Also setzte ich mich bei jeder Gelegenheit in den rostroten Kasten, warf einen Franken in den Schlitz und machte eine Viererserie Schwarzweissfotos. Mit der neuen Brille. Mit zwei Freundinnen und dreimal verschmierter Wimperntusche auf der Flucht vor dem ersten Tageslicht nach einer langen Nacht. Mit kunstvoll geflochtenen Haaren und abgemagert nach der Rückkehr aus Afrika. Mit der grossen Liebe, als wir schon wussten, dass es mit uns unmöglich war, es aber trotzdem nicht glauben wollten. Auf dem Weg zur nächsten Brücke, von der ich mich stürzen wollte und es dann auf morgen verschob, da ich nun schon fast zu Hause war.

Ich bin nicht die Einzige, die ein inniges Verhältnis zu meinem Automaten hat, und muss ihn mit vielen anderen teilen.

Mein blecherner Freund, Fotoautomat an der Badenerstrasse in Zürich.






Viviane Manz ist Volontärin bei NZZ Folio. Und schreibt wirklich gut.