Der aktuelle Brockhaus (gegr. 1796) bezeichnet Mozart als "österreichischen Komponisten". Beim ZDF gibt man im 21. Jahrhundert Nachschlagewerken aus dem 19. Jahrhundert den Vorzug. Peter Arens, Leiter der Redaktion Geschichte und Gesellschaft, sagt: "Im Brockhaus 1837-1841 ist Mozart als deutscher Komponist verzeichnet. Er selbst hat sich als Deutscher gesehen, zu seinen Lebzeiten gehörte Salzburg zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Wir geben zu, dass das eine Anregung zur Diskussion ist. Wenn die deutschen Grenzen diskutiert werden, ist uns das recht."

[...]

Auch Sigmund Freud, geboren 1856 in Freiberg (heute Pribor), gestorben 1939 in London, steht auf der Liste der "Großen Deutschen". Seit 1886 arbeitete Freud als Nervenarzt in Wien, emigrierte 1938. "Ein Grenzfall", sagt ZDF-Mann Arens.

Welt: <a href=www.welt.de">Wem gehört Mozart?

Mein diesbezüglicher Liebling ist aber immer noch das Fischer-Taschenbuch Deutschland erzählt. Von Rainer Maria Rilke bis Peter Handke." Zwischen dem "von" und dem "bis" Texte von Frisch, Dürrenmatt, Musil, Broch, Aichinger usw.






ranking der deutschen intellektuellen, auch lustig unter dem aspekt.


Aua.


Weiter gab Arens bekannt, dass als Ausgleich Adolf Hitler nicht zur Auswahl stuende: "Der war schliesslich Oesterreicher."


War mir gerade im Morgenmagazin die übliche Morgendosis Weltekel besorgen (fünf Minuten und er ist so gut wie neu). Guido Knopp strahlte, gefönte Betonfrisur vor Potsdamer Platz-Hintergrund auf dem Fernsehdach, faselte von Förderung des Geschichtsverständnisses, ein Trailer lief, der auf "Unsere Besten" endete und zwischendrin immerzu Willy Brandt und Franz Beckenbauer zeigte, einträchtig im Split Screen. Sein Favorit für den besten Deutschen, sagte Knopp, sei Adenauer, der den Deutschen nach dem Kriege wieder Zuversicht gegeben habe. Für die Widerwärtigkeit dieses Knopp fehlen mir regelmäßig die Worte.