederkehrenden, sehr schwäbisch ausgesprochenen satz wennscht dir die zähne ned ordendlich butzt, dann kommt der baxtor, wobei der baxtor irgendsowas wie ein schwarzer mann gewesen ist, und immer noch, jahre später, rumort dieser satz in endlosschleifen in mir. am nachmittag dann hat engler mir, ohne dass ich ihn dazu aufgefordert hätte, in irgendeinem ludwigshafener büro, kann auch in einem anderen kaff in der gegend gewesen sein, erstens den rock'n'roll-star spielen wollen, er hätte da so sachen erlebt mit frauen auf tourneen, und ist dann deutlich irritiert davon gewesen, dass ich überhaupt nicht wissen wollte, was er denn nun genau mit frauen erlebt haben wollte, und zweitens hat engler mir dann sehr entschieden mitgeteilt, dass alles, was pur je gemacht hätte, darin bestand, genesis und anderen progrockern nachzueifern, die auch in meiner eigenen kindheit zwar nicht eine zentrale, aber immerhin doch auch nicht ganz unwichtige rolle gespielt hatten, woraufhin ich sofort nach meiner rückkehr nach hamburg die zwei, drei stücke von genesis aus der lamb lies down on broadway-periode, die ich noch immer, auf irgendwelchen samplern, besaß, überprüfte und feststellte, dass engler in diesem fall nicht gelogen hatte. was mich dann doch ein wenig amüsierte.
Baxtor?
Wie in "Sophie Ellis-Baxtor" oder in "H. P. Baxxter" (Scooter)?
ich hab damals sicher gefragt, kann mich aber nicht mehr erinnern. wahrscheinlich eine dieser figuren in pädagogischen comics oder so was. der klang von "baxtor", schwäbisch ausgesprochen, also ungefähr "baggschdor", ist allerdings diabolisch. sagen Sie sich das zehnmal hintereinander, und Sie sind fürs leben gezeichnet. ähnlich schlimm ist es nur, wenn klaus kinski ethelried sagt, worüber mein bruder einst eine kleine memoire involontaire geschrieben hat (ganz unten auf der verlinkten seite).
Quoth the Kinski: Ethelried!
Solche Schrecken am Morgen! Pur, Baggschdor, Kinski, Emerson, Lake & Äätelrääd, und eine Erinnerung an "Das Gespensterschiff" nach Hauff, wo die gruseligste Stelle jene war, bei der der tagsüber durch die Stirn an den Schiffsmast genagelte Gespensterschiffskapitän in goldene Flocken aufgelöst im Wasser abwärts strudeln musste. Mir wurde damals nahegelegt, dass Erlösung gleich Auflösung ist, und es treibt mich immer noch um.