Harald Schmidt ist jetzt Boris Becker.






Ein langweiliges Fernsehmachergespräch. Überflüssig. Die beiden Jungs hätten sich das vorher vernünftig von ihren Denkfabriken scripten lassen sollen. War ihnen vermutlich zu teuer.


Ich fand es nicht langweilig. Ich finde aber die meisten langweiligen Fernsehsendungen nicht langweilig. Sie laufen nebenbei, als Soundtrack, wenn ich schreibe, in einem kleinen Fernfahrerfernseher auf dem Schreibtisch, auf dem ich schreibe. Da das Gerät nur drei Programme empfängt, die öffentlich-rechtlichen, höre ich nur öffentlich-rechtliche Fernsehsendungen, Christiansen, Mona Lisa, Beckmann, Kerner, Sloterdijk, so Zeug. Es ist der Hintergrund fürs Schreiben, das, wovon man sich abstoßen muss. Es ist meistens reaktionäres Geplappere, auf die eine oder andere Weise, 2002 muss man jemanden ja nur nach seiner Freizeit oder seinen Ansichten zum Wetter fragen, und er wird zum Erschrecken antworten, in den Antworten denkt ja keiner nach, deswegen sind sie genau. Sie sagen, was in den Leuten steckt. Ich glaube, das ist die aktuelle Erscheinungsform des Reaktionären: das Geplappere im Fernsehen und die Langeweile, das Selbstsichere in ihr. Knoerers Review mochte ich wie alle seine; er ist so altmodisch darin, die Wörter noch beim Wort zu nehmen. Ich glaube, so muss Kritik heute aussehen.