Wenn es läuft, das Sensen, dann macht es euphorisch. Je eleganter und geschmeidiger es aussieht, desto mehr Kontrolle kostet es. Das Blatt muss immer gleich hoch zur Grassode laufen, möglichst waagerecht und unbeeindruckt von verschieden stark verfilzten Büschelpartien. Man senst nicht mit den Armen, eher mit dem Beckenboden. Oder dem männlichen Äquivalent, irgendwo testikelinwärts liegt das Sensenzentrum. Es steuert Schultern und Oberkörper. Zack hin, zack zurück, immer im gleichen Takt, einen halben Schritt voraus und wieder, von rechts nach links. Mit Kraft geht nichts. Man muss wollen und locker sein, ganz geschmeidig und unverkrampft. Stellt man es geschickt genug an, dann fallen die langen Halme auf eine saubere Spur. Sieht schön aus. Macht sehr zufrieden.

Sensenblätter werden zum Schärfen gedengelt. Das Blatt wird mit einem speziellen Hammer und vielen kleinen Schlägen auf einem kleinen Amboss langsam dünn geschlagen. Je dünner, desto schärfer, desto schwieriger. Eine kontemplative Kunst: verreist man das Blatt oder verkantet den Schlag, so ist das Sensenblatt ruiniert. Gelingt das Dengeln, dann läuft die Sense durch die Wiese wie ein heisses Messer durch ein Halbpfund Butter.






So etwa?

Sensenmann (click)


ein bissl aufrechter im Kreuz, beckenhodenmassig ... aber nahe dran.


Sagt mal: Ihr senst, bis Blasen kommen? Und geht dazu aufrecht ins Kreuz, beckenhodenmassig? Was geht?


Immer noch besser als sich beim fechten aufn Kopf zu hauen ;)


Du meinst die Triumphe der Waffen-Studenten-SS? Da ist fast alles besser, sensen und dengeln auch beckenhodenmassig und mit Blasen.


Zen

und die Kunst zu zenzen.

Danke für die Meditation und für das Wort dengeln, das man ja beim Reimen vielleicht mal gebrauchen kann.


betrachte & genieße: dengeln.


im norddeutschstaemmigen hip-hop wird uebrigens mit schoener regelmaessigkeit "gedengelt". es gab, glaube ich, im munsteraner einzugsgebiet auch mal einen dj dengelmann.


auch in ostösterreich spricht man vom "dengeln"; ganz schön verbreitet, das hübsche wort.


Dengeln.... War das nicht auch in diesem unsäglichen BEINHART-Rocksong von Torfrock zum Rockerfilm "Werner-Beinhart" drinne? So als Einleitung zum Chorus? "Dengel, dengel, dengel, dengel, dengel..."


Bei der Horizontalbewegung des Sensenblattes das Ende leicht gegen den Boden gesenkt, um das Bohren des Blattes in den Boden zu vermeiden. Von besonderer Perfidie verborgene Maulswurfshügel, deren trockene Sandigkeit jedes Dengeln zerschmiergelte.

Vor einem der Geruch frischen Grases, hinter einem erster Nuancen von Heugeruch. Schön, bis zum Beginn des Heuschnupfens.


Sensenmann als spätkapitalistische Sowjetpropagandareminiszenz.


jaaa! Und die Obstbaumbeschnitte der Vorsaison, heimtückisch im verfilzten Untergras ... zzlawipp darrri ... wieder das Spitzerl umgebogen.

Und der Heuschnupfen: weggemäht, dahingerafft, ignoriert. Weiche! Weiche! Vade Heuschnupfen auf den Kompost.