Zur Abwehr einer nachträglichen Gewerbesteuerveranlagung muss ich meinem Finanzamt detailliert und in die Tiefe gehend nachweisen, dass ich in den vergangenen drei Jahren eine dem Betriebswirtschaftler ähnliche Tätigkeit ausgeführt habe. Ich soll beweisen, dass ich aufgrund autodidaktischer Aus- und Fortbildung meine Fähigkeiten denen eines betriebswirtschaftlichen Studiums entsprechen. Wie das gehen soll, sagt der Sachbearbeiter nicht. Wo man doch keine betrieblichen Unterlagen haben darf. Und schon gar nicht Dritten zugänglich machen. Soll ich das Unternehmens-SAP hacken, Budgets aus 2001 einreichen? Jesus. Völliger Irrsinn. Wenn ich keine Lust habe, selbständig zu sein, dann wegen des bürokratischen Overkills. Damn.
Die sind alle bescheuert. Vor ein paar Jahren wollte ich als Schriftsteller meinen damals neuen Computer von der Steuer absetzen. Daraufhin schickten sie mir ein vierseitiges Formular, auf dem ich erklären solte, warum und wozu ich die Maschine brauche, welche Konfiguration sie hat, usw. Surreal.
beim FA hilft nur Flucht nach vorne. Hingehen, guten Tag sagen, um Beratung bitten. Hat bei mir ganz gut funktioniert, inzwischen bin ich mit meiner Finanzamtssachbearbeiterin per Du und sie winkt alle Steuererklärungen durch - ich brauche nicht mal Belege.
Ich hab explizit nach einem Termin gefragt (mehrfach) - wollten sie nix von wissen. Das hiesige FA hat da ein paar ganz ausgeschlafene Sachbearbeiter an Bord.