Links only seem to point away if you insist on seeing them from a print-centric point of view where value is given to the individual, to authority, to the singular romantic genius. Von hier, italics are mine.






? Ich mach jetzt mal keinen Kommentar weil sonst sowieso keiner einen machen würde. Bahnhof. Oder ist das so ein Satz, an dem sich Weltanschauuungen scheiden? Naiv wie ich bin, glaube ich an den Wert des Individuums. Der Satz ist mir irgendwie zu schlau.


Der zitierte Satz stammt aus den Notizen zu einer Dissertation über "digital narratives". Und ist natürlich aus dem Zusammenhang gerissen - weil es mir bei meinem Eintrag ja nur um das Wort "print-centric" gegangen ist. Der Zusammenhang, aus dem die Stelle gerissen wurde, hat mit einer (referierten) Diskussion über die Wichtigkeit von Links in Weblogs zu tun. In dieser Diskussion gibt es u.a. die Auffassung: die Kritik an zu vielen Links (die ja alle nach außen führen, den Leser sozusagen wegschicken) ist dadurch motiviert, dass man noch an das klar konturierte, mit sich selbst identische, sich gegen die Außenwelt abdichtende Autoren-Ich glaubt (den romantischen Genius, der sozusagen alles aus sich selbst gebiert). Gegenmodell wäre vermutlich ein sich selbst nicht so stabil setzendes Ich, das sich von vornherein als Knotenpunkt im Netz - also als Link unter Links - versteht. Die erste Auffassung (das sich abschottende Autoren-Ich) wird als "print-centrist" aufgefasst. Weil gedruckte Texte halt (in der Regel) Anfang und Ende haben, in sich geschlossen, ein "Werk" sind. So unverständlich ist diese Passage also nicht, und, kommt mir vor, auch nicht uninteressant für Weblog-Autoren. Über den Wert des Individuums wird, denke ich, dabei gar nicht verhandelt - eher über zwei tendenziell gegensätzliche Auffassungen.

Ich hoffe, das war einigermaßen hilfreich fürs Verständnis.


danke. ich sehe jetzt klarer. das mit den links in weblogs hatte ich mir übrigens schon gedacht. und trotzdem stößt mir das mit dem "value given to the individual" auf. dieses solipsistische autoren-ich scheint mir eine kreation der germanistik, das hat es doch nie gegeben. natürlich ist auch der autor von seiner außenwelt bestimmt, sonst würde er doch gar nicht kommunizieren. das ist alles ziemlich meta, findest du nicht?