dass ein Film, der so unelegant, so schlecht geschrieben, so hölzern gespielt ist wie der neue James Bond, ein Studio gerettet statt in den Bankrott getrieben hat. Das muss man sich vorstellen: Da sitzen wahrscheinlich ein paar hundert Leute an so einer Geschichte, und dann fällt ihnen als Bedrohung nicht mehr ein als ein Einmarsch Nordkoreas in Südkorea. Und keiner sagt: hört mal, Leute, wir wollen hier einen James Bond-Film machen, sollten wir uns möglicherweise nicht eine Bedrohung ausdenken, die wirklich rockt?
Schön ist auch der Name der Superwaffe: Ikarus. Da weiß man von vornherein, dass das nicht gut gehen kann.
Es ging um Korea? Ist mir gar nicht aufgefallen...Es flog ziemlich viel durch die Luft und das war gut so. Dafür waren andere special effects so grottenschlecht, dass sie hervorragend von der nicht vorhanden Handlung abgelenkt haben (Bond surft auf Flutwelle, Nahkampfszene auf Luftkissenboot, etc.). In der OV bekommt man wenigstens noch die verschiedenen Accents mit, somit kann man den Kinobesuch als sprachliche Lehrveranstaltung rechtfertigen....
Aber von Arnold erwarte ich mir im Sommer auch keine großen Dialoge und gehe trotzdem oder gerade deswegen hin.
Ich bezahle nicht dafür, dass ich mir einen Werbespot ansehen darf. Und die zwei, drei guten Szenen werden eh als Füllmaterial zwischen den Werbespots schon als "Making of" im Fernsehen verbrannt. OK, das ist heute wahrscheinlich schon Snobismus, aber den erlaube ich mir.
Isses nich eher Snobismus, dass ich mir die 8 Teuro 70 leiste, um mir anschauen zu können, wie Ford Motor Corp. ihre $ 30 Mio. umgesetzt haben? Product Placements gibts mittlerweile doch schon überall (und teilw. wesentlich miserabler plaziert). Und ich habe daheim nur 30cm Bildröhre, da kommt das beim Making-of nicht so toll rüber. Aber ich verstehe jeden, der sich das nicht anschauen will. Ich wollte und wurde nicht enttäuscht, weil ich mir nicht(s) mehr erwartet hatte :)
dieses "ich hatte nicht mehr erwartet" ist der stein des anstoßes. oder, um erneut ein deplaziertes idiom zu verwenden: der eintritt in den teufelskreis. warum kann ein film denn nicht mal mehr bieten, als ich von ihm erwartet habe? auch "james bond" darf mich mal überraschen. und das hat er diesmal wieder geschafft: hätte nicht gedacht, dass es noch schlimmer werden würde. selbst der bond-song ist keiner mehr, weil die bondschen universal-harmonien ausgespart wurden. und: ja, meine damen und herren, es gab eine geschichte. die hat nur keiner verstanden! oder kann mir jemand in zwei sätzen erklären, was es mit den diamanten auf sich hatte, die reingewaschen worden sind (oder was auch immer). ikarus gefällt mir umkehrtechnisch übrigens weitaus besser bei den simpsons, als burns eine maschine erfindet, um die sonne zu verdunkeln und mehr atomstrom zu verkaufen. das war ein bösewicht! herrlich! muss auch erstmal einer schaffen: einen film zu drehen, für den die verarsche schon fertig ist. achja, falls jemand sagt: hättste wissen müssen, war ja bond, erwidere ich: ich wollte mich überraschen lassen. wer diese absicht verliert, darf nie mehr ins kino.
Das mit den Diamanten hab ich auch nicht wirklich verstanden. Aber ich schaue mir die Filme immer im Original an und habe somit die Ausrede mangelnder Sprachkenntnisse, wenn ich die Story irgendwo nicht mitbekomme. Besonders immer dann peinlich, wenn man beim grossen Gelächter nicht dabei ist...
Das mit der Überraschung im Kino habe ich schon aufgegeben. Ich kann in gewissen Szenen kein Blut sehen (bei folgenden Filmen wurde ich ohnmächtig: Geboren am 4. Juli, Seven, Ronin. Übelkeit die ich rechtzeitig erkannte und deshalb das Kino verließ passierte bei so vielen Filmen, dass ich mich gar nicht mehr im einzelnen dran erinnern kann). Für mich kommt also nur Seichtes, Ungefährliches in Frage. Und da ist Bond genau richtig. Es ist so überspitzt brutal, dass ich darüber lachen muss. Und deswegen gehe ich ins Kino. Um lachen zu können.
In Wirklichkeit alles eine Strafaktion für Halle Berry: "Du bist nicht nur schön und eine echte Schauspielerin, sondern du hast auch noch den Oscar bekommen. Und genau das war zuviel. Das verzeihen wir dir nicht. Ab zu den Bond-Bunnies, oder deine Karriere ist eh gegessen."
Oscarpreisträgerinnen als BondGirls sind Perlen vor die Säue...
Halle Berry? Die kenne ich bisher nur als Sekretärin von Bösewicht Kyle McLachlan in der Real-Life-Verfilmung von "Familie Feuerstein". Alles Droiden, Gentlemen.
Ich geb's ja zu, ich bin halber Fan. In Monster's Ball soll sie gut gewesen sein. Sagt man.
klares nein, leider: die ganze nummer mit ihrem dicken sohn ("haha! jawoll! die huebsche hb hat einen haesslichen 90kilosohn!") funktioniert nicht fuer 10 pfennig; auch von den dialogen mit ol' puff daddy, ihrem mann, glaubt man kaum die haelfte. ist sie aber nicht allein mit: keine der figuren hat irgendeine spur von glaubwuerdigkeit hinterlassen, alles schwerst eindimensional und nur herr b b thornton kann das auf irgendwie halbmagische weise mit seinem porzellanenen ueberbiss & seiner stoischen schmiege transzendieren, dem tiefe geben, irgendwie glaubt man bbt alles, selbst wenn's drumrum noch so stult zugeht: "der billybob, der verschweigt uns was, there must be more than this"