Gelegentlich habe ich schon erwähnt, wie sehr mich Wolken faszinieren. Immer noch rumort in mir der Plan, ein Buch über sie zu schreiben; nichts darüber, was sich meteorologisch, physikalisch oder sonstwie naturwissenschaftlich, sondern über das an ihnen, was sich nur schwer, fast oder möglicherweise gar nicht über sie sagen lässt: das Flüchtige, das Verschwindende und dergleichen, das Naturschöne also, das sich sofort wieder verzehrt. Es müsste, bilde ich mir ein, darüber viel zu sagen geben, es müsste, bilde ich mir ein, eine Wahrnehmungsgeschichte der Wolken geben. Allerdings weiß ich nicht genau, wie es zu sagen wäre und ob ich dazu imstande wäre. Es hat ja auch sonst noch keiner gemacht, ein paar verstreute Bemerkungen da oder dort, Landschaftsmalerei, Turner, Constable und ähnliches, aber nichts Monografisches. Wie auch immer: Hier ist eine französische Website, die Wolkenfotografien sammelt. Das Interessante an Wolkenfotografien ist übrigens, dass sie viel weniger an eine Erfahrung (oder wie immer man es nennen soll) von Wolken herankommen als etwa Gemälde vor der Erfindung der Fotografie. Dabei ist die Vorstellung, Wolken malen zu wollen, milde gesagt etwas vermessen. Aber für ein Wolkenbuch gilt das ja auch.






Sky Book

Kennst Du The Sky Book von Richard Misrach? Das sind Fotografien des Himmels.


thx,

hab ich schon mal erwähnt.


da war ein sommertag...

...voriges jahr? oder das jahr davor? wir dachten es würde ein Gewitter draus - das hätte ich gerne gefilmt. Wurde aber nicht. Was bleibt: 15 Minuten Wolkenschwimmen auf Video. Wunderschön.


Auch schön:

www.wolkenatlas.de


bitte schreib das Buch.

ich will es lesen.


too bad

schade, dass es die fotos nicht in desktopgröße gibt.


über die "erfindung der wolken"

gabs anfang märz einen guten beitrag in der 3sat-kulturzeit. anlass war das gleichnamige buch von richard hamblyn. es geht, wenn ich mich recht erinnere, um die beeinflussung, die die künstlerische darstellung der wolken erfuhr, als die forschung dem naturphänomen wissenschaftlich zu leibe rückte.


dieses buch

habe ich natürlich schon gelesen und hier auch schon mal ende 2001 erwähnt. hamblyn erzählt die geschichte luke howards, des mannes, der die bis heute gültige wolkenklassifikation erfand (cumulus, cirrus usw.) und dem goethe ein schönes gedicht zugedacht hat (übrigens hat goethe sowieso schöne texte über wolken geschrieben, man findet sie verstreut in seinen naturwissenschaftlichen texten). ein wenig mehr zu luke howard findet man hier. Auch die anderen Abteilungen beim cloudman sind der beachtung wert.

allerdings gehört howard, wie spannend auch immer, zu dem, worüber ich exakt nicht nachdenken will. seine klassifikation erfasst ja wie jede gelungene klassifikation das typische an den wolken (so dass man mit ihm arbeiten kann, in der meteorologie, für die schiffahrt, die landwirtschaft usw.). gerade an wolken aber merkt man immer wieder, dass das besondere und das typische doch zwei sehr verschiedene kategorien sind.


shit.

ich bin mir ganz sicher, von einem englischen autor des 18./19. jahrhunderts gehört / gelesen zu haben, dessen tagebuch vor zweidrei jahren auch auf deutsch erschien, und das, wenn ich mich recht erinnere, einfach "journal" oder "das journal" hieß und zu dem buch hieß es, der mann habe eigentlich nichts anderes gemacht als jeden tag seine wolkenbeobachtungen aufzuzeichnen.


Journal

Du meinst vermutlich Gerard Manley Hopkins, 1844-1889, katholischer Priester und Dichter. Und was für einer.

Das Wichtigste über ihn erfährt man im liebevoll betreuten Gerard Manley Hopkins Web, wo es auch eine Menge Links zu E-Texten gibt. Die posthum 1918 erschienene Gedichtsammlung "1918" findet man hier. Zwei weitere Websites, die sich mit Hopkins befassen, sind hier und hier. Zur ersten Orientierung eine Lobpreisung: hier. In deutscher Übersetzung sind laut Amazon zwei Titel lieferbar. Das Journal allerdings nicht, vielleicht bekommt man es ja beim zvab. Das Journal - in Wahrheit nur eine Auswahl aus Hopkins frühen und späten Tagebüchern, ist eines meiner liebsten Bücher. Es gibt darin so ungeheuer zarte, die Sprache an die Natur anschmiegende Landschafts- und Himmels-Beschreibungen, dass man alle eigenen Versuche sofort einstellen möchte, sehr fragile Nebenbei-Gebilde, die man schlecht analysieren kann, so durchkomponiert sind sie. In diesem Zusammenhang muss man auch Peter Waterhouses Übersetzung erwähnen, der ich weiß auch nicht wie es hinbekommen hat, Hopkins zu transponieren.


der war's

genau.


über wolke gestolpert

dort. dachte, die will auch noch hierher, nachzüglermäßig.