nun schon länger nicht mehr gehört: kulturkritik, die beschleunigung, schnelligkeit und dergleichen beklagt oder mit entwürfen der verlangsamung kontert. ebenso wie: informationsüberflutung. dagegen die beschwörungen des zähen, stockenden samt den dazugehörigen vitalistischen aktionismen. sind es die überforderungempfindungen, die aus der mode gekommen sind, oder lässt der filter immer nur eine metaphorik durch?
verschwunden mit der wachsenden begeisterung
mit der sich der letzte müßiggänger dem common sense von effizienz und zweck anschließt. langsam? schnell! value!
rueckzug: added value
ja, das hatte ich auch gelesen. merkwürdig darin die erwähnung, dass sebald sich mit holden caulfield identifiziert hat, ausgerechnet.
Caulfield ist übrigens auch der Lieblingsheld von, räusper, Volker Rühe.
festina lente im ursprünglichen Sinn
überdauert diese Denkmoden.
Wie hieß es früher:
Lieber locker vom Hocker als hektisch übern Ecktisch.
Oder auch:
Wer schneller lebt, ist eher fertig.
Gegenbeispiele, sporadisch
Am 13.6. die NZZ aufgeschlagen, schon zwei Splitter zur Langsamkeit entdeckt:
Abteilung Inland: "Die Stadt Überlingen tritt der Slowcity-Bewegung bei". "Slowcitty" bzw. "Cittaslow" ist eine italienische Erfindung. 1999 gründeten Greve, Orvieto, Bra und Positano das Netz der Slow cities. Slowcity-Mitglieder verpflichten sich zu einer Politik, die auf Grundlage der Agenda 21 regionaltypische Besonderheiten wahrt und fördert. Experten der Vereinigung überprüfen regelmässig. Zielsetzungen reichen von Verkehrs- und Umweltpolitik bis hin zu "systematischer Geschmackserziehung" in den Schulen. Nur Städte mit weniger als 50000 Einwohnern können Slowcities werden.
Im Feuilleton ein Bericht über Chris Dercons Programm für das Münchner Haus der Kunst. "Dercon befindet, dass die Eventkultur zur Passivität verurteilt, und möchte deshalb auf die "präzise Langsamkeit" von jeweils zwei konzeptuell miteinander verknüpften Ausstellungen und "intradisziplinären" Projekten setzen."