"The BBC's unrivalled team of correspondents is bringing you news from the Gulf and reaction from around the world. On this page BBC News Online logs their impressions and personal experiences as they watch events unfold. Most recent postings are at the top." [link aktualisiert, der von gestern nachts - druckversion - produzierte die fortschreibungen nicht. sorry.]
zur ausgewogenheit: ein weblogger aus bagdad
Sie klingen, als dächten Sie, dass das hier ein Ein-Mann-Ausgewogenheits-Club sein sollte. Ist es aber nicht. Und als ob die lsb-Leser nicht selbst schlau genug wären, sich ihre Quellen zusammenzusuchen. Sind sie aber. Das Bagdadlog war doch schon überall. Ich könnte zur Ausgewogenheit natürlich auch den Spiegel linken. Und irgendwie haben Sie etwas missverstanden, wenn Sie denken, dass aus Links in Weblogs Positionen dessen hervorgehen, der die Links setzt. Oder ist es nur der Krieg, der die Leute so merkwürdige Sachen glauben lässt.
Und irgendwie haben Sie etwas missverstanden, wenn Sie denken, dass aus Links in Weblogs Positionen dessen hervorgehen, der die Links setzt. Mit Links können (müssen aber nicht) durchaus Positionen dokumentiert werden. Ein BBC-Weblog (das dann auch noch mit einem Werbetext der BBC angepriesen wird) als Infoquelle zu einem Krieg, der von Briten mitgeführt wird, erschien mir etwas einseitig. Wahrscheinlich bin ich da etwas zu sensibel. Sie scheinen mir allerdings generell bei der Auswertung von Informationen nicht sehr zimperlich zu sein.
objektivität gibt's nicht. und ein weblog gesteht das wenigstens ein und versucht mit dem defizit zu spielen, um das beste daraus zu machen: meta. wer versucht, etwas aufzuwiegen oder ausgeglichen darzustellen kann nur scheitern und nimmt sich den vorteil dieses mediums, in dem annäherung allein durch kommunikation wahrscheinlicher wird. demnach ist ihr link berechtigt und trägt zur diskussion bei. einem weblog unausgewogenheit vorzuwerfen (falls das ein vorwurf war, was ich nicht weiß), scheint mir aber paradox zu sein. ein weblog (für sich betrachtet) ist unausgewogen. und soll es gefälligst auch bleiben.
@alex:
ach, die schily-geschichte. ich wollte schon neulich auf Ihren einwand antworten und habe es dann vergessen. mein posting hat sich, geht auch aus dem link hervor, auf eine vorabmeldung der zeit bezogen, das ganze interview selbst gab´s damals noch nicht zu lesen. deswegen hab ich dabei nichts falsch gemacht. übrigens: was schily im interview dann sonst noch so gesagt hat, rettet ihn auch nicht. hat verständnis nicht nur fürs verschärfte verhör hierzulande, sondern für die finale selbstverteidigung auch dortzulande. und jetzt?
deswegen hab ich dabei nichts falsch gemacht. Das ist es, was mich hier nervt, Sie machen nie etwas falsch. Und doch haben Sie einen Weblogeintrag gebracht, der sachlich inkorrekt war und Herrn Schily fälschlicherweise des Widerspruchs bezichtigt hat.
und jetzt. Nix jetzt. Was mich hier auch nervt (aber auch irgendwo fasziniert), dass ich aus Ihnen nicht schlau werde. Was ist den nun Ihre persönliche Meinung abgesehen von diesem permanenten Zynismus allem und jedem gegenüber? Sie posten permanent Links, die den Irakkrieg gutheißen und sagen andererseits, dass man von den Links nicht auf die Position des Linkposters schließen kann. Andererseits machen Sie Schily lächerlich, da er sich angeblich widerspricht. Und wenn dann rauskommt, dass Schily logisch stimmig argumentiert und die USA und den Polizisten versteht, die sich beide am Rande der üblichen Gesetze befinden, dann ist das auch nichts. Aber eine massive Völkerrechtsverletzung wie der Angriffskrieg auf den Irak ist ok, oder was?
no guru, no method, no teacher. hoffentlich nicht. und wenn Sie mal nachlesen: merken Sie, wieviel ich falsch mache, und wie viel ich davon korrigiere. der schily-eintrag, das hab ich Ihnen doch gerade erklärt, hat nichts unzimperliches begangen: er hat sich auf eine vorabmeldung bezogen, das interview, das da vorab gemeldet wurde, konnte ich zum zeitpunkt, da der schily-eintrag geschrieben wurde, nicht kennen, weil es noch nicht erschienen war. ist doch nicht schwer zu verstehen. nun ist das interview erschienen, und aus ihm ergibt sich, dass schily nicht nur menschliches verständnis für einschüchterung beim verhör eines verdächtigen hat (was ein justizminister nicht haben dürfte), sondern den usa auch rechtsprinzipien missachtende gefangenschaft (guantanamo) und extralegale hinrichtungen menschlich nicht verdenken kann (was ein justizminister verdenken sollte, nicht wahr). wir können schily nun also zugute halten, dass sein menschliches verständnis keine nationalistischen unterschiede macht. na gut, gerne, wenn das bei Ihnen für schily spricht, dann soll das eben so sein.
zum anderen: ob Sie aus mir schlau werden oder nicht, liegt vielleicht ja nicht nur an mir. übrigens erkläre ich es Ihnen ja in der regel auch, wenn Sie nachfragen. und es ist ein irrtum, wenn Sie denken, dass es hier um so etwas wie meine persönlichen positionen geht. hier geht es eher um die zerbröselung von positionen (auch meiner), und das habe ich auch schon ziemlich oft gesagt. Sie haben doch gar nichts von meinen positionen, und was mich betrifft, es wäre mir regelrecht unangenehm, wenn Ihnen meine positionen wichtig wären.
by the way: dass ich hier permanent links poste, die den irakkrieg gutheißen, ist, glaube ich, außer Ihnen noch niemandem aufgefallen. nicht einmal mir.
ach, und: das hier vielleicht noch, 7.11.2002.
es wäre mir regelrecht unangenehm, wenn Ihnen meine positionen wichtig wären. diese koketterie glaube ich ihnen nicht, sie kennen mich ja gar nicht. unabhängig davon sind mir positionen sehr wichtig. sollten sie keine haben, so tun sie mir leid. irgendwie finde ich diesen dialog extrem unbefriedigend. und sie?
nehmen sie mal ein telefon in die hand, wenn es ihnen so wichtig ist. weblogseelsorge gibt's in jeder größeren stadt, glaub ich.